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Wenn ein neuer Abschnitt in der Entwicklung beginnt, werden Prozesse in der neu entstandenen Struktur (mit ihren anderen Grenzen) aufgehoben und damit wird sich über Grenzen hinweggesetzt. Dabei bedingen sich innerhalb des Aufhebens drei Momente gegenseitig: '''aufbewahren''' (etwas erhalten), von seinen Bedingungen '''loslösen''' (etwas außer Kraft setzen, damit Neues entstehen kann) und '''ausgleichen''' (eine Balance erzeugen).  
 
Wenn ein neuer Abschnitt in der Entwicklung beginnt, werden Prozesse in der neu entstandenen Struktur (mit ihren anderen Grenzen) aufgehoben und damit wird sich über Grenzen hinweggesetzt. Dabei bedingen sich innerhalb des Aufhebens drei Momente gegenseitig: '''aufbewahren''' (etwas erhalten), von seinen Bedingungen '''loslösen''' (etwas außer Kraft setzen, damit Neues entstehen kann) und '''ausgleichen''' (eine Balance erzeugen).  
  
Während reale Prozesse sich über Grenzen '''hinwegsetzen''', wird dieser Prozess im Denken mit Hilfe des '''Aufhebens''' beschrieben.  
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Während sich reale Prozesse wie beim [[Strukturwechsel]] über Grenzen '''hinwegsetzen''', wird dieser Prozess im Denken mit Hilfe des '''Aufhebens''' beschrieben.  
  
 
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Revision as of 08:58, 14 April 2011

thumb|upright=1.2|verzweigen und verknüpfen (von Sandra Uhlitzsch)

Aufheben ist eine Vorstellung innerhalb der Trialektik (Wandel der Erkenntnismittel), um eine vielschichtig verstandene Wirklichkeit zu begründen.

Wenn ein neuer Abschnitt in der Entwicklung beginnt, werden Prozesse in der neu entstandenen Struktur (mit ihren anderen Grenzen) aufgehoben und damit wird sich über Grenzen hinweggesetzt. Dabei bedingen sich innerhalb des Aufhebens drei Momente gegenseitig: aufbewahren (etwas erhalten), von seinen Bedingungen loslösen (etwas außer Kraft setzen, damit Neues entstehen kann) und ausgleichen (eine Balance erzeugen).

Während sich reale Prozesse wie beim Strukturwechsel über Grenzen hinwegsetzen, wird dieser Prozess im Denken mit Hilfe des Aufhebens beschrieben.

Erklärung

Aufheben erfolgt zwischen Aufbewahren und Loslösen, wobei sich das Aufheben diesen beiden Grenzen annähert, aber diese nicht erreicht. Welche Prozesse in einem neuen Zusammenhang weitgehend erhalten bleiben bzw. nach dem Loslösen unter anderen Bedingungen dauerhaft entstehen, hängt auch davon ab, ob der neue Zusammenhang mit Hilfe der aufgehobenen Prozesse reproduziert werden kann.

Das erste Moment des Aufhebens – das Aufbewahren – beinhaltet: In einem neuen Zusammenhang, wie er unter den Bedingungen einer neuen Struktur entsteht, können Prozesse streng genommen nicht (vollständig) erhalten bleiben, auch wenn sich die alten Prozesse von den neuen kaum unterscheiden. Wenn zum Beispiel ein Biber einen Damm (unbewusst) baut, ist das etwas anderes, als wenn ein Mensch, den gleichen Damm bewusst baut.

Ein Beispiel für das zweite Moment – das Loslösen von den Bedingungen – ist das (vollständige) Zerstören der unendlichen Gültigkeit einer Annahme beim Schließen vom Deuten zum Begreifen. Diese Gültigkeit wird durch einen endlichen Geltungsbereich ersetzt. Aber die unendliche Gültigkeit bleibt in jedem Moment der Komplexität erhalten, da die Annahme in den Grenzen des Moments unendlich gültig sein muss, damit dieses Moment in sich widerspruchsfrei ist und nicht ein beliebiges “Sowohl-Als-Auch“ wie im Dualismus entsteht.

Das dritte Moment des Aufhebens ist das Erzeugen eines veränderlichen “Ausgleichs“, der aber keinen (statischen) Kompromiss darstellt. Dieser kann ein ständiger “Ausgleich“ zwischen Erhalten und Verändern sein oder ein “Ausgleich“, bei dem die Entfaltung des einen Moments die Bedingung für die Entfaltung der anderen Momente ist. Die so entstandenen Eigenschaften, die in dem bestehenden System nicht dauerhaft reproduziert werden können, werden in dem neuen System innerhalb eines “Ausgleichs“ erzeugt und unter den neuen Bedingungen dauerhaft reproduziert (siehe vierte Stufe des Fünf-Stufen-Qualitätssprungs).

Literatur

Weblinks


Kategorie: Trialektik (Wandel der Erkenntnismittel)