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Difference between revisions of "Ungdomshuset"

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*Solidemo in Berlin, Helsinki, Tampere, London
 
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*Besetzung der dänischen Parteizentrale der [[Sozialdemokratie|Sozialdemokraten]] (die OB von Kopenhagen gehört jener Partei an)
 
*Besetzung der dänischen Parteizentrale der [[Sozialdemokratie|Sozialdemokraten]] (die OB von Kopenhagen gehört jener Partei an)
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*Plakataktion am dänischen Konsulat in Budapest
  
 
==Vorgeschichte==
 
==Vorgeschichte==

Revision as of 20:05, 2 March 2007

¡No pasarán!


Es ist Krieg, keiner will verlieren, Krieg, Pulvergestank,
Es ist Krieg, Hörst du sie marschieren, Krieg, Ich habe Angst.
Es ist Krieg, Keiner will verlieren, Krieg, Pulvergestank,
Hörst du die Mütter weinen, Krieg, Ich habe Angst,
Die Welt geht unter, die Welt geht unter an einem Donnerstag


(M.M.Westernhagen)

Ereignisse vom Dezember 2006

http://myspace-486.vo.llnwd.net/01454/68/46/1454276486_l.jpg

14. Dezember

  • 8.000 Menschen beteiligen sich an der Stern-Demo in Kopenhagen

16. Dezenber

  • Solidaritätskundgebungen in Moskau [1] [2] , Kiel, Lübeck
  • 17:00-21:00

+++ Polizei hat Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt (Begründung der Polizei: Demonstration war angeblich illegal) +++ Demonstration eskaliert - Barrikaden werden errichtet +++ Straßenkampf hat begonnen +++ Polizeistation wird angegriffen +++ Polizei setzt Hubschrauber ein +++ Barrikaden brennen +++ 12 Six-Packs vorgefahren +++ etwas Ruhe nun +++ Diskussionen mit Passanten +++ ein Schwerverletzter hat zwei Finger verloren +++ Reporter des dänischen Fernsehens TV2 verhaftet +++ 2 Personen von Polizeitrucks überfahren +++ Kämpfe breiten sich weiter auf das Stadtgebiet von Kopenhagen aus +++ Feuer in Christiana +++ 4 Polizisten verletzt +++ TV2 meldet gerade, daß sich "Immigranten" den Kämpfen anschließen +++ 273 Personen wurden inhaftiert, obwohl Kopenhagen nur über 80 freie Untersuchungshaftzellen verfügt +++ Polizei zieht jetzt ab +++ etwa 300 Demonstranten räumen auf und bereiten ein Straßenfest vor +++

17. Dezember

  • Die Eingangstür des dänischen Konsulats in Bergen (Norwegen) wird sabortiert.
  • Die meisten dänischen Gefangenen werden wieder freigelassen
  • Solidaritätsbotschaften von Aktivisten aus Dijon (Frankreich), Helsinki (Finnland), Schweden, Irland, Australien, Mexiko und des ANC (Südafrika)

18. Dezember

  • An einer Protestaktion in Norwegen beteiligen sich 1.700 Aktivisten.
  • Nach offiziellen Angaben sind bis auf drei Personen alle Inhaftierten aus den Gefängnissen frei gekommen. ABC-Dänemark hat diese Nachricht in der Zwischenzeit als Lüge der Behörden entlarvt.
    • Von den Verhafteten wurden DNA-Daten aufgenommen und gespeichert.
  • Protestkundgebung in Hamburg, an der 150 Leute teilnehmen
  • Soliaritätsbotschaften von Aktivisten aus Rumänien, Tschechien, Irland, Spanien und der Schweiz


19. Dezember

  • An einer Solidemo in Hannover beiteiligen sich etwa 80 Menschen

20. Dezember

  • Solidaritätsbanner werden an Häuserfassaden in Amsterdam gehisst

21. Dezember

  • In Athen werden Solidaritätsbotschaften an Fassaden dänischer Organisationen und Institute gesprüht

24. Dezember

  • Unterstützungsaktion in Form von Straßentheater in Melbourne (Australien)

Ereignisse 2007

20. Januar

  • 700 Aktivisten demonstrieren in Hamburg für den Erhalt von Ungdomshuset [3]

20. Februar

  • dänisches Konsulat in Lyon besetzt [4]

