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Ralph Hosea Chaplin (1887-1961) wurde politisch aktiv, als er im Alter von sieben Jahren sah, wie ein Arbeier während des Pullman Streik in Chicago, Illinois erschossen wurde. Er kam 1893 mit seiner Familie aus Ames County, Kansas nach Chicago. In seiner Zeit in Mexiko wurde er durch Ideen von Emiliano Zapata beeinflusst. Nach seiner Rückkehr begann er mit der Arbeit in verschiedenen gewerkschaftlichen Positionen, von denen die meisten sehr schlecht bezahlt waren. Er war ein ungemein kreativer Künstler, einige seiner frühen Kunstwerke wurden für den International Socialist Review und anderen Publikationen von Charles H. Kerr verwendet.
Zwei Jahre lang arbeitete Chaplin im Streikkommitee für den blutigen Kanawha County Streik der Kohle-Bergmänner von 1912-13 zusammen mit Mother Jones. Diese Einflüsse ließen ihn einige Gedichte schreiben, woraus unter anderem das Arbeiterlied Solidarity Forever entstand.
Die Schwarze Katze
Seit den 1880er Jahren dient die schwarze Farbe als Symbol des Anarchismus. Die schwarze Katze, in alarmierter, kampfbereiter Stellung, wurde später als anarchistisches Symbol angenommen. Diese Katze, oft „Sabo Cat“ genannt wird besonders mit dem auf die Arbeiter bezogenen revolutionären Syndikalismus und seit dem Ende der 1970-er Jahre Anarchosyndikalismus verbunden, aber auch allgemein als anarchistisches Symbol verwendet und bei der Propagierung wilder Streiks.
Als Zeuge vor Gericht in einem Verfahren gegen Leiter der Industrial Workers of the World 1918 befand Ralph Chaplin, der allgemein als Schöpfer dieses Symbols angesehen wird, dass die Schwarze Katze „allgemein von den Jungs zum Darstellen der Idee der Sabotage angesehen wurde. Die Idee bestand darin, die Unternehmer durch Erwähnung des Begriffs der Sabotage oder durch Einsetzen einer schwarzen Katze zu erschrecken. Sie wissen, wenn sie irgendwo eine schwarze Katze ihren Weg kreuzen sehen und sie abergläubisch sind, dann werden sie ein bißchen Pech haben. Die Idee der Sabotage ist, eine kleine schwarze Katze gegen den Boss zu benutzen.“
Chaplin wurde dann in der Industrial Workers of the World (IWW oder "Wobblies") aktiv und wurde Redakteur der IWW-Ostküsten Veröffentlichung Solidarity. In 1917 wurde Ralph Chaplin zusammen mit etwa 100 anderen Wobblies wurden verurteilt und inhaftiert unter der Espionage Act für die Beteiligung an Entwurf zur Desertion im I.Weltkrieg. Er saß vier Jahre seiner 20-Jahres-Strafe ab.
Obwohl er weiterhin Arbeit für Inhaftierte nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis leistete, war er sehr enttäuscht von den Nachwirkungen der russischen Revolution auf die US-ArbeiterInnen-Bewegung, jedoch war er auch nicht erfreut über den New-Deal-Liberalismus. Chaplin gepflegt sein Engagement mit dem IWW, die in Chicago als Redakteur der Zeitung, die Industrial Worker, von 1932 bis 1936. Er wurde aktiv gegen die bolschewistische Infiltration in den amerikanischen Gewerkschaften.
Schließlich ließ sich Chaplin in Tacoma, Washington nieder, wo er von 1949 bis zu seinem Tod Herausgeber und Kurator von Manuskripten für die Washington State Historical Society war.
Literatur
- Ralph Chaplin: "Bars and Shadows, The Prison Poems", New Jersey, 1923.
- Ralph Chaplin: "The General Strike for Industrial Freedom", Chicago 1933.
- Ralph Chaplin, "Wobbly: The Rough-and-Tumble Story of an American Radical" (The University of Chicago Press, 1948).
- Ralph Chaplin "The Centralia Conspiracy".
- Ralph Chaplin, "Confessions of a Radical," two-part article in Empire Magazine of the Denver Post, Feb. 17, 1957, pp. 12-13, and Feb. 24, 1957, pp. 10-11.
- Ralph Chaplin, "Why I Wrote Solidarity Forever," American West, vol. 5, no. 1 (January 1968), 18-27, 73.
- IWW: "IWW Songs - To Fan The Flames Of Discontent (Little Red Song Book)". Hill, Joe, T-Bone Slim, Ralph Chaplin and others, diverse Auflagen, Orginal 1923.
Kategorie:SozialistInnen Kategorie:Industrial Workers of the World Kategorie:SyndikalistInnen