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Projekte:Hausbesetzung:Strom
Manchmal haben leerstehende Häuser noch Strom. Da genügt es, die Anlage mit einem fachkundigen Menschen darauf zu checken, ob irgendwo Kabel freiliegen (z.B. wenn das Dach marode ist), aus welchem Material die Kabel sind (Kupfer ist besser, bei Aluminium kommt es leichter zu Kabelbränden), ob irgendwo Spuren eines Kabelbrandes sind, und ob die Anlage allgemein einen vertrauenswürdigen Zustand macht. Wenn nicht, ist es besser, nur einen begrenzten Bereich in Betrieb zu nehmen, und von dort aus neue Kabel zu legen. So eine Anlage ist allerdings nicht sehr belastbar, Vorsicht also besonders mit Heizgeräten+Wasserkochern.
Aber auch wo kein Strom liegt, kann welcher hinfließen.
Contents
offizieller Anschluß
Wie mensch an einen offiziellen Stromanschluss kommt, variiert sicher von Stadt zu Stadt. Wenn noch ein Stromzähler vorhanden ist, dürfte es am einfachsten sein. Einfach bei den E-Werken anmelden. Nicht ausgeschlossen ist die Möglichkeit, sich als fiktive Person anzumelden, und per Bareinzahlung zu bezahlen. Solange regelmäßig das Geld kommt, ist das dem E-Werk möglicherweise egal.
Wenn kein Stromzähler mehr vorhanden ist, wirds komplizierter. In der Regel beauftragt nämlich die Hauseigentümerin das E-Werk damit, Zähler einzubauen. Ihr müsstet also dem E-Werk irgendwie plausibel klarmachen, dass ihr als NutzerInnen darum kümmern müsst. Hinzu kommt, dass häufig die Elektrik eines Hauses, das länger leersteht, von einem anerkannten E-Betrieb neu abgenommen werden muss, und das kostet je nach Grösse des Gebäudes (~60$/Stunde für den Handwerker wenn man ihn nicht kennt, ansonsten billiger). Dabei kann es am Ende passieren, dass der Elektriker sagt, dass er die Elektrik nicht abnimmt, weil z.B. Alu-Leitungen verlegt wurden (Brandgefahr) und er dafür haftet, dass die Elektrik funktioniert. Eine Idee dabei ist es aber durch Abklemmen von ganzen Wohnungen und Räumen ihn am Ende nur einen Raum im ganzen Haus prüfen zu lassen, in dem eine Steckdose und eine Glühbirne sind. Dann wird der Zähler eingebaut und man hat legalen Strom, offiziel nur für einen Raum, aber dann kann man ja den Rest des Hauses wieder mit anklemmen.
Es ist schwer, in einem solchen Prozedere um höhere Ausgaben, und die Nennung eines richtigen Namens herumzukommen. Aber vielleicht gibt es ja in eurer Umgebung einen Verein, der euch unterstützt, indem er als juristische Person die Anmeldung übernimmt.
Alle 'offiziellen' Varianten haben den Nachteil, dass sie Geld kosten, und etwas Zeit brauchen - was unpraktisch ist, wenn ihr Woche um Woche (oder Tag um Tag) mit einer Räumung rechnet. Wenn ihr aber schon mal 'offiziell' seid, dann könnt ihr auch gleich Ökostrom nutzen.
Baustromkasten
Hat dieselben Nachteile wie ein 'normaler' Stromanschluss, mit einem Unterschied: ein Baustromkasten kann überall aufgestellt werden, auch in einer halben Ruine, in der die Elektrik schon lang hinüber ist. Das E-Werk stellt einen Anschluss zur Verfügung, ein anerkanntes Elektrikerunternehmen stellt den Baustromkasten dazu. Hier kommen also nochmal Kosten für die Aufstellung und für die (oft monatliche) regelmässige Überprüfung der ordnungsgemäßen Aufstellung. Also relativ kostenintensiv. Erfahrung aus Dresden: "Bei einer Wochenendhausbesetzung wollte der Notstromgenerator nicht anspringen und direkt vor dem Haus war eine Strassenbaustelle mit einem Baustromkasten, der zum Glück nicht abgeschlossen war. Da haben die einfach von dem ne Verlängerungsstrippe ins Haus gezogen. Am Wochenende arbeiten die ja nicht und so hats keiner gemerkt."
