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Difference between revisions of "KTS"

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Die '''KTS Freiburg''' (Kulturtreff in Selbstverwaltung) ist eines der letzten autonomen Zentren in Süddeutschland.
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Die '''KTS Freiburg''' (Kulturtreff in Selbstverwaltung) ist eines der letzten autonomen Zentren in Süddeutschland. In den Räumen der KTS finden regelmäßig Konzerte und Partys, Filmvorführungen und Vorträge, Volkxküche, Plenas und Treffen statt und bietet zahlreichen politischen oder sozialen Gruppen unterschlupf. Die Türen der KTS sind unter der Woche Nachmittags von Montag bis Donnerstag geöffnet, an fast jedem Wochenende finden entweder Konzerte oder Partys statt.
  
 
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Revision as of 01:14, 19 July 2008

thumb Die KTS Freiburg (Kulturtreff in Selbstverwaltung) ist eines der letzten autonomen Zentren in Süddeutschland. In den Räumen der KTS finden regelmäßig Konzerte und Partys, Filmvorführungen und Vorträge, Volkxküche, Plenas und Treffen statt und bietet zahlreichen politischen oder sozialen Gruppen unterschlupf. Die Türen der KTS sind unter der Woche Nachmittags von Montag bis Donnerstag geöffnet, an fast jedem Wochenende finden entweder Konzerte oder Partys statt.

Geschichte

Der Wunsch nach dem Autonomen Zentrum

In Freiburg gab es im Rahmen dieser Bestrebungen seit den 70er Jahren immer wieder Hausbesetzungen. Neben dem Aspekt des angemessen billigen und kollektiven Wohnens erwachte sehr bald der Wille nach einem "Autonomen Zentrum" (AZ). Ein solches sollte die Möglichkeiten bieten, politisch und kulturell Menschen zueinander finden zu lassen, Neues zu erproben und zu leben und nicht zuletzt der herrschenden Barbarei des "Der Stärkere frisst den Schwächeren" Widerstand entgegen zu setzen.

Als Folge dieses Häuserkampfes wurde 1981 ein weiteres Haus besetzt - das AZ war geboren. Nach wenigen Jahren der städtischen Duldung brannte dieses Haus unter bis heute mysteriösen Umständen ab und damit auch für lange Zeit der AZ-Gedanke.

Anfang der 90er Jahre wurde nach einer Phase des Rückzugs dieser Gedanke von verschiedenen Freiburger Gruppierungen wieder aufgegriffen. Sie forderten offensiv ein neues AZ und traten mit der Stadt Freiburg in Verhandlungen, die jedoch lange Zeit ergebnislos blieben. Nachdem diese Versuche gescheitert waren, wurden andere Wege beschritten.

thumb|left|Räumung von Haus 11 in Freiburg-Vauban

Vauban: Haus 11 & Haus 34

Das "Haus 11" war für viele ein Hoffnungsschimmer in der kalten Einsamkeit des "wiedervereinigten" kapitalistischen Deutschland. Umso grösser war die Wut, als das Haus 11 bereits nach wenigen Monaten von der Polizei gewaltsam geräumt wurde und umgehend dem Erdboden gleich gemacht wurde. Die Stadt begründete dieses Vorgehen mit einem angeblich sofort benötigten Parkplatz auf dem Grundstück von Haus 11, der jedoch lange Jahre nicht gebaut wurde.

Als Reaktion auf den Abriss wurde bald darauf eins weiteres Haus auf dem Vauban-Gelände besetzt: "Haus 34". Dieses neue AZ erhielt den Namen "KTS". In Anspielung auf das in der Bahnhofsachse geplante bonzige Konzerthaus (damaliger Arbeitstitel: Kultur- und Tagungsstätte KTS) für die "Hochkultur" des Prestiges wurde KTS in "Kulturtreff in Selbstverwaltung" umbenannt.

Die KTS-Bewegung erkämpfte sich dreieinhalb Jahre in Haus 34, die gekennzeichnet waren von sehr viel Austausch, unzähligen Veranstaltungen, aber auch diversen Auseinandersetzungen. Der Erweiterung des neuen "Modell-Stadtteils" Vauban war Haus 34 abermals im Wege. Aufgrund des Räumungsdrucks der Stadt ging die KTS auf Verhandlungen um ein neues, diesmal legales Haus ein und verliess im Oktober 1997 "freiwillig" Haus 34.

