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Föderation freiheitlicher Sozialisten
Die FFS (Föderation Freiheitlicher Sozialisten) wurde auf dem Pfingstkongress 1947 von überlebenden Mitgliedern der FAUD gegründet. In fast allen 70 Städten gab es bereits vorher Gruppen ehemaliger FAUD oder SAJD Mitglieder.
Strategie der FFS
Im Gegensatz zur FAUD versuchte die FFS nicht mehr als eigenständige Gewerkschaft aufzutreten. Die FFS diente als Sammelbecken, als Ideenorganisation für die Anarcho-SyndikalistInnen, welche nunmehr in den Zentralgewerkschaften, und mancherorts auch in Parteien und Kommunalparlamenten auftraten. Die agitatorische Wirkung sollte verstärkt über kulturelle Tätigkeiten erfolgen, z.B. über die sehr lebhafte „Gilde freiheitlicher Bücherfreunde“ (GfB) Die FFS fand sich im Gegensatz zur Vorkriegszeit mit ihrer Rolle als Minderheitenorganisation ab. Ihre Hoffnung im betrieblichen Bereich lag in der agitatorischen Wirkung ihrer vom Anarcho-Syndikalismus überzeugten Mitglieder, welche im Idealfall dazu führen sollte, ganze Belegschaftsgruppen für ihre Ideen zu gewinnen. Wichtig für die theoretische Grundierung dieser Strategie war eines der bedeutendsten Werke des in die USA exilierten Rudolf Rocker mit dem Titel „...Die Möglichkeit einer anarchistischen und syndikalistischen Bewegung...Eine Einschätzung der Lage in Deutschland“.
Endpunkt FFS
Die Bedeutung der FFS lag in ihrer Eigenschaft als organisatorischer Endpunkt einer knapp hundertjährigen internationalen syndikalistischen Bewegung. Hier gaben die Protagonisten aus der Kaiser- und der Weimarer Zeit noch ein letztes Lebenszeichen, eine letztes Resumee und letzte theoretische Erkenntnisse und Einsichten zum besten. Ihr Organ war „Die freie Gesellschaft“ (DFG), welches von 1949 bis 1953 monatlich bis zur Ausgabe Nr. 42 erschien. Hier schrieben angesehene Persönlichkeiten des internationalen Anarcho-Syndikalismus aus aller Welt, wie z.B. Rudolf Rocker, Diego Abad de Santillan, Helmut Rüdiger, Evert Arvidsson und Augustin Souchy. Theoretischer Kopf der FFS war Fritz Linow, welcher sich schon vor dem Krieg als Arbeitsrecht- und Wirtschaftsexperte in der FAUD ausweisen konnte. Das Konzept der FFS ging nicht auf. Ihr kulturelles Vermächtnis gehört jedoch zum reichhaltigsten, was diese internationale Bewegung für den freiheitlichen Sozialismus jemals hervorgebracht hat. Wegen unterschiedlicher Ansichten in der Frage der Ausrichtung des internationalen Anarcho-Syndikalismus trat die FFS 1952 aus der Internationalen Arbeiter-Assoziation (IAA) aus. In den 60iger Jahren löste sich die FFS altersbedingt auf. Die letzte FFS-Gruppe zerfiel 1970 in München.
Literatur
Hans Jürgen Degen: Anarchismus in Deutschland 1945-1960. Die Föderation Freiheitlicher Sozialisten, Ulm 2002[1]