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Talk:Bastian Bosse

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Also mir ist dieser Mensch ganz und gar nicht sympathisch, ein Anarchist ist er sicherlich nicht, sein Geschaffel von wegen Anarchie sind m.E. nur versuche seine Taten zu begründen. Deshalb: Ist dieser Artikel wirklich nötig? --Blackredisbeautiful 15:19, 23. Nov 2006 (UTC)

Nun treib dich mal in den einschlägigen Foren rum. Ein Zitat:
"Sebastian wurde das Recht auf Individualität immer wieder und wieder abgesprochen, sein Abschiedsbrief sagt da echt jede Menge aus. Sebastian war wohl in seinem Inneren durch und durch Anarchist. Nicht im Sinne der "politisch Korrekten", die vegan leben und darunter eine ideale kommunistische Gesellschaft verstehen, sondern vielmehr im wahrsten Sinne des Wortes "Anarchie": Herrschaftslosigkeit. Und die führt zur letzendlichen Freiheit. Aber nur wenn man konsequent ist. Sebastian hat also letztendlich nur sich befreit von einer Gesellschaft, deren Moralvorstellungen er nur in Teilen akzeptiert hat, von einer Gesellschaft, der er schon lange nur nach am Rande angehört hat, von einer Gesellschaft, die in seinen Augen Menschenfeindlich ist." So wird das nun einmal aufgefasst. Daher ist es sinnvoll, sich hier dazu zu verhalten. Zudem hat er ja keine Menschen getötet, obwohl er die Kenntnis dazu gehabt hat. Er hat "nur" einen spektakulären Suizid arrangiert. Da sein Brief und die darin geschilderten Verhältnisse, über Jahre gemobbt zu werden, auch an Schulen thematisiert werden, sehe ich nicht den Sinn, es hier zu tabuieren. Im Artikel wird ganz klar, dass solche tragischen Ereignisse nichts mit Anarchie zu tun haben. --Anna 16:05, 23. Nov 2006 (UTC)
Also ich hab mir den kompletten Abschiedsbrief durchgelesen und kann Sebastian punktuell verstehen. Seine Motivation war die Sehnsucht nach Selbstbestimmung und der Drang nach Freiheit, was nun wahrlich zutiefst anarchistische Gefühle sind. Unterdrückt und gedemütigt, von Mitschülern gehänselt und von Lehrern kommandiert, sollte er die Rolle des selbstkastrierten Untertans spielen, die heute im Grunde jedem abverlangt wird und in sofern ist er nur ein Spiegel unserer Zeit. Das Gefühl von Machtlosigkeit, von ausgeliefert sein, bringt einen Menschen innerlich zum Kochen. "Normal" ist es, dieses Gefühl in sich hineinzufressen und letzlich selbst daran zu Grunde zu gehen. Es gibt aber Situationen, in denen der Druck so groß wird, daß es zur Eruption kommt. Dies ist hier nun geschehen. Man stelle die Frage anders herum, was hindert einen Menschen eigentlich daran, genauso zu handeln wie Sebastian? Im Grunde sind dies zwei Momente: (1) der fehlende Waffenbesitz und (2) eine natürliche Hemmschwelle.
Der Waffenbesitz ist im Zeitalter des Internets scheinbar kein Problem mehr, bleibt also die Betrachtung der zweiten Hürde. Bereits beim Erfurter Amoklauf kam das Computerspiel Counter-Strike in die Diskussion. Counter Strike (cs) ist ein gewaltförderndes Computerspiel, dessen einziges Ziel ist, den Gegener zu töten. Besonders bedenklich wird es durch die realistische Darstellung von Menschen. Man ist also aufgefordert in diesem Spiel auf die Abbilder der natürlichen Umwelt zu schießen. In der Projektion dieser virtuellen Realität auf die reale Welt findet sich dann auch ziemlich klar, weshalb die oben genannte Hemmschwelle keine natürlich Schutzfunktion mehr ausübt. Wenn man tage- und wochenlang nichts anderes tut, als Menschen am Computer zu töten, sinkt natürlich die Hemmschwelle, dies auch in der realen Welt zu tun. Eigentlich stellt sich die Frage, warum unter den gegeben Umständen solche Taten noch relativ selten sind, es scheint doch so, daß der Mensch im Grunde noch ein Potential besitzt, Vernunft walten zu lassen, was die Errichtung einer anarchistischen Gesellschaft doch um einiges einfacher machen sollte... --X 19:36, 23. Nov 2006 (UTC)