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Grundsätzlich solltest du immer einen guten Überblick haben, an welchen Punkten der Strecke sich Tank- und Raststätten befinden – und nicht darauf hoffen, dass die AutofahrerInnen schon irgendwie darauf achten, dass die passende Stelle angesteuert wird. Um unangenehmen Überraschungen vorzubeugen ist es sinnig, vor der Abfahrt präzise darüber kommunizieren, wo genau das Auto hinfährt – manchmal stellt sich dann doch noch heraus, dass die Person eine Abfahrt zu früh raus fährt, in eine für dich falsche Richtung wechselt usw. Aufgrund von Navigationssysteme wissen z.B. immer mehr AutofahrerInnen gar nicht mehr genau, über welche Strecke sie zu ihrem Zielort gelangen. Am besten du hast eine eigene Karte dabei. Für Deitschland ist die "LänderKarte" vom ADAC praktisch (Hosentaschenformat, nicht nur Autobahnen, sondern auch Landstraszen und so gut wie alle Autobahntanken sind drauf). | Grundsätzlich solltest du immer einen guten Überblick haben, an welchen Punkten der Strecke sich Tank- und Raststätten befinden – und nicht darauf hoffen, dass die AutofahrerInnen schon irgendwie darauf achten, dass die passende Stelle angesteuert wird. Um unangenehmen Überraschungen vorzubeugen ist es sinnig, vor der Abfahrt präzise darüber kommunizieren, wo genau das Auto hinfährt – manchmal stellt sich dann doch noch heraus, dass die Person eine Abfahrt zu früh raus fährt, in eine für dich falsche Richtung wechselt usw. Aufgrund von Navigationssysteme wissen z.B. immer mehr AutofahrerInnen gar nicht mehr genau, über welche Strecke sie zu ihrem Zielort gelangen. Am besten du hast eine eigene Karte dabei. Für Deitschland ist die "LänderKarte" vom ADAC praktisch (Hosentaschenformat, nicht nur Autobahnen, sondern auch Landstraszen und so gut wie alle Autobahntanken sind drauf). | ||
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+ | Nicht alle Orte liegen in der Nähe der Autobahn oder mit einer günstigen Zugverbindung dahin. In diesem Fall musst du dann wohl auch die Landstraße runtertrampen. Einige behaupten, dass es dort schwieriger ist, weil es mehr Verkehr von Ort zu Ort gibt und die Leute nicht so offen sind. | ||
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+ | Die Entspannteste Lösung ist es, sich an der Einfahrt einer Tanke in einem Ort hinzustellen, aber das klappt halt nicht immer. Wenn es keine Tankstelle in dem Ort gibt, stell dich eher an den Ortsausgang. Dort kommen nurnoch die vorbei, die wirklich in deine Richtung fahren und nicht etwa im Ort abbiegen. Eine Möglichkeit zum rechts Ranfahren (z.B. Bushaltestelle) erhöht die Chancen noch weiter. Gleichzeitig solltest du dich nicht zu nah am Ausgang stehen, denn dort geben die meisten schon wieder Vollgas. | ||
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+ | Am ungüstigsten ist es, sich auf freier Strecke zu postieren. Die Autos können auch auf Bundesstraßen 100 km/h fahren und erkennen dich (und dein Schild, wenn du eins hast) nicht schnell genug, um sich zum Anhalten zu entscheiden. Es kann ziemlich ätzend sein, wenn du Ewigkeiten in der prallen Sonne stehst und die Autos nur so an dir vorbeizischen. | ||
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*Wenn du unbedingt Schilder benutzen willst: präzise und gut erkennbar sollte, kreativ darf es sein | *Wenn du unbedingt Schilder benutzen willst: präzise und gut erkennbar sollte, kreativ darf es sein | ||
