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Antiklassismus
Antiklassimus ist das Bekämpfen von Klassismus, also ein Kampf für eine klassenlose Gesellschaft unter der Annahme, dass das Persönliche auch politisch ist.
Antiklassimus ist nicht nur eine bestimmte Form von Antidiskriminierung, sondern er beinhaltet auch die klassischen, zmeist ökonomischen Formen des Klassenkampfes. Darüber hinaus betont der Antiklassimus aber auch die Unterdrückungsformen, die sich beispielsweise in den Medien (z.B. die Unterschichtendebatte) und im Bildungssystem (z.B. die Ausgrenzung von Arbeiter- und Migrantenkindern) gegenüber Menschen mit weniger oder weniger anerkannten kulturuellen und finanziellen Vermögen zeigen.
Der Antiklassismus wendet sich zudem gegen Diskriminierungshierarchien, wie sie beispielsweise von den europäischen Antidiskriminierungsgesetzen (wie dem deutschen Gleichstellungsgesetz) inszeniert werden: der Antiklassismus betont die prinzipielle Gleichrangigkeit und Verknüpftheit von antirassistischen, antisexistischen, antiklassistischen Kämpfen (Mehrfachunterdückungsthese).
Anwendung findet der Antiklassimus vor allem auch innerhalb herrschaftskritischer Gruppen, wenn beispielsweise Angehörigen einer herrschenden Klasse oder mit einer entsprechenden sozialen Herkunft Dominanzverhalten vorgeworfen wird. In dieser Funktion entstand der Begriff Anfang der 1970er Jahre in den USA, als die lesbischen Arbeitertöchter ihren feministischen Mitkämpferinnen "Klassismus" vorwarfen - eine Wortschöpfung, die sich am nur zwei, drei Jahre zuvor entstandenem Begriff "Sexismus" anlehnte.