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Sidi (Winterthur)
Die Sidi ist das Fabrikgelände der ehemaligen Seidenweberei Edwin Näf AG (geschlossen 1954) in Winterthur (Schweiz), welches dem Kanton Zürich gehört und mit Wohnhäusern überbaut werden soll. Am 25. Februar 2006 wurde das Areal von kommunistischen, anarchistischen und autonomen Hausbesetzer(inne)n besetzt.
Das erklärte Ziel der BesetzerInnen ist es, "einen Freiraum zu erschaffen". Der Raum solle interessierten Gruppen und Personen die Möglichkeit zur Umsetzung von nicht profitorientierten Ideen bieten, beispielsweise Wohnprojekte, Diskussions- oder Kulturraum, Ateliers, Mittagstisch, Kurse etc. Dieser Raum, so die Besetzer, solle einen "politischen Anspruch" haben: Respekt, Gleichberechtigung, horizontale Organisationsstruktur, Antisexismus, Antikapitalismus und Antifaschismus werden genannt.
Geschichte der Sidi
Die Seidenweberei an der St.Gallerstrasse 40 wurde 1872 erbaut. Sie bestand vorerst aus einem Webereigebäude mit Kessel und Maschinenhaus und einem Verwaltungsgebäude. Später wurde das Webereigebäude noch ausgebaut, sowie Arbeiterinnenhäuser an der Grüze- und Töpferstrasse errichtet. Die Sidi war neben Rieter und Sulzer eine der bedeutendsten Fabriken in Winterthur. Sie umfasste in ihren besten Zeiten bis zu 300 Webstühle. Die Arbeiterinnen, die vorwiegend aus der Agglomeration kamen, wurden in den obengenannten Arbeiterinnenhäuser untergebracht. Zudem existierte ein Kosthaus an der Palmstrasse mit 60 Schlafplätzen und Platz für 120 bis 150 Kostgänger.
Anfangs 20tes Jahrhundert unterlag die Textilindustrie, um 1870 noch eine der mächtigsten Industriesparten der Schweiz, immer mehr der ausländischen Konkurrenz und verlor an Bedeutung. Auch die Sidi konnte sich nicht behaupten und ging 1947 Konkurs.
Die früheren Arbeiterinnenhäuser wurden renoviert und sind bis heute vorwiegend von Kleinfamilien bewohnt. Die alten Webereigebäude wurden an Firmen vermietet (Möbel Ferrari 1972-1995, Ottos Warenposten 1995-2004, Teppich Schudel 1984-2005, Ziltener Druck 1973-2005) und ein Teil wurde von 1975 bis 2005 vom Theater Kanton Zürich als Kulturraum genutzt. Seit dem Umzug von Ottos Warenposten im Sommer 2004 stand ein grosser Teil des Gebäudes leer. Dieser Teil der Sidi wurde schon im November 2004 besetzt; die Besetzer konnten sich in der Folge mit der Kantonalen Liegenschaftsverwaltung auf einen Mietvertrag einigen.
Die Fabrikhallen sollen voraussichtlich im Sommer 2006 teilweise abgebrochen werden. 157 Eigentumswohnungen, Geschäfte sowie ein Parkhaus sollen entstehen. Historisch wertvolle Baukörper wie der Hochkamin und das Kesselhaus sollen erhalten bleiben.