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Ungdomshuset

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Ungdomshuset

Das Ungdomshuset war ein autonomes Jugend-, Soziales-, Kulturzentrum im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro, das am 5. März 2007 unter starkem Polizei"schutz" abgerissen wurde, um Platz für den Kirchenbau einer Sekte zu schaffen. Es fungierte bis zur Räumung am 1. März 2007 als ein Treffpunkt der Undergroundszene und verschiedener linker Gruppen sowie als Veranstaltungsort von Konzerten und Festivals.

1982 wurde, nachdem Aktivisten es besetzt hatten, ein unbeschränkter Nutzungsvertrag für das Jugendhaus mit der Stadt Kopenhagen ausgehandelt. Ab 1999 war das Gebäude erneuten Übergriffen durch politische Mandatsträger ausgesetzt, indem die Stadt (entgegen der Zusicherung an die Nutzer) das Haus an eine christlich-fundamentalistischen Sekte namens Faderhuset (Vaterhaus) verkaufte. Im Dezember 2006 und März 2007 kam es in Folge eines staatlichen Räumungsbeschlusses und der späteren Räumung zu europaweiten Widerstands- und Protestaktionen.



Es ist Krieg, keiner will verlieren, Krieg, Pulvergestank,

Es ist Krieg, Hörst du sie marschieren, Krieg, Ich habe Angst.
Es ist Krieg, Keiner will verlieren, Krieg, Pulvergestank,
Hörst du die Mütter weinen, Krieg, Ich habe Angst,
Die Welt geht unter, die Welt geht unter an einem Donnerstag


(M.M.Westernhagen)

Ereignisse 2006

14. Dezember

Für den 14. Dezember war die Räumung des Ungdomshuset ursprünglich angesetzt.

  • Mehr als 4000 Menschen beteiligen sich an der Stern-Demo in Kopenhagen [1]
  • Solidaritäts Kundgebung vor dem dänischen Konsulat in Kiel [2]

16. Dezenber

  • Solidaritätskundgebungen in Moskau [1] [2] , Kiel, Lübeck
  • 17:00-21:00

+++ Polizei hat Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt (Begründung der Polizei: Demonstration war angeblich illegal) +++ Demonstration eskaliert - Barrikaden werden errichtet +++ Straßenkampf hat begonnen +++ Polizeistation wird angegriffen +++ Polizei setzt Hubschrauber ein +++ Barrikaden brennen +++ 12 Six-Packs vorgefahren +++ etwas Ruhe nun +++ Diskussionen mit Passanten +++ ein Schwerverletzter hat zwei Finger verloren +++ Reporter des dänischen Fernsehens TV2 verhaftet +++ 2 Personen von Polizeitrucks überfahren +++ Kämpfe breiten sich weiter auf das Stadtgebiet von Kopenhagen aus +++ Feuer in Christiana +++ 4 Polizisten verletzt +++ TV2 meldet gerade, daß sich "Immigranten" den Kämpfen anschließen +++ 273 Personen wurden inhaftiert, obwohl Kopenhagen nur über 80 freie Untersuchungshaftzellen verfügt +++ Polizei zieht jetzt ab +++ etwa 300 Demonstranten räumen auf und bereiten ein Straßenfest vor +++

17. Dezember

  • Die Eingangstür des dänischen Konsulats in Bergen (Norwegen) wird sabortiert.
  • Die meisten dänischen Gefangenen werden wieder freigelassen
  • Solidaritätsbotschaften von Aktivisten aus Dijon (Frankreich), Helsinki (Finnland), Schweden, Irland, Australien, Mexiko und des ANC (Südafrika)

18. Dezember

  • An einer Protestaktion in Norwegen beteiligen sich 1.700 Aktivisten.
  • Nach offiziellen Angaben sind bis auf drei Personen alle Inhaftierten aus den Gefängnissen frei gekommen. ABC-Dänemark hat diese Nachricht in der Zwischenzeit als Lüge der Behörden entlarvt.
    • Von den Verhafteten wurden DNA-Daten aufgenommen und gespeichert.
  • Protestkundgebung in Hamburg, an der 150 Leute teilnehmen
  • Soliaritätsbotschaften von Aktivisten aus Rumänien, Tschechien, Irland, Spanien und der Schweiz


19. Dezember

  • An einer Solidemo in Hannover beiteiligen sich etwa 80 Menschen

20. Dezember

  • Solidaritätsbanner werden an Häuserfassaden in Amsterdam gehisst

21. Dezember

  • In Athen werden Solidaritätsbotschaften an Fassaden dänischer Organisationen und Institute gesprüht