NachbarInnen fragen
Na NachbarInnen fragen halt. Vielleicht sind sie nett, borgen mal für ein Werkelwochenende Strom, oder lassen sich gar dazu hinreißen, ein dauerhaftes Kabel zu legen. Ihr könnt auch anbieten, einen eigenen Stromzähler (so ein kleines Teil, dass sich in die Steckdose stecken lässt, und den Verbrauch der dahinter angeschlossenen Geräte misst) zwischenzuschalten, und den tatsächlichen Bedarf zu messen. Allerdings ist zu beachten, dass die Weitergabe von Strom in einer rechtlichen Grauzone liegt.
Erfahrung aus Dresden: "Wir haben öfter Strom von NachbarInnen gekriegt, bis mal die DREWAG (örtliches Energieunternehmen) aufkreuzte, und diese darauf hinwies, dass es sich um eine widerrechtliche Entnahme handelt, da wir damit ja die Grundgebühren sparen würden. Aber die kamen auch nur einmal - es ist wohl ein zu grosser Aufwand, das zu überwachen."
Laternen, Werbetafeln
- ACHTUNG!!! DIESE ANLEITUNG KÖNNTE FEHLER ENTHALTEN. ES SOLLTE AUF JEDENFALL NOCH VON MENSCHEN DIE MEHR TECHNISCHES KNOW HOW HABEN ALS ICH ÜBERARBEITET WERDEN:::::::::
Überall in den Städten befinden sich diese übergrossen Werbetafeln. Einige von diesen Plakaten sind auch beleuchtet. An irgend einer Stelle (meistens hinter der Werbung) muss sich bei den beleuchteten Reklametafeln ein Stromkasten befinden. Wird dieser geöffnet und der ganze Kabelsalat, der zu der Lampe führt rausgenommen kann dieser mit einem eigenem Kabel verbunden werden. Dabei muss in jedenfall aufgepasst werden, das die richtigen Kabel in der richtigen Reihenfolge abgebracht werden, ansonsten besteht Lebensgefahr!!! (Bitte noch Sicherheitstechnisch ergänzen) Desweiteren geben diese Werbetafeln etwas Strom, allerdings sind diese Konstruktionen nicht voll belastbar. Aber für den nötigsten Strom reicht es. Diese Methode Strom zu gewinnen ist allerdings nicht legal! Der Straftatbestand "Entziehung elektrischer Energie" oder "Sachbeschädigung" könnte nach BRD-Gesetzen erfüllt sein. Desweiteren braucht diese Methode technisches Geschick der Leute die den Strom auf diese Weise gewinnen wollen. Bei einem "Test" im Rahmen der Pingutopia Hausbesetzung in Köln brauchte es drei Werbetafeln und Versuche bis der Versuch geklappt hatte (positiver Nebeneffekt: Die Beleuchtung der Tafeln wo der Versuch Strom abzuzapfen missglückt war, waren Schrott. Nachts konnten diese Werbetafeln nicht mehr die Menschen manipulieren). Ein Mitarbeiter der Kölner Gas und Elektrowerke (GEW) hatte allerdings anscheinend nicht das nötige Know How zum entfernen dieser Konstruktion...
Aus einem Bericht von Pingutopia (Köln, Sommer 2004): "Nachdem der Strom für fast 2 Tage wieder da war kam heute morgen die GEW + Beschützer angerollt und kappte die Leitung, die auf wundersame weise, sozusagen über nacht, zwischen unserem Gelände und der nächsten beleuchteten reklametafel gewachsen war." Allerdings: "Befriedigend war der immense Knall inklusive Blitz als der GEW-Mensch beim rumfummeln einen fetten Stromschlag abbekam, auch wenns nicht unbedingt den Richtigen getroffen hat."