1. März

  • Beginn der Räumung und Kriegserklärung der dänischen Regierung gegen die internationale anarchistische Bewegung
In einem Interview mit der schwedischen Presse sagte der Pressesprecher der Kopenhagener Polizei: "Wir sind viele, doch sie werden mehr und mehr." (letzter Satz)
Bilder [5] Video (Polizeieinsatz in Nørrebro) Stream des dänischen Fernsehens (TV2)
der Kopenhagener Stadtteil Nørrebro ist fast hermetisch abgeriegelt
Einsatz von Wasserwerfern, Hubschraubern [6], sogenannten "Anti"-Terroreinheiten (Fallschirmjäger), schwerer Räumungstechnik und Hundestaffeln
219 Personen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren inhaftiert
verstärkte Kontrollen und Taschendurchsuchungen bei Reisenden in Richtung Kopenhagen
die schwedische und die deutsche Polizei wurden an der Grenze zu Dänemark in erhöhte Alarmbereitschaft gesetzt [7]
  • europaweit Spontandemos
erste Meldungen (teilweise sind die Schätzungen zu den Teilnehmerzahlen sehr unterschiedlich):
Kopenhagen (2000 Leute), Potsdam (75) [8], Wien (40-50) [9], Marburg (30) [10], Göttingen (60) [11], Leipzig (100) [12], Bremen (150-300), Berlin (250-500), Hamburg (500-900), Hannover (50-120), Köln (60) [13], Weimar (30), Stockholm (100), Oslo (150), München (60), Karlsruhe (50) (siehe auch: Ex-Steffi), Heidelberg, Frankfurt (Main) (40), Göteborg, Helsinki, Flensburg, Älborg (100), Kiel, Stuttgart [14], Eckernförde, Braunschweig
Anmerkung: Die Webadresse des Ermittlungsausschusses gegen Polizeiwillkür des Infoladens Köln lautet: http://www.infoladen.net/koeln/gruppen/ea
  • Solibesetzung in Dresden [15]
  • Blockade des dänischen Konsulats in Istanbul [16]
  • Der arabische Fernsehsender Aljazeera berichtet (im Gegensatz zu deutschen Fernsehstationen) in Sondermitteilungen über die Ereignisse in Kopenhagen

2. März

Die schwedische Tageszeitung "Expressen" (dt: Express) titelte "Kopenhagen - eine Stadt unter Feuer"

  • Straßenkämpfe breiten sich auf den Stadtteil Christianshavn aus
  • 2:00 irgendwelche Idioten zünden die Autos von Anwohnern an und setzen so die Sympathie in der Bevölkerung aufs Spiel, da aber die Feuerwehr 5 Minuten später bereits zur Stelle ist, gibt es Grund zur Annahme, daß die Brände im Auftrag der Repressionsorgane gelegt werden (an dieser Stelle können wir im Augenblick nur spekulieren, siehe aber auch die Nazi-Provokation in Hannover, die beweist, daß rechte Kreise den berechtigten Widerstand mit ihren eigenen Interessen vermengen wollen)
  • Solidemo in Berlin, Helsinki, Tampere, London
  • Besetzung der dänischen Parteizentrale der Sozialdemokraten (die OB von Kopenhagen gehört jener Partei an)
  • Plakataktion am dänischen Konsulat in Budapest

Vorgeschichte

Nachdem das Landesgericht das Urteil gegen das Ungdomshus getroffen hat, liegt jetzt ein Räumungstermin für den 14. Dezember 2006 fest. Wir werden das Haus nicht freiwillig verlassen! Dies bedeutet unvermeidlich Konfrontation.

Vor kurzem hat die Linke Koalition im Kopenhagener Stadtparlament erklärt, dass sie mit einem Stadtentwicklungsplan das Haus als Kulturhaus sichern wollen, ganz egal wer die BesitzerInnen des Hauses sind. Nach kurzer Zeit zogen sie aber diesen Vorschlag zurueck und wir haben seitdem nichts mehr von ihnen gehört.

Seit 2003 liegt das Ungdomshus in einem gerichtlichen Streit mit der rechten, fundamentalistisch christlichen Sekte Faderhus(das Vaterhaus). Dieser Streit ist das Ergebnis einer Entscheidung, welche die kopenhagener LokalpolitikeriNNEN trafen, um das Ungdomhus zu sabotieren. 1999 verkauften die PolitikerInnen das Haus, obwohl sie es 1982 der damaligen linken Hausbesetzerszene als Jugendhaus , mit dem Versprechen in Form eines Vertrages, dass die Stadt das Haus nicht verkaufen wird, zur Verfuegung stellten.Jetzt kämpfen wir darum, das Kulturzentrum, das wir aufgebaut haben, weiterzunutzen.

