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User:Tomasz/Anarchismus und Öffentlichkeit
Wie die/der Eine oder Andere von euch sicherlich weiß steht es um den Anarchismus in der "öffentlichen Meinung" (ob diese durch die BILD-Zeitung zustande gekommen ist oder nicht, möchte ich dahin gestellt lassen) nicht zum Besten. Wenn Otto Normalbürger überhaupt den Anarchismus ohne Scheuklappen korrekt beurteilen kann, denkt er wohl nur in den seltensten Fällen daran selbst aktiv zu werden und sich für eine freiere Gesellschaft ein zu setzen. Aber warum ist das so? Meiner bescheidenen Meinung nach hat dies in aller Regel zwei Gründe, von denen ich denke, dass wir sie beseitigen können (sofern wir denn ernsthaft wollen).
Grund Nr. 1
Dem Anarchismus hängt ein gewalttätiges Image an!
Dies sehe ich als den Hauptgrund überhaupt für das momentane Schattendasein der anarchistischen Bewegungen. Staatsideologen aller Richtungen und Coleur haben am Bild des bombenwerfenden Anarchisten gearbeitet (da der Anarchismus wohl die einzige Bewegung ist, die dem Staat an sich gefährlich werden kann); und nun hat sich dieses Bild in den Köpfen der meisten Menschen derart festgesetzt, dass es schon reflexartig erscheint, sobald die Begriffe Anarchie und Anarchismus auftauchen. Selbst Menschen die einen äusserst aufgeklärten Eindruck machen kämpfen häufig innerlich mit diesem archetypischen Bild und dem, was sie wirklich über den Anarchismus wissen.
Grund Nr. 2
Anarchistische Organisationen bzw. Projekte sind in der Öffentlichkeit kaum präsent
Da der Anarchismus auf die Abschaffung des Staates an sich abzielt, umschwirrt ihn die Aura des "Illegalen". Obwohl es der oder dem Anarchisten/-in eigentlich egal ist, ob dies oder jenes "legal" oder "illegal" ist, scheint doch eine gewisse Vorsicht innerhalb der anarchistischen Bewegungen (zumindest im deutschsprachigen Raum) zu bestehen, da man offensichtlich Repressionen fürchtet. Dies erweist sich aber bei näherem Hinsehen oft als haltlos, da anarchistische Organisationen ausser ihrer Zielsetzung gar keine "illegalen" Handlungen unternehmen (dies gilt jetzt speziell für Deutschland. Wie die Gesetzeslage in anderen Staaten im Detail aussieht ist mir unbekannt). Daraus folgt die Notwendigkeit im öffentlichen Bewusstsein präsenter zu werden um interessierten Menschen den Weg in anarchistische Netzwerke und Strukturen zu erleichtern.
Damit komme ich nun zu meinen (trommelwirbel) Lösungsvorschlägen!
Lösungsvorschläge
Die folgenden Vorschläge stammen eigentlich nicht von mir. Sie sind abgekupfert, geklaut und ganz dreist von zum Teil extrem andersartigen Bewegungen abgeschaut. Und sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind Propagandatricks, Werbung einmal anders. Denn wir können nichts erreichen mit beschissener PR!
- Hatte die FAU eigentlich schon mal eine ganzseitige Anzeige in überregionalen Tageszeitungen?
- CDs mit anarchistischer Musik auf Schulhöfen verteilen (überlassen wir den Nazis nicht die Kinder)
- Warum hohlen wir uns nicht die Strasse zurück? Schaffen wir einen anarchistischen Demotourismus. Jedes Wochenende eine andere Stadt. Wandern hält fit und Gründe zum auf die Strasse gehen gibt es ja bekanntlich genug.
- Desweiteren können auch Strassenfeste organisiert werden (was die SPD kann können wir doch wohl schon länger). Dort können Menschen ganz ungezwungen mit dem Anarchismus in Berührung kommen.
- Werbung in politischen Internetforen für anarchistische Seiten machen. Am besten für etwas einfallsreichere Seiten, die nicht anfangen mit: "Ich bin Tralala und ich erklär euch jetzt mal wie Anarchie funktioniert . . ."
- Überhaupt bietet das Internet unendlich viele Möglichkeiten Menschen zu erreichen und ihnen den Anarchismus nahe zu bringen. Phantasie ist gefragt!
Mich würde schon interessieren was ihr von all dem haltet. Schreibt mir was auf die Diskussionsseite!
--Tomasz 17:10, 22. Sep 2006 (UTC)