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Difference between revisions of "Offener Raum-Probleme"
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* Informationsflut: zu viel Information über Handlungsmöglichkeiten, Termine, Probleme, Ressourcen, Logik des Offenen Raumes etc. | * Informationsflut: zu viel Information über Handlungsmöglichkeiten, Termine, Probleme, Ressourcen, Logik des Offenen Raumes etc. |
Revision as of 14:59, 6 June 2008
Contents
Probleme und die Umgangsmöglichkeiten im offenen Raum
Wissen über und Mut zu eigenem Handeln fehlen
Dominanz in offenen Räumen
Fehlende oder mangelnde Ressourcen (Räume/Flächen, Materialien, Geld)
Probleme:
- Einschränkung von Handlungsmöglichkeiten durch zu wenige, zu schlechte Ressourcen oder deren mangelnde Nutzbarkeit (Zugänglichkeit, schlechte Koordinierung ...).
- Wachsende Tendenz zur Verregelung bei begrenzten Ressourcen.
- Verstärkung der vorhandenen Reichtumsunterschiede, da dann alle auch auf eigene Ressourcen zugreifen müssen
Beispiele:
Fehlen von Ressourcen ist selbsterklärend. Kommt es zum Beispiel zu Überbelegungen bei Räumen oder Computern, könnte das dazu führen, dass ein Plenum als Raumvergabegremium zwischengeschaltet wird.
Lösungsmöglichkeiten:
- Erweiterung der Ressourcen durch ständiges Reparieren, Erweitern, Neuschaffen, Schnorren, Klauen usw. statt „Kriege“ um die begrenzten Mittel
- Kooperationen mit anderen offenen Räumen und auch sonstigen Räumen/Privatwohnungen, um diese z.B. teilweise zugänglich zu machen. Gleiches gilt für Materialien und Infrastrukturpools (gemeinsame Gegenstände, gegenseitige Ermöglichung der Raumnutzung) sowie für ContainerInnen & Co.
- Nutzungen miteinander kombinieren (z.B. Versammlungsraum und Bibliothek kombinieren)
- Offensive Propagieren direkter, transparenter Nutzungsabsprachen (Optimierung der Nutzung durch ausgehängte Zeitlisten, Internetseiten, gleichzeitige Nutzung von Räumen usw.) und der Erweiterung von Ressourcen – das als „normaler“ Umgang mit Ressourcenknappheit im offenen Raum!
- Trainings in Schnorren, Anträge stellen, Reparaturen, Klauen, Containern, aufmerksamen Umherschauens (Baustellen, Abrisshäuser, Sperrmüllberge, anschnorrbare Firmen)
- Flexible Nutzungsmöglichkeiten fördern (z.B. Raumunterteilungen veränderbar, Geräte hinzufügbar oder transportabel, mehrere Betriebssysteme usw.)
- Garantie des Zugangs zu allen Ressourcen als Voraussetzung dafür, das Menschen bisher in Privatbesitz befindliche Sachen in den offenen Raum stellen – und offensives Werben um Spenden/Zurverfügungsstellungen dieser Art
- Erhöhung der Zugänglichkeit aller Ressourcen für alle – von baulichen Voraussetzungen über zugängliche Dokumentationen/Anleitungen bis zu laienverständlicher Software
- Immer mehr offene Räume und Aktionsplattformen überall
- Umsonstläden u.ä. aufbauen und als Quelle nutzen – besser aber in abgetrennten Räumen oder ganz woanders
- Besetzungen, eventuell auch nur zeitweise bzw. projektbezogen
Hohe Komplexität (Undurchschaubarkeit)
Probleme:
- Informationsflut: zu viel Information über Handlungsmöglichkeiten, Termine, Probleme, Ressourcen, Logik des Offenen Raumes etc.