Seit die PolitikerInnen sich entschlossen haben, das Haus zu verkaufen, haben sowohl AktivistInnen als auch NutzerInnen des Hauses gegen den Verkauf protestiert. Trotz dieser Proteste wurde das Haus verkauft und die PolitikerInnen haben akzeptiert, dass das Haus in die Hände des Faderhus fiel.

Sieben Jahre lang haben wir versucht mit den PolitikerInnen ins Gespräch zu kommenBis zur Entscheidung des Landesgerichts, war solch ein Gespräch nicht möglich.. Wir fordern,dass sie das Problem lösen, welches sie selbst geschaffen haben, als sie unser Haus verkauften.

Am 28. August ´06 kam dann die Entscheidung vom Landesgericht. Und seit dem ist viel passiert. Die PolitikerInnen haben zugeben müssen, dass das Ungdomshus eine enorme kulturelle Arbeit leistet, die wichtig für Kopenhagen ist. Eine Stiftung hat sich als willige Käuferin des Hauses gemeldet. 3000 Menschen haben zusammen für das Haus demonstriert und unzählige stattgefundene Aktionen zeigen, wieviel Ungdomshuset für viele Menschen bedeutet Die Zeitungen sind voll von untestuetzenden Leserbriefen für das Ungdomshus. Sogar eine Gruppe von Priestern und ein Polizeidirektor haben eine politische Lösung gefordert. Nichts davon hat das Faderhus beindrucken können. Die Sekte sieht kein Problem in der Zerstörung unseres Kulturhauses, und die PolitikerInnen haben es ihnen ermöglicht.

Wir akzeptieren keine Räumung des Ungdomshuses. Obwohl das Amtsgericht und das Landesgericht das Nutzungsrecht dem Faderhus zugeteilt hat, werden wir nicht unser Haus freiwillig verlassen. 1982 haben wir das Nutzungsrecht für das Haus schwarz auf weiss erhalten, und wenn die PolitikerInnen ihre eigenen Gesetze brechen, wird uns das nicht davon abhalten, für unser Haus zu kämpfen.

In den letzten 24 Jahre habe wir ein selbsbestimmtes Kulturzentrum aufgebaut, das in der ganzen Welt bekannt und beliebt ist. Wir haben das Ungdomshus mit viel Mühe geschaffen, und wir werden es nicht an eine fundamentalistische christliche Sekte aufgeben, deren einziges Ziel ist, das zu zerstören, was wir aufgebaut haben.

Obwohl die PolitikerInnen einen unverzeihlichen Fehler begangen haben, sieht die Realität in Dänemark leider so aus, dass das Eigentumsrecht heilig und unkränkbar ist. Dies bedeutet, dass das Faderhus mit Hilfe der Polizei und deren Mitteln das Haus räumen können. Weil wir das Haus nicht freiwillig verlassen werden, können wir nur wiederholen: wenn keine politische Lösung gefunden wird, ist die Konfrontation unvermeidlich. Wir sind immer noch willig, eine friedliche Lösung zu finden, aber die Hoffnung dafür schrumpft zusehend.

Das Faderhus hat sich uns immer wieder in den Weg gestellt. Und die PolitikerInnen haben zwar viel gesagt, passiert ist aber nichts. Die rechte Sekte, denen die PolitikerInnen unser Haus gaben, will nicht verkaufen. Stattdessen haben sie für die Genehmigung, das Haus abreissen zu dürfen, gebeten.

Ab dem 14.Dezember ist es nicht mehr eine Frage, ob wir von der Polizei geräumt werden , sondern wann die Polizei uns angreifen wird. Deshalb laden wir alle Freunde des Ungdomshus zum 13. Dezember nach Kopenhagen ein. Aktivitäten sind bis zum 17. geplant, ihr seid aber herzlich wilkommen, länger zu bleiben. Wir brauchen euch. Hoffentlich sehen wir uns in Kopenhagen!

Es wurde auch ein Video zur Situation des Ungdomshuset gemacht. Zu finden bei Indymedia oder Youtube.


UNGDOMSHUSET BLEIBT- IHR KÖNNT DAS RATHAUS RÄUMEN


Links

siehe auch

Texte und Ãœbersetzungen

Video & TV

Kategorie:Ex-Freiräume Kategorie:Kopenhagen