*Um die erste Hürde des Gegenüber zu überbrücken kann es hilfreich sein die Straßenkarte in der Hand zu halten. Die Leute denken dann im ersten Moment, dass du nach dem Weg fragen möchtest und sind dann offener für ein Gespräch. | *Um die erste Hürde des Gegenüber zu überbrücken kann es hilfreich sein die Straßenkarte in der Hand zu halten. Die Leute denken dann im ersten Moment, dass du nach dem Weg fragen möchtest und sind dann offener für ein Gespräch. | ||
− | + | *Für Perfektionistische: Wenn ihr etwas mehr Gepäck habt, dann überlege dir, wie du es hinstellst. Ein wilder Haufen Rucksäcke und Taschen schreckt viele ab. Wenn ihr es dagegen ordentlich hinstellt und einige Stücke hinter dem Rucksack versteckt, glauben die Leute eher, dass Platz dafür in ihren Autos ist. | |
== Während der Fahrt == | == Während der Fahrt == |
Revision as of 14:21, 16 August 2006
Template:Vorlage:Tramp-RatgeberinEinleitung
Intro
Angesichts steigender Bahnpreise stellt sich für viele, denen das nötige Geld fehlt oder ganz bewusst ein selbstorganisiertes Leben ohne Job führen, die Frage nach alternativen Möglichkeiten, um komfortabel und erfolgreich von A nach B zu kommen. Eine dieser Möglichkeiten ist das Trampen, d.h. per Anhalterin mit Leuten mitzufahren, die über ein Auto verfügen oder ein nicht voll ausgeschöpftes Wochenendticket. Gute Vorbereitung, freundliches Auftreten und Improvisationsgeschick - diese drei Schlagwörter umschreiben in etwa, was neben glücklichen Zufällen wichtig ist, damit das Trampen gelingt und Spaß macht. Dieser Text will einige Erfahrungen, Tipps und Ideen weiter geben an alle, die das Trampen perfektionieren wollen oder gerade überlegen, damit anzufangen. Grundlage dafür sind gesammelte Erfahrungen und eine Stichwortsammlung eines Tramp-Workshops, der auf dem Jugendumweltkongress 2004 in Magdeburg statt fand.
Contents
Planung und Strategie
Natürlich kannst du dich auch einfach aufmachen und darauf hoffen, dass es schon irgendwie klappt. Allerdings dürfte es wesentlich entspannender sein, wenn deine Reise von einer guten Planung im Vorfeld unterstützt wird. Auf der Autobahn ist es eher schwieriger, Bahnverbindungen oder gute Absetzpunkte heraus zu finden. Im folgenden versuche ich, ein paar Aspekte einer guten Vorbereitung (die sicher nicht vollständig sind und Ergänzungen bedürfen) anzudeuten. Erfolgreiche Selbstorganisierung lebt von strategischem Geschick - eine Fähigkeit, die zu trainieren 'unbezahlbar' ist, um einen Alltag mit weniger ökonomischen Zwängen und Abhängigkeiten aufzubauen.
Vorbereitung konkret
Passende Fortbewegungsmittel
Unter der Woche ist das Trampen per Auto natürlich unschlagbar - Wochenenden können auch ok sein, allerdings sind dann oft weniger Geschäftsreisende und mehr familiäre Zusammenhänge mit vollen Wägelchen unterwegs. Daher ist zu überlegen, ob es nicht einfacher ist, Bahn zu trampen, da viele Leute das Wochenendticket nutzen (gültig für bis zu 5 Leute und Schienen-Nahverkehr ... halt RB, RE und so). Insbesondere beliebte Wochenendticketstrecken (z.B. Frankfurt-Berlin) bieten Samstags und Sonntags beste Mitnahmechancen. Hilfreich kann manchmal auch sein, sich über www.mitfahrgelegenheit.de eine passende MFG zu suchen, um ein sonst schwieriges Teilstück (z.B. zu einer sonst schwer erreichbaren Autobahn-Raststätte) zu schaffen oder die ganze Strecke schnell und ohne Umsteigen zu reisen. Manchmal kann auch ein Mix von Bahntrampen, ÖPNV und Trampen per Auto sinnvoll sein. Wichtig ist immer, sich diese Möglichkeiten bewusst zu machen, um flexibel und spontan entscheiden zu können. Die beste Planung ersetzt Improvisation und situationsbezogenes Handeln nicht - und umgekehrt!