Notstromgenerator
Ein Notstromgenerator ist mobil, und kurzfristig einsetzbar (z.B. bei Partybesetzung). Für zeitlich begrenzten Strombedarf (z.B. bei Reparaturen am Haus, oder Konzert) ist der Generator sehr brauchbar. Allerdings sind die Geräte oft sehr laut und produzieren Abgase, müssen also draußen aufgestellt werden, was NachbarInnen nicht unbedingt freut. Der dauerhafte Einsatz ist allerdings sehr teuer. Häufig haben AZs irgendwo so ein Gerät rumstehen. Nach der Überschwemmung 2002 haben sich manche Familien einen Generator zugelegt, um in ihrem Einfamilienhäuschen nicht im Dunkeln zu sitzen. Einfach mal in der Verwandtschaft rumfragen...
12-Volt-Anlage
Die sicher einfachste und billigste Weise legal an Strom zu kommen. Ihr braucht:
- zwei Autobatterien (zum Auswechseln)
- ein Autobatterie-Ladegerät für die Steckdose
- eine 220-Volt-Steckdose (z.B. in der Nachbarschaft) zum Laden
- Kabel, Schalter, 12-Volt-Glühlampen
Eine geladene Batterie hält mit 3 Glühlampen etwa 8 - 10 Stunden. Damit kriegt mensch 3 Räume zwar nicht taghell beleuchtet, aber es reicht.. Profis können an die 12-Volt-Anlage auch eine Solarzelle oder ein Windrad anschließen, so dass die Batterien gleich wieder geladen werden. Fast alle Elektrogeräte lassen sich auch mit etwas Bastelei mit 12 Volt betreiben (mindestens aber ein Kassettengerät). Wer mehr dazu wissen will, dem sei die Reihe "Einfälle statt Abfälle" empfohlen. Unter [1] bei 'Selbstversorgung' schauen.
Einfach nehmen
Das folgende ist die Beschreibung eines technischen Prinzips, keine Anleitung. Beachtet, dass die Ausführung des Beschriebenen unter Umständen den Straftatbestand "Entziehung elektrischer Energie" erfüllt. Und auch wenn alles legal ist, ist höchste Vorsicht angebracht.
Es kann auch sein, dass alle Stromzähler ausgebaut sind, und an den Stromkabeln, die aus der Wand kommen (üblicherweise 4 Stück: 3 an denen Spannung anliegt und eine Erdung) keine Spannung anliegt. Dann empfiehlt es sich mal vor dem entsprechenden Haus zu gucken, ob nicht irgendwo ein kleines Kästchen von der Stadtversorgung angebracht ist. Da kann es sein, dass in dem Kasten Sperrsicherungen eingebaut sind, die verhindern, dass Strom fliesst, oder dass gar keine Sicherungen eingebaut sind, und so der Stromfluss unterbrochen wurde. Sperrsicherungen könnte mensch theoretisch irgendwie ausbauen (rausbrechen), bzw. bei fehlenden Sicherungen, diese entweder einbauen, oder die Lücke überbrücken - wenn es nicht im Regelfall verboten wäre. Wenn das nicht so wär, läge jetzt im Haus Spannung an: dann müsste man sehr genau darauf aufpassen, kein Kabel (oder sonstige möglicherweise spannungsführenden Teile wie offene Steckdosen oder auch feuchte Stellen an der Wand (Kriechstrom!)) zu berühren. Jede Berührung in diesem Falle wäre lebensgefährlich, weil der Stromkreis nicht mehr wie im normalen Haus mit 10 oder 16 Ampere abgesichert wäre, sondern mit 60A (Haussicherungen) oder auch 240A (Strassenzug). Wenn nun die Zählerplätze im Hauptanschlusskasten überbrückt würden und immer eines von den drei spannungsführenden Kabeln (nicht das gelbgrüne, das ist die Erdung) an die Wohnungsanschlüsse angeschlossen würden, dann hätte man Strom. In diesem Fall, würde es sich sicher empfehlen, alle nichtgenutzten Anschlüsse dick mit Isolatoren (Gaffa-Klebeband oder ähnliches) zu umwickeln, und den Schrank unzugänglich zu machen. Auch dann würde es sich empfehlen, irgendwo zwischen Verbraucher (Steckdosen & Glühbirnen) nochmal eine Sicherung zu schalten, für den Fall dass mal der Fön in die Badewanne fiele.