24. Dezember

  • Unterstützungsaktion in Form von Straßentheater in Melbourne (Australien)

Ereignisse 2007

20. Januar

  • 700 Aktivisten demonstrieren in Hamburg für den Erhalt von Ungdomshuset [3]

20. Februar

  • dänisches Konsulat in Lyon besetzt [4]

1. März

  • Beginn der Räumung und Kriegserklärung der dänischen Regierung gegen die internationale anarchistische Bewegung
In einem Interview mit der schwedischen Presse sagte der Pressesprecher der Kopenhagener Polizei: "Wir sind viele, doch sie werden mehr und mehr." (letzter Satz)
Bilder [5] Video (Polizeieinsatz in Nørrebro) Stream des dänischen Fernsehens (TV2)
der Kopenhagener Stadtteil Nørrebro ist fast hermetisch abgeriegelt
Einsatz von Wasserwerfern, Hubschraubern [6], sogenannten "Anti"-Terroreinheiten (Fallschirmjäger), schwerer Räumungstechnik und Hundestaffeln
219 Personen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren inhaftiert
verstärkte Kontrollen und Taschendurchsuchungen bei Reisenden in Richtung Kopenhagen
die schwedische und die deutsche Polizei wurden an der Grenze zu Dänemark in erhöhte Alarmbereitschaft gesetzt [7]
  • europaweit Spontandemos
erste Meldungen (teilweise sind die Schätzungen zu den Teilnehmerzahlen sehr unterschiedlich):
Kopenhagen (2000 Leute), Potsdam (75) [8], Wien (40-50) [9], Marburg (30) [10], Göttingen (60) [11], Leipzig (100) [12], Bremen (150-300), Berlin (250-500), Hamburg (500-900), Hannover (50-120), Köln (60) [13], Weimar (30), Stockholm (100), Oslo (150), München (60), Karlsruhe (50) (siehe auch: Ex-Steffi), Heidelberg, Frankfurt (Main) (40), Göteborg, Helsinki, Flensburg, Älborg (100), Kiel, Stuttgart [14], Eckernförde, Braunschweig, Poznan [15]
Anmerkung: Die Webadresse des Ermittlungsausschusses gegen Polizeiwillkür des Infoladens Köln lautet: http://www.infoladen.net/koeln/gruppen/ea
  • Solibesetzung in Dresden [16]
  • Blockade des dänischen Konsulats in Istanbul [17]
  • Der arabische Fernsehsender Aljazeera berichtet (im Gegensatz zum deutschen Fernsehstationen) in Sondermitteilungen über die Ereignisse in Kopenhagen

2. März

Die schwedische Tageszeitung "Expressen" (dt: Express) titelte "Kopenhagen - eine Stadt unter Feuer"

  • Solidemo in Berlin (100 Teilnehmer), Helsinki (70), Tampere, London, Umeä (Nord-Schweden), Bern (50), Warschau, Wroclaw, Neuruppin (Brandenburg)
  • Besetzung der dänischen Parteizentrale der Sozialdemokraten. Die Oberbürgermeisterin von Kopenhagen gehört der Partei an. [18]
  • Plakataktion am dänischen Konsulat in Budapest
  • Fahrraddemo in Freiburg mit 70 Teilnehmern

