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Difference between revisions of "APO-Calypse:EVU Seminar0806 subtile Dominanzen"
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**während auf der inhaltlichen Ebene kommuniziert wird, dass eine Akzeptanz für andere Meinungen da ist wird unterschwillig doch rüber gebracht, dass andere Meinungen blöd sind | **während auf der inhaltlichen Ebene kommuniziert wird, dass eine Akzeptanz für andere Meinungen da ist wird unterschwillig doch rüber gebracht, dass andere Meinungen blöd sind | ||
**dominanter Anspruch auf das "Richtige" ist nicht immer an der Wortwahl festzumachen | **dominanter Anspruch auf das "Richtige" ist nicht immer an der Wortwahl festzumachen |
Revision as of 22:10, 15 September 2006
Dieser Artikel basiert auf einer Mitschrift eines Workshops zu unterschwelligen und unbewussten Dominanzen im Rahmen eines Basis.Seminars zu Dominanzabbau;dabei wurden auch Verhaltensweisen gestreift, die einfach nur irritierend wirken ohne dass dahinter eine Dominanz steht (was in der Mitschrift allerdings nicht reflektiert wird).
Das Seminar fand vom 25. bis 28. August 2006 in Magdeburg statt.
Contents
Hintergründe, Probleme
- Hintergrund für den Workshop: Bewusstmachung vieler Kleinigkeiten, die dominant sein können und die einer oft nicht auffallen
- Probleme:
- Was irritiert, stört oder einschüchternd wirkt ist subjektiv definiert
- Was gibt mir ein 'Recht' zur Kritik bzw. Einmischung?
- Wie kann Kritik so rüber gebracht werden, dass sie nicht verletzend wirkt?
- Was irritiert, stört oder einschüchternd wirkt ist subjektiv definiert
- Problem: generelle Angst, Kritik zu äußern (insbesondere vor eher unbekannten Personen)
- Lösungsansatz: ganz explizit, die Bereitschaft kommunizieren, dass Kritik an der eigenen Person erwünscht ist bzw. mensch sich mit anderen reflektieren will; 'Einladung' zur (Selbst-)Reflexion
- Feedback hilft bzw. ist angenehm, weil es blinde Flecken gibt, die mensch selbst nicht erkennt; das Spiegeln durch andere ist notwendig zur Selbstreflexion
- sich selber Feedback holen nach Redebeiträgen, die vielleicht unverständlich oder 'schwierig' waren bzw. so wirken könnten
Subtile Dominanzen
Größe zeigen
- Körpergröße
- gezieltes Aufstehen und sich größer machen
- (erhöhte) Sitzposition
Lauter und schneller Rede-'Modus'
- Lautstärke beim Reden
- nimmt Raum, vermittelt manchen ein einengendes Gefühl
- verstärkter Effekt, wenn lautes Reden mit hohem Tempo verbunden ist
- Zwang, schnell zu reagieren und Lücken in der Konversation sofort zu besetzten
- Häufige Erfahrung: Menschen, die leise ansetzen, werden übergangen
- wer mitreden will, muss selber immer lauter werden -> sich ständig verschärfende Spirale der Lautheit, die ausgrenzend wirkt
- Auf der anderen Seite: manchmal will mensch auch schnell auf andere reagieren; Zwiegespräche innerhalb von Runden können eine bestimmte Dynamik ausmachen
- Lösungsansatz: Sensibilität behalten im Eifer des 'Gefechts', umsichtig handeln, Feedback erfragen
- Bestimmte Arten der Selbstsicherheit wirken dominant
- während auf der inhaltlichen Ebene kommuniziert wird, dass eine Akzeptanz für andere Meinungen da ist wird unterschwillig doch rüber gebracht, dass andere Meinungen blöd sind
- dominanter Anspruch auf das "Richtige" ist nicht immer an der Wortwahl festzumachen
Objektivierungen
- objektivierendes, verallgemeinerndes Reden wirkt dominant ("das ist so", "wie wir alle wissen")
- Formulierungen wie "aber du weißt doch selbst" oder "sei doch mal ehrlich" haben ähnliche Wirkung
- rhetorische Fragen sind oft dominant
- Lösungsansatz: Wortwahl reflektieren; Sprechen in der ersten Person (bei sich bleiben)
- Wichtig: keine sprachliche Korrektheit bzw. Sprachcode sondern ständige Reflexion als Ziel
Checker- und Mackerverhalten
- Art des Stehens; unreflektiertes, selbstverständliches Einnehmen von Raum mittels Körpersprache
- soll nicht verboten werden -> keine Norm für Körpersprache
- es geht darum, die Wirkungen des eigenen Verhaltens bewusst zu machen und Wahrnehmungen mitzuteilen, wie etwas auf mich wirkt
Unsortierte Punkte
- Problem: Schwierig, bei hohem Erfahrungsstand Offenheit für andere Meinungen auszustrahlen
- zusätzlich: es gibt Grenzen, was bewusst ausgestrahlt werden kann bzw. wie das interpretiert wird
- daher: Notwendigkeit zu verbaler Kommunikation
- zusätzlich: es gibt Grenzen, was bewusst ausgestrahlt werden kann bzw. wie das interpretiert wird
- Kritik wird nicht geäußert: Angst, nicht ernst genommen werden
- Rückzug statt Intervention als Folge
- Irritation durch Gesichtszüge bzw. Mimik