Startpunkte
Besonders gut als Startpunkt geeignet sind mittlere bis größere Autobahnrasten mit Tankstelle. Wo eine Tankstelle existiert, können AutofahrerInnen direkt angesprochen werden. Reine Raststätten sind eher nicht so optimal, da viele Leute dort länger pausieren und tendenziell eher Familien hier absteigen. Ebenfalls wenig empfehlenswert sind Autohöfe, die gar nicht mehr selbst an der Autobahn liegen. In einigen Städten gibt es auch gute Erfahrungen mit Tankstellen an Ausfallstraßen bzw. Autobahnzubringern - mit dem Vorteil, dass diese nicht außerhalb der Stadt liegen. Beim grenzüberschreitenden Trampen kann es lohnenswert sein, Unterschiede bei Spritpreisen in die eigenen Überlegungen einzubeziehen. Bei entsprechendem Preisgefälle werden Tanken vor Ländergrenzen sehr gut von Leuten frequentiert, die noch lange Distanzen vor sich haben. In einigen größeren Städten sind auch Tankstätten in direkter Nähe der gewünschten Autobahnauffahrt ein guter Anlaufpunkt.
Der Weg zum Startpunkt
Sowohl der Start- als auch Endpunkt sind für eine erfolgreiche Tramptour in der Regel sehr wichtig. Deshalb empfiehlt sich eine strategische Vorplanung deiner Reise - damit du angenehm und ohne allzu viel Stress von A nach B kommst! Das bedeutet vor allem heraus zu finden, ob Start- und Endpunkt an den ÖPNV angebunden sind usw. Viele Autobahnrasten sind über öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Bahn, S-Bahn usw.) zu erreichen oder liegen in der Nähe von per ÖPNV erreichbaren Ortschaften. Die Anreise zur Tanke bzw. Raste mit Bahn, Bus und/oder zu Fuss ist gar nicht so schwer zu planen: Unter map24.de z.B. gibt es sehr präzise Karten mit Autobahnrasten ... mit der Ausschnittsvergrößerung lässt sich heraus finden, welche Orte, Straßen, Bahnhöfe oder andere interessante Stellen in der Nähe liegen. Über www.reiseauskunft.bahn.de (gehört zu den wenigen guten Errungenschaften dieses beschissenen Unternehmens) lassen sich auch Straßen als Endpunkte angeben. Mit etwas Geduld und Mühe lassen sich fast immer passende Verbindungen finden.
Sinnvoll ist, die heraus gefunden Informationen zu sammeln und sich entsprechende Notizen auf der obligatorischen Straßenkarte zu machen. Und natürlich wäre es super, wenn du dein Wissen in das Tramper-Wiki („Wiki's“ sind Webseiten, die so programmiert sind, dass alle NutzerInnen diese ohne großes technisches Wissen verändern können) unter http://deu.anarchopedia.org/index.php/Tramp-Ratgeberin einbaust, wo eine offene Liste mit guten Trampstellen plus Anreiseweg entsteht. Und wahrscheinlich findest du dort selber auch Informationen, die dir helfen und dir die Mühe ersparen, alles neu heraus finden zu müssen. Von dort aus kommst du übrigens auch zur Tramper-Datenbank http://hitchbase.com und Seiten, die praktische Tipps vermitteln.
Die optimale Ausstattung
Zur Grundausrüstung gehört eine gute Karte mit Rasten, Tanken und eigenen Notizen, außerdem Unterlagen zu den Start- und Endpunkten und wie mensch sich von dort aus weiter bewegen kann. Wenn du unbedingt Schilder benutzen willst, solltest du Pappe, Stift und Kreppband dabei haben. Wichtig ist, sich so vorzubereiten, dass keine Abhängigkeiten entstehen können - dazu gehört: genügend Geld (falls es irgendwann nicht weiter geht und du auf Bahn etc. umsteigen willst), Essen und Trinken sowie warme Kleidung. Auch ein Adressbüchlein kann helfen, wenn du irgendwo hängen bleibst und einen Schlafplatz suchst. Bei längeren Reisen kann es Sinn machen, Ausrüstung zum Zelten mitzuschleppen. Bei Reisen jenseits von D-Land sind natürlich Fremdsprachkenntnisse sehr sinnvoll.
„Fährst du zufällig nach ...“ oder: wie werde ich mitgenommen?
