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Offener Raum-Probleme

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Probleme und die Umgangsmöglichkeiten im offenen Raum

Wissen über und Mut zu eigenem Handeln fehlen

Dominanz in offenen Räumen

Fehlende oder mangelnde Ressourcen (Räume/Flächen, Materialien, Geld)

Probleme:

  • Einschränkung von Handlungsmöglichkeiten durch zu wenige, zu schlechte Ressourcen oder deren mangelnde Nutzbarkeit (Zugänglichkeit, schlechte Koordinierung ...).
  • Wachsende Tendenz zur Verregelung bei begrenzten Ressourcen.
  • Verstärkung der vorhandenen Reichtumsunterschiede, da dann alle auch auf eigene Ressourcen zugreifen müssen

Beispiele:
Fehlen von Ressourcen ist selbsterklärend. Kommt es zum Beispiel zu Überbelegungen bei Räumen oder Computern, könnte das dazu führen, dass ein Plenum als Raumvergabegremium zwischengeschaltet wird.

Lösungsmöglichkeiten:

  • Erweiterung der Ressourcen durch ständiges Reparieren, Erweitern, Neuschaffen, Schnorren, Klauen usw. statt „Kriege“ um die begrenzten Mittel
  • Kooperationen mit anderen offenen Räumen und auch sonstigen Räumen/Privatwohnungen, um diese z.B. teilweise zugänglich zu machen. Gleiches gilt für Materialien und Infrastrukturpools (gemeinsame Gegenstände, gegenseitige Ermöglichung der Raumnutzung) sowie für ContainerInnen & Co.
  • Nutzungen miteinander kombinieren (z.B. Versammlungsraum und Bibliothek kombinieren)
  • Offensive Propagieren direkter, transparenter Nutzungsabsprachen (Optimierung der Nutzung durch ausgehängte Zeitlisten, Internetseiten, gleichzeitige Nutzung von Räumen usw.) und der Erweiterung von Ressourcen – das als „normaler“ Umgang mit Ressourcenknappheit im offenen Raum!
  • Trainings in Schnorren, Anträge stellen, Reparaturen, Klauen, Containern, aufmerksamen Umherschauens (Baustellen, Abrisshäuser, Sperrmüllberge, anschnorrbare Firmen)
  • Flexible Nutzungsmöglichkeiten fördern (z.B. Raumunterteilungen veränderbar, Geräte hinzufügbar oder transportabel, mehrere Betriebssysteme usw.)
  • Garantie des Zugangs zu allen Ressourcen als Voraussetzung dafür, das Menschen bisher in Privatbesitz befindliche Sachen in den offenen Raum stellen – und offensives Werben um Spenden/Zurverfügungsstellungen dieser Art
  • Erhöhung der Zugänglichkeit aller Ressourcen für alle – von baulichen Voraussetzungen über zugängliche Dokumentationen/Anleitungen bis zu laienverständlicher Software
  • Immer mehr offene Räume und Aktionsplattformen überall
  • Umsonstläden u.ä. aufbauen und als Quelle nutzen – besser aber in abgetrennten Räumen oder ganz woanders
  • Besetzungen, eventuell auch nur zeitweise bzw. projektbezogen


Hohe Komplexität (Undurchschaubarkeit)

Probleme:

  • Informationsflut: zu viel Information über Handlungsmöglichkeiten, Termine, Probleme, Ressourcen, Logik des Offenen Raumes etc.
  • komplexe Organisierung des Offenen Raumes
  • problemverschärfend: wenn Leute wenig Zeit haben; wenn Leute wenig Bereitschaft haben sich mit dem Offenen Raum auseinander zu setzen
  • Anforderungen an das Verhalten im Offenen Raum - z.B. Reflexion, Sensibilität, Durchschauen der Prozesse und Funktionsweisen im Offenen Raum
  • Vorliebe für unterschiedliche Medien ist ein Problem, wenn Informationen auf einzelne Medien beschränkt sind

Beispiele:

  • JUKSS: viele Infos an der Infowand (Informationsflut) schaffen zwar theoretische Transparenz, aber machen es schwer noch durchzusteigen -> Ergebnis: wenig Durchblick bzw. nur wenige informieren sich umfassend
  • Offenes Büro Magdeburg: Leute haben ausdrücklich erklärt, dass sie nicht bereit sind sich mit dem Offenen Raum auseinander zu setzen und ihn nur nutzen wollen -> Ergebnis: Offener Raum gescheitert
  • zum Thema komplexe Organisierung: alle möglichen Ressourcen werden unterschiedlich organisiert - keine einzelne verantwortliche Person/Organisation -> Durchschaubarkeit erschwert


Lösungsmöglichkeiten:

