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Basisdemokratie

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Direkte Demokratie bildet das Gegenstück zur Parlamentarischen Demokratie.

Basisdemokratie

Begriff

Direkte Demokratie

Rätedemokratie

In der klassischen, marxistischen Rätedemokratie ist die Gesellschaft föderal strukturiert und auf jeder Ebene der Gesellschaft treffen Räte Entscheidungen. Die Räte sind an das imperative Mandat gebunden und jederzeit abberufbar. Im Rahmen ihres Mandats können sie Entscheidungen treffen, die allerdings von tieferliegenden Organisationsebenen widerrufen werden können. Tieferliegende Organisationsebenen ihrerseits können ihren Räten imperative Mandate erteilen, aufgrund derer sie Entscheidungen treffen.

Vorteil dieser Konstruktion ist, daß basisdemokratische Entscheidungsprozesse möglich sind, ohne daß die gesamte Gesellschaft durch einen Zustand von Dauerabstimmungen belastet wird. Entscheidungen werden im Rahmen des Basisauftrags getroffen und Basisaufträge nur so weit weitergereicht, als sie Akzeptanz finden.

Durch ihre Permanenz und ihre grundsätzliche Kompetenz, Entscheidungen zu treffen, sind die Räte dennoch in einer privilegierten Position, die zu Reibungsverlusten führen kann: Die Räte können niederere Ebenen und die Basis mit Initiativen beschäftigen und ermüden, so daß die Entscheidungen nicht ganz unverzerrt getroffen werden. Dadurch hat die Rätedemokratie eine leichte zentralistische Tendenz.


Kritik

Auch bei der Basisdemokratie ergeben sich aus anarchistischer Sicht eine Reihe von Problemen, die natürlich nicht so gravierend sind, wie bei der bürgerlichen Variante. Auch wenn in einer Basisdemokratie alle Bürger ein direktes Mitentscheidungsrecht haben, muss sich trotzdem die Minderheit immer der Mehrheitsmeinung beugen (also immer noch eine Form von Herrschaft, bzw. Unterdrückung). Dies kann eigentlich nur mit der Einführung eines Konsensprinzips verhindert werden, was sich bei einer großen Menschenmenge jedoch als sehr aufwendig und schwierig erweist. Ein zweites Problem ist es, dass eine große Menschenmenge, bzw. das ganze "Volk" häufig sehr wankelmütig und beeinflussbar ist (Stichwort Massenpsychologie). Dem kann nur dadurch Abhilfe geschafft werden, indem die ganze Bevölkerung vollständig aufgeklärt ist und nicht auf rethorische Tricks von Einzelpersonen hereinfällt, sondern immer die Fähigkeit zum kritischen Hinterfragen benutzt. Diese beiden Aspekte lassen auch eine Basisdemokratie vor allem in unserer heutigen Gesellschaft in einem kritischen Licht erscheinen.

Eine Mehrheitsentscheidung mit Minderheitenschutz ist nicht bindend für widersprechende Minderheiten. Ein Konsens ist nur so lange ein Konsens, wie er von allen getragen wird. Ist eine Mehrheits-Entscheidung und eine Konsens-Entscheidung dann überhaupt eine Entscheidung der Gruppe als solcher?

Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich beide Entscheidungsformen als nicht zwingend für das Verhalten der einzelnen Gesellschaftsmitglieder, die sich nach wie vor ihren eigenen Bestrebungen gemäß verhalten können. Insofern sind beide Formen des "Entscheidens" kein eigentlicher Entscheidungsprozeß, sondern eine Form der Entscheidungskommunikation, da es keine Gruppe, wie etwa eine Verwaltung, gibt, an die die Ausführung der Entscheidung weiter delegiert werden kann.

Insofern zeigt sich der Begriff der "Demokratie" als nur bedingt geeignet für Entscheidungsfindungen in egalitären Gemeinschaften.

Siehe auch

Literatur

  • Ralf Burnicki: "Anarchismus und Konsens. Gegen Repräsentation und Mehrheitsprinzip: Strukturen einer nichthierarchischen Demokratie". Verlag Edition AV, Frankfurt 2002.
  • Takis Fotopoulos: "Umfassende Demokratie. Die Antwort auf die Krise der Wachstums- und Marktwirtschaft", Trotzdem Verlag, Grafenau 2003. [1]
  • Ralf Burnicki: "Anarchie als Direktdemokratie. Selbstverwaltung, Antistaatlichkeit. Eine Einführung in den Gegenstand der Anarchie" Syndikat A Medienvertrieb, Moers 1998.
  • Takis Fotopoulos: "The Multidimensional Crisis and Inclusive Democracy", Gordios, Athen 2005, hier als englische-online Ausgabe: [2]
  • "The International Journal of Inclusive Democracy", Issue 1, number 1, October 2005: "THE INCLUSIVE DEMOCRACY DOSSIER" by Takis Fotopoulos [3]

Weblinks

Kategorie:Antagonistische Theorie Kategorie:Herrschaftsform Kategorie:Demokratie