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Eigentum

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Eigentum ist eng verknüpft mit freier Vereinbarung. Nach Kropotkin bedeutet die freie Vereinbarung, dass keine Gesellschaft und keine Körperschaft, überhaupt kein Kollektiv irgend einen Anspruch auf die Leistungen eines Menschen hat, wenn dieser Mensch dem Anspruch nicht zustimmt. Jede Person ist ihr eigener Eigentümer.

Allgemein

Eigentum bezeichnet ein rechtliches oder normatives Verhältnis von Personen oder Institutionen zu einem oder mehreren Objekten im Sinne eines Verfügungsrechtes. Der Begriff Eigentum wird nur dann gebraucht, wenn es eine Population oder Gesellschaft mit ausgeprägter Besitz-Aufteilung gibt. Den früheren Inuit-Populationen war beispielsweise der Begriff des Eigentums unbekannt. Privateigentum ist in Deutschland z.B. durch Artikel 14 Abs. 1 Satz 1 des Grundgesetzes als Institut garantiert. Nach Art. 14 werden Inhalt und Schranken des Eigentums durch die Gesetze bestimmt, wobei es umstritten ist, ob ein historischer oder naturrechtlicher Eigentumsbegriff.

Pierre-Joseph Proudhon kam 1840 in seiner Schrift Qu´est-ce que la propriété ? („Was ist das Eigentum?") zu dem Schluss: „Eigentum ist Diebstahl!“, wobei er unter Eigentum solches verstand, das die Voraussetzung für Einkommen ohne Arbeit ist. Damit stellte er Privateigentum an Produktionsmitteln, Mietshäusern, Wertpapieren und ähnlichem ins Zentrum seiner Kritik an den herrschenden, politischen und sozialen Verhältnissen im Kapitalismus.

Das Wesen des Eigentums

Im Staat ist Eigentum ist der Anspruch des Eigentümers an alle anderen Personen auf Ausübung der tatsächlichen Gewalt über eine Sache. Es bezieht sich also nicht direkt auf die Sache, sondern auf den Besitz (das heißt die Ausübung der tatsächlichen Gewalt über eine Sache) und verhält sich zu diesem als eine Abstraktion erster Ordnung. Da nun der Besitz wiederum eine Abstraktion erster Ordnung im Verhältnis zu der betreffenden Sache ist, ist das Eigentum also eine Abstraktion zweiter Ordnung im Verhältnis zu der betreffenden Sache. Der Nutzen dieser Aussage lässt sich allerdings bezweifeln. Sie lässt auch Aspekte des staatlich geschützten Eigentums außer Acht, die nichts mit dem Besitz zu tun haben, zum Beispiel die Möglichkeit, ein Grundstück mit einer Hypothek zu belasten.

Die indivualistische und syndikalistische Strömung definiert Eigentum hingegen als Gut, dass zur Arbeit verwendet wird. Die Sache, das Land, der Raum werden erst dann zum Eigentum, wenn sich derer jemand bedient, um eine Tätigkeit auszuüben. Darauf beruht auch der Anarchokapitalismus. Nicht genutztes Gut kann durch Nutzung in Eigentum verwandelt werden.

Kritik am Eigentum

Wenn Eigentum kritisiert wird, dann ist damit nicht gemeint, dass Du keine eigene Zahnbürste haben darfst. Solange es möglich ist, jedem Menschen eine oder mehrere Zahnbürsten zur Verfügung zu stellen, muss niemand sie mit anderen teilen.

Alles was ein Mensch selbst braucht, muss nicht sein persönliches Eigentum sein. Es schadet aber niemandem, wenn es sein Eigentum ist.

Das, was ich gerade esse, esse ich allein. Egal wessen Eigentum es gerade eben noch war.

Interessant wird Eigentum überhaupt erst dann, wenn ich von irgendetwas mehr habe, als ich selbst brauche, aber darauf bestehe, dass es mein Eigentum ist, oder im anderen Extrem, wenn jemand der Meinung ist ich hätte von irgendetwas mehr als ich selbst brauche, ich selber aber der Meinung bin: das reicht grade so für mich.

Dazu könnten jedoch folgende Gegenfragen gestellt werden: Wer hat denn das Recht mir zu sagen, wieviel ich von einer Sache brauche? Bin nicht ich die einzige Person, die festlegen kann, wieviel ich wovon zum Glücklichsein brauch? Solange Eigentum nicht auf monopolisierten Privilegien beruht (zB. dem Boden- oder Zinsmonopol), sondern aus eigener bzw. kollektiver Arbeit unter Anerkennung individueller Talente eines jeden einzelnen Menschen, ist dem nichts entgegenzusetzen - auch nicht, wenn ich geringere oder höhere Bedürfnisse als einE andereR habe. Die "Gleichmacherei" und nicht freiwillige Umverteilung beruht auf autoritär-kommunistischen Prinzipien und sind mit freiheitlichen Prinzipien nicht zu vereinbaren.


Wo wird Eigentum ökonomisch interessant? =

Eigentum wird ökonomisch interessant, wenn ich mehr habe, als ich selbst brauche und anderen es genau daran mangelt. Habe ich z.B. nicht nur ein oder zwei Fahrräder, sondern 50, kann ich die überzähligen verleihen oder verkaufen und von den neuen NutzerInnen Gegenleistungen erpressen. Marx schrieb dazu: "Eigentum ist das Recht auf Aneignung fremder Arbeit."

Allerdings wird niemand mit dem Finger schnippen und 50 Fahhrräder auf dem Hof stehen haben. In der Regel ist dafür bereits in der Vergangenheit eine Gegenleistung geflossen, oder im Falle der Produktion wurde eine Gegenleistung in Form von Arbeit erbracht.

Die Verkaufsgegenleistungen setzen sich aus der Leistung für die Produktion, plus der Aufwände für die Verteilung zusammen.

Die Mietgegenleistungen setzen sich aus der Abnutzung des Fahrrades (Reperaturen, Neueinkäufe) plus des Aufwandes für die Vermietung zusammen.


Kritisch zu sehen ist ein übertriebenes Bedürfnis an Eigentum. Warum muss ein Schüler sich teure Anziehsachen anziehen, die er sich von seinem Lebensstandard her nicht leisten kann?

Wofür benötigt ein Mensch einen Fernseher wenn die selber erwirtschafteten, oder die von der Gemeinschaft bereitgestellten Ressourcen grade mal fürs Essen reichen?

Warum muss jemand der viel Eigentum hat, automatisch einen Porsche fahren wollen, anzüge tragen, und in einer Luxusvilla wohnen?

Siehe auch

Weblinks

Kategorie:Antagonistische Theorie Kategorie:Marxismus