Difference between revisions of "Horst Stowasser"

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right|thumb|Horst Stowasser Horst Stowasser wurde am 7. Januar 1951 in Wilhelmshaven geboren und starb am 29. August 2009 in Neustadt an der Weinstraße.

Leben

Teile seiner Jugend verbrachte er in Argentinien, wo er zur Schule ging und mit dem historischen Anarchismus in Berührung kam, sich politisch engagierte und mehrmals verhaftet wurde. Nach seinem Abitur in Argentinien begann er in Deutschland ein Studium der Landwirtschaft und Romanistik. Er unternahm mehrere Weltreisen und knüpfte so Kontakte um den ganzen Globus.

In Deutschland begründete 1971 er das anarchistische Dokumentationszentrum „AnArchiv“, welches z.Z. nicht benutzbar ist.

Anfang der 1980er Jahre wurde er bekannt durch das Zitat Soldaten sind Mörder, für das er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.

1985 publizierte er ein Buch, in welchem er eine neue Form des Projektanarchismus vorschlug. Dieses sogenannte „Projekt A“ zielte auf die Verankerung libertärer Projekte im Alltagsleben einer Kleinstadt. Diese Idee wurde ab 1989 in die Praxis umgesetzt. In Neustadt an der Weinstraße, wo Stowasser selbst mitgearbeitet hat, sowie zwei weiteren Orten und auch im Ausland wurde mit der Umsetzung begonnen. Nach einer Krise Mitte der 1990er Jahre wird derzeit in einem Diskussionsprozess an der Fortführung des Projektes gearbeitet. Stowasser lebte bis zu seinem Tod in Neustadt und baute dort mit anderen den Eilhardshof, ein Wohn- und Lebensprojekt auf, in dem auch das AnArchiv untergebracht sein wird.

Sein Geschichtsbuch Anarchie! Idee, Geschichte, Perspektiven, (Edition Nautilus) wurde von Telepolis, Süddeutsche Zeitung, Börsenblatt, Buchmagazin und NDR im Juni 2007 zum Sachbuch des Monats gewählt. Volker Ulrich, in "Die Zeit" kommentierte: "›Anarchie ist machbar, Herr Nachbar!‹" Wer erinnerte sich nicht dieses schönen Spruchs aus dem Schatzkästlein der 68er-Poesie? Doch die Geschichte des Anarchismus ist, Bakunin sei's geklagt, viel zu wenig bekannt. Deshalb greife, wer immer sich darüber informieren möchte, sogleich zu der großartigen Einführung von Horst Stowasser, die mit dem Satz beginnt: ›Am Anfang war der Zorn‹, und mit der Gewissheit endet, dass ›die Zukunft anarchistisch sein wird‹. Denn: ›Die Natur wird weiter bestehen. Die Frage ist, ob der Mensch dann noch dabei ist.‹«

Werke

• Horst Stowasser: "ANARCHIE Idee - Geschichte - Perspektiven". 512 Seiten, ca. 100 Fotos. Edition Nautilus, Hamburg 2007. ISBN 978-3-89401-537-4 (Ein Standardwerk zum Anarchismus!)
• Horst Stowasser: "Anti-Aging für die Anarchie. Das libertäre Barcelona und seine anarchistischen Gewerkschaften 70 Jahre nach der Spanischen Revolution. Eine Reportage", Verlag Edition AV, (Auszüge in GWR Nr. 311/312:[1], [2] Lich 2006, ISBN 978-3-936049-72-5. Rezension in der Graswurzelrevolution (Zeitschrift) Nr. 318:[3]
• Horst Stowasser: "Leben ohne Chef und Staat. Träume und Wirklichkeit der Anarchisten". Karin Kramer Verlag, Berlin 2003. ISBN 3-87956-120-6.
• Horst Stowasser: "Freiheit pur. Die Idee der Anarchie, Geschichte und Zukunft." Eichborn Verlag, Frankfurt (Main) 1995. ISBN 3821804483 (s.u.)

Weblinks

Texte

• Vom Krankheitsbild eines absuren Wirtschaftssystems und der Aktualität einer anarchistischen Alternative, zuerst auf hintergrund.de veröffentlicht.
• "Interview mit Horst Stowasser: "Projekt A, Plan B" in: Graswurzelrevolution Nr.304, Dez.2005
• "Freiheit pur" als kostenloses pdf
• http://www.anarchismus.at/txt5/projekta1.htm - Text von Stowasser zum Projekt A
• Buchkritik auf Dradio Kultur: Traum von einer herrschaftsfreien Gesellschaft Horst Stowasser: "Anarchie! Idee - Geschichte - Perspektiven" (30.5.07)
• NDR - Buchtip des Monats 06/07 - Platz 1: "Anarchie! Idee - Geschichte - Perspektiven"
• link zum Eilhardshof

Tondokumente

• Interview auf SWR2 mit der Frage, ob Autonome Anarchisten sind und ob die Ausschreitungen im Rahmen der G8-Proteste, am 2. Juni in Rostock Anarchie wären (6.6.07)

Kategorie:AnarchistInnen Kategorie:AnarchistInnen (21. Jh.)