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Erich Mühsam
right|thumb|Erich MühsamErich Mühsam (* 6. April 1878 in Berlin; ermordet gest. 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg) war Anarchist und Schriftsteller.
Contents
[hide]Leben
Mühsam wird als Sohn eines Apothekers in Berlin geboren, die Familie siedelt 1879 nach Lübeck über. Er besucht das Katharineum und verfasst eine Glosse über den Direktor des Katharineums im sozialdemokratischen "Lübecker Volksboten" und wird wegen "sozialistischer Umtriebe" relegiert; seinen Schulabschluss erwirbt er in Parchim.
1900 kehrt Mühsam nach Berlin zurück und wird freier Schriftsteller. 1902 wird er Redakteur der Zeitschrift "Armer Teufel" und ab 1903 wird er wegen anarchistischer Agitation unter ständige Polizeiaufsicht gestellt. Zwischen 1904 und 1909 unternimmt Mühsam diverse Reisen und verfasst diverse Veröffentlichungen.
1909 lässt er sich in München nieder und beteiligt sich an der Gründung der "Gruppe Tat" zur Propagierung der Ideen des Sozialistischen Bundes. Er wird 1910 wegen Geheimbündelei verhaftet, erhält aber einen Freispruch. 1915 nimmt Mühsam kontakt zu zu Pazifisten und linken Sozialdemokraten auf, um einen Aktionsbund gegen den Krieg zu gründen. Er beteiligt sich 1916 an Hunger- und Protestdemonstrationen und propagiert die revolutionäre Beendigung des Krieges.
Mühsam war 1919 in München Mitglied des Revolutionären Arbeiterrats und befürwortete nach dem Sturz des Kaiserreich eine bayerische Räterepublik. Nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik erhält Mühsam 15 Jahre Festungshaft, wird jedoch 1924 amnestiert. In der Folgezeit engagierte er sich für die KPD-Nahe "Rote Hilfe", die sich um Häftlingsbedinugen und Klassen-Justiz kümmerte. Doch trat er aus dieser wieder aus, da die kommunistische Rote Hilfe sich weigerte, die gefangenen Sozialrevolutionäre, Anarchisten und Syndikalisten in der Sowjetunion zu unterstützen. Zunehmend suchte er die Nähe zur anarcho- syndikalistischen Freien Arbeiter Union Deutschlands (FAUD), wo ihn eine enge Freundschaft mit Rudolf Rocker und Milly Witkop-Rocker verband. Anfang 1933 trat er in die FAUD ein, da er in ihr den einzig ernstzunehmenden Zusammenschluss von ArbeiterInnen sah, die keine diktatorischen Inhalte vertrat. Die wichtigste programmatische Schrift Mühsams, "Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat" erschien dann auch im Theorieorgan der FAUD, "Die Internationale", da seine Monatsschrift "Fanal" verboten worden war. Kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wird Mühsam verhaftet und 1934 im KZ Oranienburg ermordet.
Werk
Schriften
- Appell an den Geist, Vortrag Mühsams, Süddeutscher Rundfunk
- Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat, Karin Kramer Verlag
- KAIN (Zeitschrift), Topos-Verlag
- Fanal (Zeitschrift, monatlich), Impuls-Verlag und Topos-Verlag
- Judas (Drama zur Revolutionszeit 1918/19), Guhl-Verlag
- Staatsräson (Drama zu Sacco und Vanzetti), Trotzdem-Verlag
- Namen und Menschen, Edition Nautilus
Rezensionen zu Mühsams Werken (Kleine erste Auswahl):
* Folgende zu: Brennende Erde
- Oskar Maria Graf: Mühsams Brennende Erde, in: Neue Zeitung, 12.10.1920
- Erich Vogeler: Erich Mühsam: Brennende Erde. Verse eines Kämpfers, in: Berliner Tageblatt, Nr.488, 24.10.1920
* Folgende zu: Judas
- Kurt Sonnemann: Eröffnung des Volkstheaters Mannheim. Uraufführung von Erich Mühsams "Judas", in: Stuttgarter Neues Tageblatt, Nr.120, 15.3.1921
- Karl Berg: Erich Mühsam: Judas, in: Freiheit, Nr.132, 19.3.1921
- Herbert Jhering: Judas. Studio derPiscatrbühne, in: Berliner Börsen-Courier, Nr.202, 30.4.1928
- Ismar Lachmann: Berliner Theater. Erich Mühsams "Judas", in: Breslauer Zeitung, Nr.203, 1.5.1928
* Folgende zu: Staatsräson
- Hans W. Fischer: "Sacco und Vanzetti". Uraufführung des November-Studios, Theater der Stadt, in: Die Welt am Montag, Berlin, Nr.16, 22.4.1929
- Herbert Jhering: Sacco und Vanzetti. November-Studio, in: Berliner Börsen-Courier, Nr.186, 22.4.1929
- Hans Sahl: Erich Mühsam "Sacco und Vanzetti", in: Der Montag Morgen, Berlin, Nr.16, 22.4.1929
- Julius Knopf: Drei Hinrichtungen auf der Bühne! Erich Mühsams "Sacco und Vanzetti", in: Berliner Börsen-Zeitung, Nr.187, 23.4.1929
- Karl Strecker: Berliner Theater, in: Hamburger Nachrichten, Nr.192, 25.4.1929, Chemnitzer Tageblatt, Nr.114, 25.4.1929, Schlesische Zeitung, Breslau, Nr.208, 25.4.1929
- Anja Aschkenasy: Erich Mühsam: Sacco und Vanzetti, in: Jüdische Rundschau, Berlin, Nr.34, 30.4.1929
- Theo A. Sprüngli: Der elektrische Stuhl auf der Bühne, in: Magdeburgische Zeitung, Nr.503, 14.9.1930; in: Bremer Nachrichten, Nr.258, 17.9.1930
* Folgende zu: Ich bin verdammt zu warten in einem Bürgergarten, Sammlung Luchterhand (1983)
- Gustav Huonker: Zeugnisse politisch-literarischer Randexistenz, in: Tages-Anzeiger, Zürich, 27.10.1983
- Karl Riha: Der ewige Bismarxismus - Erinnerung an Erich Mühsam in 2 Bänden, in: Die Zeit, 11.11.1983
- Andreas Seiverth: Erich Mühsam - Ich bin verdammt zu warten in einem Bürgergarten, NDR-Rundfunk, 30.1.1984
- Erich Mühsam - Ich bin verdammt zu warten in einem Bürgergarten, in: ORF-Rundfunk, 1.8.1984
Folgende zu: Die Ausstellung zum 125. Geburtstag des Schriftstellers und Anarchisten Erich Mühsam
- Ariane Greiner: Sich fügen heißt lügen, in: Die Zeit, Nr.30, 2003
- Ralph Willms: Sich fügen heißt lügen, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10.9.2004
Folgende zu: Gedenkveranstaltungen in Oranienburg und Lehnitz
- Marion Bergsdorf: Trotz allem ein Mensch sein..., in: Oranienburger Generalanzeiger, 11.7.1994
- Volkmar Ernst: Erinnerung an Erich und Zenzl Mühsam, in: Oranienburger Generalanzeiger, 7.7.2005
Gedichte
Weblinks
- Mühsam-Site mit Leseproben und Gedichten
- Erich-Mühsam-Gesellschaft
- Textauswahl bei sozialistische-Klassiker.org
- Erich Mühsam Page Anarchist Encyclopedia
- 'Alle Macht den Räten' von Erich Mühsam