3. März

  • Straßenkämpfe breiten sich weiter aus
  • Aljazeera setzt die Berichterstattung fort
  • ABC - Dänemark und zahlreiche andere kollektive Projekte in Kopenhagen gestürmt (u.a. die freie Schule, das Forum International, das Haus der Solidarität und ein soziales Zentrum mit Café namens Bumzen), einige boten auswärtigen Gästen kostenlose Ãœbernachtungsmöglichkeiten an; viele AktivistInnen wurden inhaftiert
  • Die "Bürgergruppe für Umgdomhuset" wächst. Heute haben sich dieser Dachorganisation wieder 670 Bürger angeschlossen. Dies ist ein deutliches Zeichen, daß die Akzeptanz alternativer Lebensmodelle in der Bevölkerung zunimmt und gleichzeitig die Toleranz gegenüber staatlicher Repression in der "normalen" Bevölkerung sinkt.
  • 600 Menschen sind in Untersuchungshaft. 113 Personen befinden sich bereits in Gefängnissen und weitere 188 Personen werden heute in Gefängnisse überführt - 68 Personen wurden mit der Begründung festgenommen, sie seien Ausländer. Sie werden in den nächsten Tagen deportiert (bzw. im amtsdeutsch: in ihre Heimatländer zurück geführt).
  • 15-20 Personen wurden heute morgen in Stockholm verhaftet.
  • Sämtliche Infopoints in Kopenhagen wurden heute von Polizeieinheiten überfallen, scheinbar versucht die Polizei zu verhindern, daß kritische Berichterstattungen über die Stadtgrenzen hinaus nach außen dringen. (weitere Polizeiverbrechen: Kopenhagener Polizei verhindert Erste Hilfe)
  • heutige Demo in Kopenhagen von 1.000 auf 1.500 (15:20), weiter auf 2.000 (15:30) und schließlich auf 3.000 Menschen angewachsen
  • Autobahnblockade der A7 bei Flensburg (Achtung es ist ein Fake von den Bullen im Umlauf, daß die Aktion angeblich abgebrochen wurde)
  • Solikundgebung in Wien mit 100 Teilnehmern und Farbänderungen der dänischen Botschaftsfassade, im norwegischen Bergen mit 50 Teilnehmern
  • schwedische Polizei soll die dänischen Terrorbanden in Kopenhagen verstärken
  • 22:00 "Reclaim the streets"-Party in Kopenhagen unter dem Motto "Der Kampf hat begonnen"
  • 70 AktivistInnen (Autonome, Red Skins und Anarchos) demonstrieren in Bielefeld
  • 200 TeilnehmerInnen demonstrieren ihre Solidarität bei einer von Soligruppe Kiel organisierten Demonstration
  • Solikundgebungen in Salzburg, Salzwedel, Toronto (Kanada), Burg, Kiel und Berlin-Kreuzberg
  • Solibesetzung in Braunschweig

4. März

  • An einer Solikundgebung im isrealischen Tel Aviv beteiligen sich 50 AnarchistInnen und ein Trotzkist ;-)
  • An einer Spontandemo in Erfurt beteiligen sich 40 Aktivistinnen
  • Es sollen im Laufe des Tages auch in den USA und in Neuseeland Protestkundgebungen statt gefunden haben
  • In Trondheim nehmen 70-80 Personen an einer Solidemo teil.

5. März

  • Aus Furcht vor einer erneuten Bestzung haben bereits heute die Abrissarbeiten am Gebäude begonnen.


Geschichte

Wegen seiner Geschichte als Ort der frühen Arbeiterbewegung wurde das ehemalige Volksheim als Baudenkmal der niederen Stufe klassifiziert. Auf einer Skala von 1 (höchster Wert) bis 9 erhielt es eine 2 für historischen und eine 4 für architektonischen Wert. Dass eine Reihe von Häusern in den Klassen 1, 2 und 3 beständen, heiße dies jedoch nicht, dass das Gebäude nicht abgerissen werden könne, so die Stadtverwaltung.[3]

Volkshaus

Das Gebäude des Ungdomshuset wurde am 12. November 1897 als Folkets hus (Haus des Volkes) fertiggestellt. Damals diente das Haus als Rückzugsort der beginnenden Arbeiterbewegung Kopenhagens. Folkets Hus war das vierte Haus dieser Art in Kopenhagen. Viele Demonstrationen und Kundgebungen gingen vom Haus aus, zum Beispiel der „Sturm auf die Börse“ 1918, als von AnarchistInnen geleitete Arbeitslose die Kopenhagener Börse gewalttätig angriffen. 1910 hielt die Zweite Internationale die Internationale Sozialistische Frauenkonferenz im Haus ab, auf der der 8. März als internationaler Frauentag ausgerufen wurde. Unter anderem weilten und wirkten im Haus Lenin, Rosa Luxemburg und Clara Zetkin.

In den 1950ern nutzten noch vornehmlich Assoziationen und Gewerkschaften der Arbeiterbewegung das Haus, auch wenn verschiedene andere Aktivitäten stattfanden, unter anderen Boxkämpfe und Tanzveranstaltungen.

Leerstand

1956 baute die Arbeiterbewegung ein neues Volkshaus im Stadtteil Vesterbro, um das abgenutzte Gebäude zu entlasten. Von 1963 bis 1978 stand es dann leer. Die Bestrebungen, einen Supermarkt zu bauen, scheiterten am historischen Wert des Gebäudes; stattdessen fiel das ebenfalls bewahrenswerte Nachbargebäude diesem Zweck zu Opfer. Ab 1978 wurde das Haus von der Volkstanzgruppe Tingluti gekauft, nach ein paar Jahre jedoch aufgegeben und an die Stadt Kopenhagen verkauft.

