Gender:Seminar Luedenscheid:APO-Calypse

Vom 25.-28. Mai findet im AZ Lüdenscheid ein Basisworkshop mit Vertiefungsmöglichkeiten rund ums Thema gender und Zweigeschlechtlichkeit statt. Das Wochenende startet am Freitagabend voraussichtlich mit einem Einstiegsvortrag zum Thema Patriarchat und es setzen sich bereits ein paar Leute mit Themen für den Samstag auseinander. Auch am Sonntag können die Räumlichkeiten des AZ genutzt werden, deshalb ist auf jeden Fall Raum für alle möglichen Workshops, Diskussionen usw. von euch für diesen Tag und den Samstag vorhanden. Schaut einfach unter "Programm und Ablauf" weiter und/oder holt euch zum Beispiel Anregungen unter "Mögliche Programmpunkte".

Wann und Wo?

Am Freitagabend (etwa 18 Uhr) startet das Wochenende mit einem leckeren Abendessen. Das AZ findet ihr in der Bahnhofsallee 15 (2 Minuten Fußweg vom Bhf entfernt).

Kontakt

Eine Anmeldung im Vorfeld ist nicht unbedingt notwendig, aber für die Planung hilfreich. Bei Fragen, Anregungen, zur Anmeldung o.ä. könnt ihr uns unter gender-cut@web.de erreichen.

Einladungstext

Von Geburt an werden Menschen darauf zugerichtet, einem der zwei vorgegeben Geschlechtern zu entsprechen und die entsprechende Sexualität zu entwickeln. Wer ohne eindeutige Geschlechtsmerkmale auf die Welt kommt, wird zumeist chirurgisch und hormonell angepasst. Solche Gewalt ist allerdings nur selten nötig: Ob Medien, Spielzeug, Wissenschaft oder Stammtischgespräch; die zweigeschlechtliche Norm durchzieht die Gesellschaft bis in die letzten Winkel. Völlig selbstverständlich reproduzieren (fast) alle Menschen in ihrem Alltag die typischen Rollenlogiken. Diskriminierung, Abwertung und Grenzüberschreitungen sind für Frauen dabei fester Bestandteil dieser Normalität.

Dieses Seminar will einen kritischen Blick auf diese Geschlechterverhältnisse werfen und grundlegende Aspekte beleuchten:

• Wie äußern sich Sexismus oder patriarchale Verhältnisse?
• Wurden Menschen schon immer in Männer und Frauen eingeteilt – gibt es Ausnahmen?
• Wo kommen unsere Rollenbilder her – und was ist ‚geschlechtsspezifische Sozialisation'?

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Was sollte ich mitbringen?

• Eigene Vorstellungen und Ideen für den inhaltlichen wie methodischen Ablauf; du kannst auch zu einem beliebigen Thema etwas vorbereiten und als Programmpunkt anbieten.
• Materialien, die dir als bereichernd für das Seminar erscheinen: Bücher, Anschauungsbeispiele für die Analyse von Sexismen (Hörspiele, Werbungen, Zeitungen, Kinderspielzeug und -bücher usw.)
• Falls vorhanden: Schlafsack + Isomatte; Schlafmöglichkeiten sind ausreichend gegeben
• Tramp-Guide, gute Reise! http://www.projektwerkstatt.de/alternative/konkret_trampen.html

Programm und Ablauf

Dies sind mögliche Elemente eines Basiswissen-Seminars; statt einem fest definierten Programm ist zu wünschen, dass das Seminar stark von den Interessen der jeweils beteiligten Menschen lebt. Wir wollen versuchen, ein interessantes "Gerüst" zu bieten, das mithilfe einer Programmwand transparent für alle gemacht wird. Dann können Ideen oder von euch vorbereitete Punkte hinzugefügt oder bereits aufgeführte Punkte ergänzt werden. Desweiteren dient eine Wunsch- und Interessenwand aufgeworfener (oder schon länger bestehender) Fragen und Themen zum Entstehen von Diskussionen, für die sich Interessent_innen dann zusammenfinden können. Während des Seminars wird es außerdem themenbezogene Ausstellungen und Filme geben.

Mögliche Programmpunkte

• Weitere Ideen einfach dazu tragen
• Weiterführende Seiten zu Gender, Antisexismus und Queer

Zweigeschlechtlichkeit

• Grundlagen von Zweigeschlechtlichkeit: Diskursive Herrschaft
• Historische Entstehung von Zweigeschlechtlichkeit
• Auslöschung von Abweichungen: Intersexualität
• Alltägliche Reproduktion des zweigeschlechtlichen Systems
  • Geschlechtsspezifische Sozialisation per Erziehung usw.
  • Selbst-Inszenierung der jeweiligen Rolle

Patriarchale Verhältnisse, sexistischer Alltag

• Sexismus in der Sprache
• Gesprächs- und Redeverhalten
• Körpersprache
• Geschlechtsspezifische Rollen(muster), 'typische' Arbeitsteilung
• Grenzüberschreitungen
• Medien (Analyse von Zeitungen, Werbeplakaten, Hörspielen, Musikvideos usw.)
• Körperbilder, Schönheitsnormen (lookism)
• Ehe als Gewaltverhältnis
• Beziehungsformen (insbesondere die romantische Zweierbeziehung)

'Moderne' Formen des Patriarchats

• Entgeschlechtliches Patriarchat
  • Aufstiegschancen für 'durchsetzungsstarke' Frauen bei Beibehaltung der patriarchalen Rollen
  • 'Weibliche Kompetenzen' als Produktivkraft für kapitalistische Verhältnisse