- komplexe Organisierung des Offenen Raumes
- problemverschärfend: wenn Leute wenig Zeit haben; wenn Leute wenig Bereitschaft haben sich mit dem Offenen Raum auseinander zu setzen
- Anforderungen an das Verhalten im Offenen Raum - z.B. Reflexion, Sensibilität, Durchschauen der Prozesse und Funktionsweisen im Offenen Raum
- Vorliebe für unterschiedliche Medien ist ein Problem, wenn Informationen auf einzelne Medien beschränkt sind
Beispiele:
- JUKSS: viele Infos an der Infowand (Informationsflut) schaffen zwar theoretische Transparenz, aber machen es schwer noch durchzusteigen -> Ergebnis: wenig Durchblick bzw. nur wenige informieren sich umfassend
- Offenes Büro Magdeburg: Leute haben ausdrücklich erklärt, dass sie nicht bereit sind sich mit dem Offenen Raum auseinander zu setzen und ihn nur nutzen wollen -> Ergebnis: Offener Raum gescheitert
- zum Thema komplexe Organisierung: alle möglichen Ressourcen werden unterschiedlich organisiert - keine einzelne verantwortliche Person/Organisation -> Durchschaubarkeit erschwert
Lösungsmöglichkeiten:
- zum Thema Vorliebe für unterschiedliche Medien:
- Schnittstellen zwischen Medien herstellen (z.B. Wiki-Seiten ausdrucken, Infowände ins Internet, Telefongespräche zur Information über Mail-Diskussion)
- Vielfalt möglicher Medien an Möglichkeiten/Bedürfnisse der Beteiligten anpassen
- zum Thema Informationsflut:
- Einstieg sollte relativ überschaubar sein
- Informationen strukturieren; je nach Interesse dann Vertiefung in einzelnen Bereichen möglich
- schnell verständliche Zusammenfassungen (abstracts; wenige Zeilen) zu komplexeren Bereichen
- Verweise auf verwandte Themen bzw. Hintergrundinformationen
- Anforderung: Erweiterbarkeit von Informationswiedergaben berücksichtigen
- bei Informationswiedergabe Frequenz der Nutzung berücksichtigen (z.B. archivierte Teil kompakter lagern, da seltener genutzt - bei Programmwänden des JUKSS z.B.)
- Vorschlag für komplexe Infowand:
- Themen nebeneinander anordnen
- je Thema ausklappbares Blatt, das außen Kurzinfo und im Innenteil (ausgeklappt) ausführlichere Infos bietet (aus Computer ausgedruckt)
- dazu jeweils Blatt für Anmerkungen, News, Änderungshinweise (diese Ergänzungen werden regelmäßig in Infoblatt eingearbeitet (von Hand geschrieben)
- in Einzelbereichen könnte es geben:
- Kurzbeschreibung des Bereichs
- aktueller Stand
- ToDos (eher dringende Sachen)
- Wunschliste (z.B. prinzipiell Ressourcen aufzustocken)
- offensives Vermitteln der Grundideen, Funktionsweisen, von Informationen etc.
- z.B. im Eingangsbereich, auf Flyern, in Berichten
- Ansprechen von Neuen, Einführungen geben
- "Intervention" (ggf. auch auf freundliche Art) mit Hinweis auf Problematik
- Raum für Debatten und Auseinandersetzung mit Offener Raum-Thematik schaffen
- Informationsmedien, Zukunftswerkstatt, Themenveranstaltungen, Infomaterial
- Ort für solche Diskussionen schaffen (Café, Küchentisch o.ä.)
- Angebot von Wissensvermittlung und Trainings zur Kompetenzbildung (z.B. Methoden), Bewusstmachung (z.B. Blick für Sachen die zu tun sind), Sensibilisierung (z.B. Bedürfnisse und Grenzen von Leuten)
- Seminare, Workshops etc.
- Bibliothek, Archiv
- Interesse für die Ideen des Offenen Raums und Auseinandersetzung mit diesem wecken
- utopische Ansätze gut vermitteln (kreative Darstellung; grafisch; im Auftreten; in Texten; plakativ)
- Handbuch "Wie funktioniert der Offene Raum?"
- ergänzbar
- detailliert und mit Hinweisen auf weitere Infos an anderen Stellen
- Wert auf bessere Ãœberschaubarkeit legen
- z.B. farbliche Gestaltung von Infozetteln nach Themenbereich
- Wiedererkennbarkeit von Hinweismitteln (Zettel, Flyer, Schilder)
- kreative Informationsvermittlung:
- Geschichtsnachmittag: Opa Offener Raum erzählt von früher... - wie ist der Offene Raum entstanden und wie hat er sich entwickelt
- Infoabend "Handbuch ... - Band XXIV" - rund um Informationskanäle, Entscheidungsprozesse, Konfliktlösung, vorhandene Ressourcen
- Brettspiel: "Das Projekthaus-Labyrinth" rund um Wege sich im Offenen Raum zurecht zu finden
- auch mit ironischen Anspielungen: "Das Fenster ist offen und es regnet rein, aber ich mache lieber erstmal das und das... -> es wird nass"...
- Aufkleber/Plakate mit philosophischen Fragen zum Agieren im Offenen Raum
- Kurzgeschichtensammlung zu Problemen im Offenen Raum - witzige, interessante, pointierte Darstellung von auftretenden Konflikten, problematischen Verhaltensweisen etc. in Geschichtenform
- Ã la Jean Sorgenacker
- dann auf Klos auslegen, Leseabende veranstalten etc.
neues Problem: die Lösungsansätze sind pflegeintensiv - wer macht's?
- - wie können sie so gestaltet werden, dass sie leicht zu pflegen sind?
- - gibt es pflegeleichtere Lösungen?
-> ungepflegte Bereiche sind wenig attraktiv und werden weniger gepflegt! -> umso mehr ungepflegte Bereiche vorhanden sind, desto mehr Leute werden vom Pflegen abgeschreckt!