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Revision as of 12:19, 15 September 2010
Simone Weil
34 Jahre eines Lebens, das sich jeder Einordnung widersetzte und - vielleicht deshalb? - doch von allen möglichen Seiten beansprucht wird. Ob Philosophin, Mystikerin,Anarchistin oder Christin --- jede Seite glaubt Brüche in der Weil`sche Biografie entdecken zu wollen....
klar ist: geboren am 3.Februar 1909 - gestorben am 24.August 1943
Schon während ihres Studiums schloss sie erste Kontakte mit Syndikalisten. Während ihre Kommilitoninnen sich bei den üblichen Scheinrebellionen in der Uni auf ihre künftige Karriere im System vorbereiten, unterrichtet sie in einer Art Volkshochschule. Wie alle Akademiker glaubte sie, in der Bildung den Schlüssel für alles Elend auf der Welt zu finden und es bedürfe nur der "Anstrengung eines Übersetzers"für die ArbeiterInnen. Sie gab den Unterricht unentgeltlich und diese Volks-und Arbeiterbildung wurde zu einer speziellen Leidenschaft. Später, als Lehrerin, verbündete sie sich mit Arbeitern und Arbeitslosen, lädt diese zu den Schulmahlzeiten ein...
Ihre Kontakte zu den Gewerkschaftlern und Arbeitern in der praktischen Arbeitswelt blieb allerdings bis dahin blass, war reine Theorie und ähnelte eher einer intellektuellen Weltflucht. 1934 nimmt sie ein Jahr unbezahlten Urlaub für ihre persönlichen Studien und geht in die Fabrik.Es wird eine sie immer prägende Erfahrung. Danach arbeitete sie wieder als Lehrerin, schrieb gegen diese Industriearbeit an in der anarchosyndikalistischen "revolution proletarienne"
Simone Weil suchte stets Denken und Handeln zusammen zu bringen und alles was revolutionär war und anarchistisch zog sie an. Als ausgesprochene Pazifistin geht sie 1936 nach Spanien, um an der Seite der anarchistischen Milizen zu kämpfen. Nach zwei Monaten erlöste sie ein Unfall - sie verbrühte sich beim Kochen - aus einer für sie immer unerträglicher werdenden Situation. Sie hatte lernen müssen der Angst und der Lust am Töten zu widerstehen. Die menschliche Verrohung auf der eigenen Seite, die wahllose Hinrichtungen der "Kolonne Durutti" und anderer liess sie am Ziel des Kampfes zweifeln.
Die "Einwurzelung", geschrieben in den letzten Monaten ihres Lebens, blieb unvollständig. Sie starb an Tuberkulose, hervorgerufen durch permanentes Hungern, weil sie es als Verbrechen empfand, sich sattzuessen, während viele andere hungern.
( Literatur zu Simone Weil gibst vor allem beim "Graswurzelverlag.")
Ein Audiofeature ist bei "Radio Chiflado" zu hören
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