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Difference between revisions of "radikal"
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[http://jungle-world.com/artikel/2008/21/21828.html In Leipzig protestiert eine »Initiative gegen jeden Extremismusbegriff« - jungle world] | [http://jungle-world.com/artikel/2008/21/21828.html In Leipzig protestiert eine »Initiative gegen jeden Extremismusbegriff« - jungle world] |
Latest revision as of 11:34, 29 September 2008
Radikal ist etwas was die Wurzel betrifft.(v. lat.: radix = Wurzel, Ursprung) Ein radikale politische Bewegung beschränkt sich also nicht auf das bekämpfen vom Symptomen (niedrige Löhne, schlechte Wohnverhältnisse etc. siehe auch Reformismus) sondern versucht die Sache an der Wurzel zu fassen. Eine radikale politische Bewegung sieht die Probleme in der Grundlage des Systems verwurzelt und möchte folgerichtig das politische System verändern, abschaffen oder durch ein neues ersetzen.
Radikal wird im normalen Sprachgebrauch oftmals gleichwertig mit dem Begriff "Extrem" verwendet, was von der Wortbedeutung schlicht falsch ist.
Linksradikalismus und Anarchismus[edit]
Die Einordnung des politisch linken bzw. rechten erfolgte erstmals bei der Sitzordnung der Abgeordneten in der französischen Nationalversammlung in dem Jahre 1789. Der Adel saß bei dieser Einteilung traditionell auf den "ehrenvollen" Plätzen rechts, wobei das Bürgertum sich mit den Plätzen links begnügen musste. Aus dieser Anordnung entstand die heutige Einteilung nach links und rechts. Die französische Nationalversammlung gehört zu den ersten nicht nach Ständen gegliederte Parlamenten des modernen europas und die Abgeordneten verfügten, wie es heute noch üblich ist, über ein freies Mandat. Daraus ist zu schließen, dass die Einteilung links/rechts ihren Ursprung im Parlamentarismus, in den Klassengegensätzen von Adel und Bürgertum und Proletariat (als ausgeschlossene), sowie im freien Mandat, also der politischen Beherrschung, hat und somit dem Gedanken des Anarchismus wiederspricht. Wenn sich heute viele Anarchisten als radikale linke verstehen, liegt dies wohl eher an den linksradikalen Subkulturen (Autonome, Anarchopunks, etc.), in denen viele Anarchisten heute politisiert werden, sowie an den überschneidungen von Parteisozialismus (der durchaus links ist) und Libertären Sozialismus. Anarchismus ist aber mehr als linksradikale Subkultur und auch wenn diese in Theorie und Praxis manche Überschneidungen mit dem Anarchismus hat, kann sie nicht das selbe sein (und ihn erst recht nicht ersetzen).
Weblinks[edit]
In Leipzig protestiert eine »Initiative gegen jeden Extremismusbegriff« - jungle world