Auf dem Weg in die Legalität

Ein tatsächlicher Aspekt des städtischen Verhandlungsangebots bestand hauptsächlich darin, Freiburgs linksradikale Szene zu befrieden. Nach vielen zähen Gesprächen, öffentlichkeitswirksamen Aktionen der KTS und einigen Scheinangeboten der Stadt, zeichnete sich doch noch eine Lösung ab.

thumb|left|Die KTS Freiburg Ein bereits seit längerer Zeit nur noch teilgenutztes Betriebswerk der Deutschen Bahn in der Baslerstrasse 103 wurde von der Stadt angemietet und der KTS zur Verfügung gestellt. Die Stadt gewährt einen Zuschuss für Teile der Umbaumassnahmen, die sich bis in den Herbst 1998 erstreckten. Unter teilweise schwierigen Bedingungen, mit viel Engagement und Tatkraft konnte die neue KTS soweit für den Betrieb fertig gestellt werden.

Die neuen Räume im Bahnbetriebswerk wurden offiziell am 14.Februar 1999 eröffnet, auch der Infoladen zog wieder in die KTS. Ihm folgen im Lauf der Jahre noch weitere politische und soziale Gruppen.

Im Januar 2002 erschien dann der erste Koraktor, in welchem von nun an auch das KTS-Programm enthalten ist.

thumb|left|Demonstration für die KTS vor dem Freiburger HBF

Kündigung 2004

Am 4. Februar 2004, kurz vor dem 10-jährigen Jubiläum, kündigte die Deutsche Bahn als Eigentümerin des KTS-Gebäudes der Stadt den Mietvertrag: Das Autonome Zentrum sollte weichen.

thumb|left|Demonstration für die KTS im Winter 2004 Kurz nach dem Aufflackern des Häuserkampfes folgte ein zweimonatiger Kampf für den Erhalt der KTS mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie Konzerten in der Innenstadt, kleinen und großen Demonstrationen, aber auch militanten Anschlägen auf Einrichtungen der Bahn. Am 20. März solidarisierten sich 2.500 Menschen auf einer Love or Hate-Parade mit dem Autonomen Zentrum. Schließlich veranstaltete La Banda Vaga am 10. April die erste große Party nach der Kündigung des Mietvertrages.

thumb|left|Der "Freiburger Kessel" während des D.I.Y.-Festivals im Sommer 2006

Repression

Im Laufe des D.I.Y.- Festivals im Sommer 2006, bei welchem hunderte AnarchistInnen aus verschiedenen Ländern anarchistische Organisationsansätze diskutierten und entwickelten, kam es zu massiver staatlicher Repression: In der Nacht auf Freitag, den 28. Juli 2006 nahmen zwei Streifenpolizisten einen Sprayer gegenüber der KTS fest. Daraufhin stürmten etwa hundert BesucherInnen die Straße und hinderten die überforderten Polizeibeamten am Abtransport des Festgenommenen. Im Laufe der Auseinandersetzungen kam es zu vereinzelten Flaschenwürfen, wobei ein Polizist schwer am Auge verletzt wurde. Kurz darauf wurde das Gebäude der KTS bis in die frühen Morgenstunden von mehreren Hundertschaften umstellt. Alle Menschen, die das KTS-Gelände betreten oder verlassen wollten wurden durchsucht und ihre Personalien aufgenommen. Am Nachmittag wurde dann das Camp der D.I.Y.-BesucherInnen von der Polizei geräumt. Und auch am Samstag nahm die Repression ihren weiteren Lauf: Eine friedliche RTS-Aktion mit etwa 500 TeilnehmerInnen in der Freiburger Innenstadt wurde auf brutalste Weise von der Polizei verhindert. Es kam zu über 60 Ingewahrsamnahmen.

Unbefristeter Mietvertrag 2008

Ende 2007 sollte der Mietvertrag zwischen der Stadt Freiburg und der KTS auslaufen, doch in vielen Verhandlungsstunden konnte ein unbefristeter Mietvertrag ausgehandelt werden, welcher eine neunmonatige Kündigungsfrist vorsieht. Außerdem wird die Außenfläche der KTS vergrößert, damit sollen Abstellplätze für Fahrräder geschaffen werden. Das das Dreiecksverhältnis zwischen KTS, Stadt und der Deutschen Bahn bleibt bestehen: Die Stadt mietet die Räume der KTS im ehemaligen Bahnbetriebswerk von der Bahn. Für die gestiegene Miete - jährlich 75.900€ - muss weiterhin die Stadt Freiburg aufkommen.

Zeitreise

Gruppen in der KTS

Weblinks

Kategorie:Freiburg Kategorie:Freiräume