  • zum Thema Vorliebe für unterschiedliche Medien:
    • Schnittstellen zwischen Medien herstellen (z.B. Wiki-Seiten ausdrucken, Infowände ins Internet, Telefongespräche zur Information über Mail-Diskussion)
    • Vielfalt möglicher Medien an Möglichkeiten/Bedürfnisse der Beteiligten anpassen
  • zum Thema Informationsflut:
    • Einstieg sollte relativ überschaubar sein
    • Informationen strukturieren; je nach Interesse dann Vertiefung in einzelnen Bereichen möglich
    • schnell verständliche Zusammenfassungen (abstracts; wenige Zeilen) zu komplexeren Bereichen
    • Verweise auf verwandte Themen bzw. Hintergrundinformationen
    • Anforderung: Erweiterbarkeit von Informationswiedergaben berücksichtigen
    • bei Informationswiedergabe Frequenz der Nutzung berücksichtigen (z.B. archivierte Teil kompakter lagern, da seltener genutzt - bei Programmwänden des JUKSS z.B.)
    • Vorschlag für komplexe Infowand:
      • Themen nebeneinander anordnen
      • je Thema ausklappbares Blatt, das außen Kurzinfo und im Innenteil (ausgeklappt) ausführlichere Infos bietet (aus Computer ausgedruckt)
      • dazu jeweils Blatt für Anmerkungen, News, Änderungshinweise (diese Ergänzungen werden regelmäßig in Infoblatt eingearbeitet (von Hand geschrieben)
    • in Einzelbereichen könnte es geben:
      • Kurzbeschreibung des Bereichs
      • aktueller Stand
      • ToDos (eher dringende Sachen)
      • Wunschliste (z.B. prinzipiell Ressourcen aufzustocken)
  • offensives Vermitteln der Grundideen, Funktionsweisen, von Informationen etc.
    • z.B. im Eingangsbereich, auf Flyern, in Berichten
    • Ansprechen von Neuen, Einführungen geben
    • "Intervention" (ggf. auch auf freundliche Art) mit Hinweis auf Problematik
  • Raum für Debatten und Auseinandersetzung mit Offener Raum-Thematik schaffen
    • Informationsmedien, Zukunftswerkstatt, Themenveranstaltungen, Infomaterial
    • Ort für solche Diskussionen schaffen (Café, Küchentisch o.ä.)
  • Angebot von Wissensvermittlung und Trainings zur Kompetenzbildung (z.B. Methoden), Bewusstmachung (z.B. Blick für Sachen die zu tun sind), Sensibilisierung (z.B. Bedürfnisse und Grenzen von Leuten)
    • Seminare, Workshops etc.
    • Bibliothek, Archiv
  • Interesse für die Ideen des Offenen Raums und Auseinandersetzung mit diesem wecken
    • utopische Ansätze gut vermitteln (kreative Darstellung; grafisch; im Auftreten; in Texten; plakativ)
  • Handbuch "Wie funktioniert der Offene Raum?"
    • ergänzbar
    • detailliert und mit Hinweisen auf weitere Infos an anderen Stellen
  • Wert auf bessere Ãœberschaubarkeit legen
    • z.B. farbliche Gestaltung von Infozetteln nach Themenbereich
    • Wiedererkennbarkeit von Hinweismitteln (Zettel, Flyer, Schilder)
  • kreative Informationsvermittlung:
    • Geschichtsnachmittag: Opa Offener Raum erzählt von früher... - wie ist der Offene Raum entstanden und wie hat er sich entwickelt
    • Infoabend "Handbuch ... - Band XXIV" - rund um Informationskanäle, Entscheidungsprozesse, Konfliktlösung, vorhandene Ressourcen
    • Brettspiel: "Das Projekthaus-Labyrinth" rund um Wege sich im Offenen Raum zurecht zu finden
      • auch mit ironischen Anspielungen: "Das Fenster ist offen und es regnet rein, aber ich mache lieber erstmal das und das... -> es wird nass"...
    • Aufkleber/Plakate mit philosophischen Fragen zum Agieren im Offenen Raum
    • Kurzgeschichtensammlung zu Problemen im Offenen Raum - witzige, interessante, pointierte Darstellung von auftretenden Konflikten, problematischen Verhaltensweisen etc. in Geschichtenform
      • à la Jean Sorgenacker
      • dann auf Klos auslegen, Leseabende veranstalten etc.

neues Problem: die Lösungsansätze sind pflegeintensiv - wer macht's?

- wie können sie so gestaltet werden, dass sie leicht zu pflegen sind?
- gibt es pflegeleichtere Lösungen?

-> ungepflegte Bereiche sind wenig attraktiv und werden weniger gepflegt! -> umso mehr ungepflegte Bereiche vorhanden sind, desto mehr Leute werden vom Pflegen abgeschreckt!