Jugendhaus

1982 wurde das Haus durch AktivistInnen besetzt, die ein selbstverwaltendes Jugendhaus gründen wollten. Nach Verhandlungen mit der Stadt Kopenhagen verpflichteten sie sich, eine Vereinbarung mit den Stadtbehörden zu treffen, und das Nutzungsrecht des Hauses wurde einer nicht genau abgegrenzten Gruppe, den „Benutzern des Ungdomshuset“, überlassen. Die Stadt Kopenhagen blieb aber Eigentümerin des Gebäudes. Es wurde zugesichert, dass die Stadt das Gebäude nicht verkaufen würde. Eine Verwaltungsgruppe, die laut der Vereinbarung die Verbindung zu den Stadtbehörden wahrnehmen sollte, wurde vom kollektiv geleiteten Haus ausgewählt, verschwand jedoch nach wenigen Jahren wieder. Das Haus bot im Laufe der Jahre vielen unterschiedlichen Gruppen und kulturellen Aktivitäten einen Rahmen. Seit Mitte der 1990er Jahren wurde der Einfluss autonom-revolutionärer Gruppen immer größer.

1993 erhielt das Ungdomshuset eine Schankgenehmigung.


Verkauf, Räumung und Abriss

1999 wurde das Gebäude zum Verkauf ausgeschrieben. Die Aktivisten im Haus hängten ein Banner mit dem Text „Zu verkaufen einschließlich 500 autonomer, steinewerfender Gewaltpsychopathen aus der Hölle“ auf, was wohl ironisch gemeint war und eventuelle Käufer abschrecken sollte. Die Firma Human A/S kaufte das Gebäude im Dezember 2000. Human A/S war eine neugegründete, unbekannte Aktiengesellschaft, die von der Wirtschaftsanwältin Inger Loft vertreten wurde. Die rechtsextreme christliche Sekte „Faderhuset“ (Vaterhaus) war auch unter den Bietern, wurde aber von den Stadtbehörden als unseriöser Käufer abgewiesen. Zum Kaufvertrag gehörte eine Klausel, nach der das Weiterverkaufen des Hauses innerhalb eines Jahres nur mit Zustimmung des Stadtrates stattfinden durfte. Trotzdem wurden schon 2001 alle Aktien der Trägerfirma Human A/S an Faderhuset verkauft, was den faktischen Eigentümerwechsel des Hauses bedeutete.

Nach langem Rechtsstreit bestätigte das Landgericht am 28. August 2006 als zweite Instanz das Urteil, dass alle Vereinbarungen über den Gebrauch des Hauses geendet hätten. Eine Anrufung des obersten Geichtshofes wurde abgelehnt.

Am 1. März 2007 wurde das Ungdomshuset durch die Politiets Aktionsstyrke (AKS), einer Spezialeinheit der dänischen Repressionsorgane, geräumt. Dabei kamen unter anderen zwei Hubschrauber und ein Gabelstapler mit einen daran befestigten ISO-Container zum Einsatz.

Am 5. März 2007 wurde das Ungdomshuset abgerissen.

Vorgeschichte des Konflikts

Nachdem das Landesgericht das Urteil gegen das Ungdomshus getroffen hat, liegt jetzt ein Räumungstermin für den 14. Dezember 2006 fest. Wir werden das Haus nicht freiwillig verlassen! Dies bedeutet unvermeidlich Konfrontation.

Vor kurzem hat die Linke Koalition im Kopenhagener Stadtparlament erklärt, dass sie mit einem Stadtentwicklungsplan das Haus als Kulturhaus sichern wollen, ganz egal wer die BesitzerInnen des Hauses sind. Nach kurzer Zeit zogen sie aber diesen Vorschlag zurueck und wir haben seitdem nichts mehr von ihnen gehört.

Seit 2003 liegt das Ungdomshus in einem gerichtlichen Streit mit der rechten, fundamentalistisch christlichen Sekte Faderhus(das Vaterhaus). Dieser Streit ist das Ergebnis einer Entscheidung, welche die kopenhagener LokalpolitikerInnen trafen, um das Ungdomhus zu sabotieren. 1999 verkauften die PolitikerInnen das Haus, obwohl sie es 1982 der damaligen linken Hausbesetzerszene als Jugendhaus , mit dem Versprechen in Form eines Vertrages, dass die Stadt das Haus nicht verkaufen wird, zur Verfuegung stellten.Jetzt kämpfen wir darum, das Kulturzentrum, das wir aufgebaut haben, weiterzunutzen.

