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Fünf-Stufen-Qualitätssprung

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Mit dieser vielschichtigen Herangehensweise können vielschichtig verstandene Prozesse wie die Übergänge von Einzellern zu größeren tierischen Vielzellern oder die Übergänge vom Tier zum Mensch begründet werden. Innerhalb der bestehenden Struktur (des Einzellers) verzweigt sich die Entwicklung mit der Entstehung mehrerer Funktionswechsel. Aber mit dem Strukturwechsel zur neuen Struktur (des Vielzellers) verknüpfen sich diese verschiedenen Wege der Entwicklung wieder (siehe auch Struktur- und Funktionswechsel).

Im Folgenden wird der Fünf-Stufen-Qualitätssprung vorgestellt, der auf der Dialektik von Diskontinuität und Kontinuität basiert. Das heißt, dass bei einem Strukturwechsel das stetige Wachstum der Funktionen nicht unterbrochen, sondern von der neuen Struktur in andere “Bahnen gelenkt“ wird.

  • 1. Analyse der ursprünglichen Struktur: Hier wird untersucht, aufgrund welcher Bedingungen sich die bestehende Struktur (hier der Einzeller) fast identisch reproduziert, so dass zum Beispiel die Unterschiede zwischen inneren und äußeren Bedingungen bestimmt werden können.
  • 2. Erschöpfung der Bedingungen: Hier wird gedeutet, wie sich die inneren und äußeren Bedingungen, unter denen die bisherige Reproduktion stabil war, mit der Zeit erschöpfen.
  • 3. Mehrere Funktionswechsel: Im Rahmen der bestehenden Struktur entstehen unabhängig voneinander Qualitätssprünge erster Ordnung, die sich nicht dauerhaft reproduzieren können. Beim Ãœbergang zu tierischen Vielzellern entstehen die lose “Kooperation“ der Einzeller und das Innengerüst, wobei die Struktur des Einzellers konstant bleibt. Die inneren und äußeren Bedingungen erschöpfen sich erneut.
  • 4. Strukturwechsel: Erst bei dem Qualitätssprung zweiter Ordnung bildet sich die neue Struktur (hier der Vielzeller) heraus, so dass die Funktionswechsel wie Innengerüst und lose “Kooperation“ nun als innere “Kooperation“ gleichzeitig und dauerhaft (innerhalb der neuen Struktur) entstehen. Die Funktionswechsel entsprechen einer Entwicklungshilfe für die neue Struktur, die in der bestehenden wieder zerstört werden.
  • 5. Umstrukturierung: Der Umbau aller Beziehungen zwischen den Prozessen in der neu entstandenen Struktur erfolgt entsprechend deren Möglichkeiten. Zum Beispiel können sich die Einzeller innerhalb eines Vielzellers tendenziell viel stärker als ein isolierter Einzeller spezialisieren.

Es kann erst dann von Vielzelligkeit gesprochen werden, wenn sich Innengerüst und lose “Kooperation“ innerhalb des Einzellers gleichzeitig und dauerhaft herausbilden. Damit ist die Entstehung des Neuen kein unerwartetes Ereignis, sondern ein Prozess, da zunächst die neuen Eigenschaften nicht dauerhaft in der bestehenden Struktur und erst dann in der neuen Struktur dauerhaft entstehen.


Literatur

  • Otto, Stefan: Eine vielschichtig verstandene Evolution - 24 Thesen zum systematischen und indirekten Verknüpfen von Evolutionstheorien, Jena 2011, ISBN 978-3-9814352-8-3

Weblinks

Kategorie: Eine vielschichtig verstandene Evolution Kategorie: Trialektik (Wandel der Erkenntnismittel)