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Neonihilismus
Ebenso wie der klassische Nihilismus (lateinisch: „nihil“ = „nichts“) bestreitet der Neonihilismus, dass die Welt oder das Leben irgendeinem übergeordneten Sinn folgen. Die Existenz feststehender Wahrheiten wird verneint, genauso wie daraus entstehende Werte und Normen oder eine allgemeingültige Moral.
Die gesamte Gesellschaft und das ihr zugrundeliegende Wertesystem werden von Neonihilisten radikal abgelehnt, allerdings ohne ihnen eine erstrebenswerte Alternative oder eine Utopie im herkömmlichen Sinne entgegenzusetzen. Auch den als "verknöchert" empfundenen Lehren der nihilistischen Philosophen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (z.B. Friedrich Nietzsche) wird eine Absage erteilt. An die Stelle einer überlebten Metaphysik des in sich Wahren, Schönen und Richtigen, die den Menschen bloß das Leiden an der Kluft von Idee und Leben auferlege, tritt dem Neonihilismus zufolge die realistische Offenheit für eine neue Welt, die nach brandneuen Grundsätzen revolutioniert werden soll, die erst im Zuge der gesellschaftlichen Umwälzung selbst zu finden und zu formen sind. Somit ist der Neonihilismus in sich selbst einem ständigem Wandel unterworfen, der als Fortschritt betrachtet wird.