Seit die PolitikerInnen sich entschlossen haben, das Haus zu verkaufen, haben sowohl AktivistInnen als auch NutzerInnen des Hauses gegen den Verkauf protestiert. Trotz dieser Proteste wurde das Haus verkauft und die PolitikerInnen haben akzeptiert, dass das Haus in die Hände des Faderhus fiel.

Sieben Jahre lang haben wir versucht mit den PolitikerInnen ins Gespräch zu kommenBis zur Entscheidung des Landesgerichts, war solch ein Gespräch nicht möglich.. Wir fordern,dass sie das Problem lösen, welches sie selbst geschaffen haben, als sie unser Haus verkauften.

Am 28. August ´06 kam dann die Entscheidung vom Landesgericht. Und seit dem ist viel passiert. Die PolitikerInnen haben zugeben müssen, dass das Ungdomshus eine enorme kulturelle Arbeit leistet, die wichtig für Kopenhagen ist. Eine Stiftung hat sich als willige Käuferin des Hauses gemeldet. 3000 Menschen haben zusammen für das Haus demonstriert und unzählige stattgefundene Aktionen zeigen, wieviel Ungdomshuset für viele Menschen bedeutet Die Zeitungen sind voll von untestuetzenden Leserbriefen für das Ungdomshus. Sogar eine Gruppe von Priestern und ein Polizeidirektor haben eine politische Lösung gefordert. Nichts davon hat das Faderhus beindrucken können. Die Sekte sieht kein Problem in der Zerstörung unseres Kulturhauses, und die PolitikerInnen haben es ihnen ermöglicht.

Wir akzeptieren keine Räumung des Ungdomshuses. Obwohl das Amtsgericht und das Landesgericht das Nutzungsrecht dem Faderhus zugeteilt hat, werden wir nicht unser Haus freiwillig verlassen. 1982 haben wir das Nutzungsrecht für das Haus schwarz auf weiss erhalten, und wenn die PolitikerInnen ihre eigenen Gesetze brechen, wird uns das nicht davon abhalten, für unser Haus zu kämpfen.

In den letzten 24 Jahre habe wir ein selbsbestimmtes Kulturzentrum aufgebaut, das in der ganzen Welt bekannt und beliebt ist. Wir haben das Ungdomshus mit viel Mühe geschaffen, und wir werden es nicht an eine fundamentalistische christliche Sekte aufgeben, deren einziges Ziel ist, das zu zerstören, was wir aufgebaut haben.

Obwohl die PolitikerInnen einen unverzeihlichen Fehler begangen haben, sieht die Realität in Dänemark leider so aus, dass das Eigentumsrecht heilig und unkränkbar ist. Dies bedeutet, dass das Faderhus mit Hilfe der Polizei und deren Mitteln das Haus räumen können. Weil wir das Haus nicht freiwillig verlassen werden, können wir nur wiederholen: wenn keine politische Lösung gefunden wird, ist die Konfrontation unvermeidlich. Wir sind immer noch willig, eine friedliche Lösung zu finden, aber die Hoffnung dafür schrumpft zusehend.

Das Faderhus hat sich uns immer wieder in den Weg gestellt. Und die PolitikerInnen haben zwar viel gesagt, passiert ist aber nichts. Die rechte Sekte, denen die PolitikerInnen unser Haus gaben, will nicht verkaufen. Stattdessen haben sie um die Genehmigung, das Haus abreissen zu dürfen, gebeten.

Ab dem 14.Dezember ist es nicht mehr eine Frage, ob wir von der Polizei geräumt werden , sondern wann die Polizei uns angreifen wird. Deshalb laden wir alle Freunde des Ungdomshus zum 13. Dezember nach Kopenhagen ein. Aktivitäten sind bis zum 17. geplant, ihr seid aber herzlich wilkommen, länger zu bleiben. Wir brauchen euch. Hoffentlich sehen wir uns in Kopenhagen!

Es wurde auch ein Video zur Situation des Ungdomshuset gemacht. Zu finden bei Indymedia oder Youtube.


UNGDOMSHUSET BLEIBT- IHR KÖNNT DAS RATHAUS RÄUMEN

Einzelnachweise

  1. Politiken.dk Fredelig støtte på Rådhuspladsen (Friedliche Unterstützung auf den Rathausplatz)
  2. http://de.indymedia.org/2006/12/164126.shtml
  3. Politiken.dk Ungdomshuset skal rives ned (Ungdomshuset soll abgerissen werden)

siehe auch

Weblinks

Texte und Ãœbersetzungen

Video & TV

Kategorie:Ex-Freiräume Kategorie:Kopenhagen