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Boykott

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Ein Boykott ist die vereinte Verweigerung, von einer geächteten Person, Institution oder Nation etwas zu kaufen, zu importieren oder ein anderes Geschäft zu tätigen. Insofern ist ein Boykott eine ökonomische Waffe.

Das Wort Boykott (boykottieren) geht auf Kapitän Charles Cunningham Boycott zurück, einen skrupellosen englischen Grundstücksmakler in Irland, der einem durch die irische Landliga 1880 organisierten Boykott unterlag.

Dieses Verwerfliche kann mit verschiedenen Begriffen bezeichnet werden. Ein Boykott kann darauf angelegt sein, den Gegner bloßzustellen, statt ihn ökonomisch zu bestrafen, abhängig von seiner Dauer und Wirkungskreis.

Auf Dauer und größere Gebiete angelegt, ist ein Boykott heute eine von vielen Taktiken im gerechten Handel.

Wenn eine Wahl oder eine politische Veranstaltung boykottiert wird, z.B. die Verweigerung einer Gruppe bei der Teilnahme an einer Wahl, ist der Boykott eine Form informeller Missbilligung einer Wahl.


Historische Boykottaktionen in chronologischer Folge:

  • Im deutschen Mittelalter die sogenannte "Verhansung", d. h. der Ausschluß einer Stadt aus der Hanse, was für die jeweilige verhanste Stadt den sicheren wirtschaftlichen Niedergang bedeutete;
  • während der amerikanischen Revolution der amerikanische Boykott britischer Waren;
  • der indische Boykott britischer Waren organisiert von Gandhi;
  • der deutsche Boykott jüdischer Geschäfte während der Zeit des Nationalsozialismus;
  • Die während der US-Bürgerrechtsbewegung durch Afro-Amerikaner durchgeführten Bus-Boykotte;
  • der arabische Boykott Israels und von Unternehmen, die mit Israel handeln.
  • der weltweit unternommene Versuch, den Ölkonzern Shell wegen seiner Absicht, die Ölbohrinsel Brent Spar zu versenken, zu boykottieren.


Ein Boykott ist eigentlich eine einmalige Angelegenheit, die einem besonderen einzelnen Unrecht entgegentreten soll. Wenn die Boykottmaßnahme ausgedehnt wird auf einen längeren Zeitabschnitt oder als Teil eines umfassenderen Programms eingesetzt wird, um Veränderungen oder Reformen von Gesetzen oder Regierungen zu erzielen, ist ein Boykott ein Teil von gerechterem Handel oder ein bewusst entschiedener Verzicht, womit bestimmte ökonomische oder politische Bezeichnungen bevorzugt werden sollen.

Die meisten heutigen organisierten Verbraucherboykotts sind auf eine langfristige Änderung der Kaufgewohnheiten ausgerichtet und werden so Teil eines größeren politischen Programms. Dieses erfordert längere strukturelle Eingriffe, z.B. die Reform der Märkte oder die Verpflichtung der Regierungen zu gerechterem Handel, woraus sich z.B. der lang anhaltende Boykott südafrikanischer Unternehmen aus Protest gegen die Apartheid ergab. Diese Aktionen weiten die Bedeutung des 'Boykott'begriffs aus.

Eine andere Form des Verbraucherboykotts ist der Ersatz durch ein gleichwertiges Produkt; z.B. Mecca Cola.

Heute ist ein Hauptziel von Boykottmaßnahmen die Verbraucherschutzbewegung selbst, z.B. wird der "Internationale Kauf-nix-Tag" weltweit Ende November am Freitag(in den USA) oder Samstag(in vielen anderen Ländern) nach Thanksgiving begangen.

Kategorie:Aktionen