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Anarcho-Primitivismus
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Anarcho-Primitivismus (lat. primitivus "einfach") bezeichnet die anarchistische Kritik an den Ursprüngen und Auswüchsen der Zivilisation. Primitivist_Innen sehen in der neolithischen Revolution von der Jäger_Innen-Sammler_Innen-Gesellschaft zur agrikulturellen Sesshaftigkeit den Ursprung sozialer Zwänge, Spaltung und Entfremdung. Sie treten ein für eine Rückkehr zu nicht-ziviliserter Lebensweise durch Deindustrialisierung, Aufgabe der Arbeitsteilung oder Spezialisierung und Verbannung jeglicher Technologie. Es gibt jedoch viele nicht explizit anarchistische Formen des Primitivismus und nicht alle Vertreter_Innen dieser Ideologie sehen den Ursprung ziviliserter Problematika im selben Phänomen. Theodore Kaczynski bspw. sieht in der Industriellen Revolution den Ausgangspunkt, während andere auf verschiedenste historische Entwicklungen wie Monotheismus, Schrift oder die Entwicklung von Metalwerkzeugen hinweisen.
Viele traditionelle Anarchist_Innen haben eine abweisende Haltung gegenüber antizivilisatorischer Herrschaftskritik, während andere, wie bspw. Wolfi Landstreicher, die Kritik befürworten, ohne sich selbst als Anarcho-Primitivist_Innen zu bezeichnen. Anarcho-Primitivist_Innen zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie versuchen, durch sog. "Rewilding" einen wilden, unziviliserten Zustand zu erreichen.
Konzepte
In Bearbeitung
Wichtige Vertreter
- Derrick Jensen
- Theodore Kaczynski (aka der Unabomber)
- Wolfi Landstreicher
- John Zerzan
Ein weiterer wichtiger Vertreter: Daniel Quinn. Er beschreibt in seinen Werken "Ismael" und "Ismaels Geheimnis" die Entwicklung der Kultur als einen Prozess, der sich vor 10'000 Jahren von der langen Tradition der Menschheitsgeschichte loslöste und mit der ersten industriellen Revolution begann, dem Ackerbau. Quinn fordert nicht die Zerstörung der Kultur, beschreibt aber die Notwendigkeit ihres Veränderns, wenn sie überleben will. Insgesamt bietet Quinn ein neues Weltbild an, welches gleichzeitig so alt ist wie die Menschheit selbst (und damit erprobt ist wie kein anderes). Dieses Weltbild kann dazu beitragen, den Technikwahn zu überwinden und dorthin zurückzukehren, wo wir herkommen und wo wir hingehören: In eine freie Welt.
Kritik
Eine Kritik am Anarcho-Primitivsmus findet sich auf Anarkismo auf Englisch: "Is Primitivism realistic? A reply to John Zerzan and others" [1]
Auch Murray Bookchin kritisiert Primitivismus in seinem Artikel "Social Anarchism or Lifestyle Anarchism".[2]