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Georg Danzer/Morgenrot
Alle, die Kaffee ohne Milch und Zucker trinken, sollen aufsteh'n
alle, die im Hirn nicht nach Deospray stinken, sollen aufsteh'n
alle, die noch wissen, was Liebe ist
alle, die noch wissen, was Hass ist
und dass das, was wir kriegen, nicht das ist, was wir wollen,
sollen aufsteh'n
Alle, die lieber Selbstgedrehte rauchen, sollen aufsteh'n
alle, die zur Freiheit nicht die Unfreiheit der anderen brauchen, aufsteh'n
alle, die noch wissen, was Leben ist
und dass Nehmen ganz genauso gut wie Geben ist
alle, die den ganzen alten Mist nicht mehr wollen,
sollen aufsteh'n
Kinder, das sind ja schon ganz schön viele,
die da warten auf das Morgenrot
Jeden Tag ein paar mehr und die Plastiksonne ist tot
Du träumst von einer Revolution, doch ich will nicht,
dass ein Tropfen Blut fließt
Also tu deinen Teil dazu
und gib acht, dass du gut bist
Alle, die hier keine Bogen machen um die Pfützen, aufsteh'n
alle, die ihr Geld nicht als Macht zur Unterdrückung nützen, aufsteh'n
alle, die noch ihren Verstand ham
und die rechts noch eine linke Hand ham
dass die Gaben auf Erden gerecht verteilt werden,
sollen aufsteh'n
Alle, die gegen Atomkraftwerke sind, sollen aufsteh'n
wer gegen Sprengstoff ist in der Hand von einem Kind, soll aufsteh'n
alle, die ihr Unbehagen dauernd mit sich herumtragen,
die ihr Leben nicht ohne Licht verbringen wollen,
sollen aufsteh'n
Kinder, das sind ja schon ganz schön viele,
die da warten auf das Morgenrot
Jeden Tag ein paar mehr und die Plastiksonne ist tot
Du träumst vom verlor'nen Paradies
doch es führt kein Weg dorthin zurück
D'rum verlass dich drauf,
Wir bau'n ein Neues auf – Stück für Stück