Direktes Fragen mit freundlicher Grundhaltung
Angeblich soll helle Kleidung gut sein - aber logisch, in kompletter, schwarzer Montur aufzutreten erweckt nicht unbedingt das Vertrauen anderer. Aber du musst dich auch nicht verdrehen, um anderen zu gefallen. Wichtiger als äußere Erscheinung ist es meiner Erfahrung nach, selbstbewusst, freundlich und kommunikativ aufzutreten. Wer das Gespräch mit einem ungewöhnlichen Einstieg beginnt oder auch ein „Nein“ witzig-freundlich kommentiert, erhöht die Chancen, mitgenommen zu werden. Eine selbstsichere, freche Erscheinung ist außerdem auch ein vorbeugender Schutz (natürlich kein absoluter!) vor ungewollten Anmachen oder Übergriffen. Auf jeden Fall spielt der erste Eindruck eine wichtige Rolle – schließlich muss dein Gegenüber in wenigen Sekunden entscheiden, sich auf eine (relativ) "fremde" Person einzulassen oder nicht.
Die optimalste Variante ist meines Erachtens, direkt an der Tankstelle alle möglichen Leute zu fragen. Wer Schilder benutzt oder irgendwo an einer Auffahrt steht, erreicht nur die, die von sich aus anhalten oder nachfragen und vergibt somit Möglichkeiten, selbst die Kommunikation aufzunehmen. Das direkte Fragen ist vielleicht für manche gewöhnungsbedürftig, aber erfolgsversprechender als das Hoffen darauf, dass irgendwer schon anhält.
Wichtiger Hinweis: Auf sich selbst verlassen!
Grundsätzlich solltest du immer einen guten Überblick haben, an welchen Punkten der Strecke sich Tank- und Raststätten befinden – und nicht darauf hoffen, dass die AutofahrerInnen schon irgendwie darauf achten, dass die passende Stelle angesteuert wird. Um unangenehmen Überraschungen vorzubeugen ist es sinnig, vor der Abfahrt präzise darüber kommunizieren, wo genau das Auto hinfährt – manchmal stellt sich dann doch noch heraus, dass die Person eine Abfahrt zu früh raus fährt, in eine für dich falsche Richtung wechselt usw. Aufgrund von Navigationssysteme wissen z.B. immer mehr AutofahrerInnen gar nicht mehr genau, über welche Strecke sie zu ihrem Zielort gelangen. Am besten du hast eine eigene Karte dabei. Für Deitschland ist die "LänderKarte" vom ADAC praktisch (Hosentaschenformat, nicht nur Autobahnen, sondern auch Landstraszen und so gut wie alle Autobahntanken sind drauf).
Trampen auf Landstrassen
Nicht alle Orte liegen in der Nähe der Autobahn oder mit einer günstigen Zugverbindung dahin. In diesem Fall musst du dann wohl auch die Landstraße runtertrampen. Einige behaupten, dass es dort schwieriger ist, weil es mehr Verkehr von Ort zu Ort gibt und die Leute nicht so offen sind.
Die Entspannteste Lösung ist es, sich an der Einfahrt einer Tanke in einem Ort hinzustellen, aber das klappt halt nicht immer. Wenn es keine Tankstelle in dem Ort gibt, stell dich eher an den Ortsausgang. Dort kommen nurnoch die vorbei, die wirklich in deine Richtung fahren und nicht etwa im Ort abbiegen. Eine Möglichkeit zum rechts Ranfahren (z.B. Bushaltestelle) erhöht die Chancen noch weiter. Gleichzeitig solltest du dich nicht zu nah am Ausgang stehen, denn dort geben die meisten schon wieder Vollgas.
Am ungüstigsten ist es, sich auf freier Strecke zu postieren. Die Autos können auch auf Bundesstraßen 100 km/h fahren und erkennen dich (und dein Schild, wenn du eins hast) nicht schnell genug, um sich zum Anhalten zu entscheiden. Es kann ziemlich ätzend sein, wenn du Ewigkeiten in der prallen Sonne stehst und die Autos nur so an dir vorbeizischen.
Eine weitere Möglichkeit sind Ampeln. Wenn es Rot ist und die Autos halten, kannst du an den Fenstern rumfragen oder mit dem Schild winken und hoffen, dass dich irgendwer reinhüpfen lässt.
Konkrete Tipps
- Auf der Autobahn sind gut genutzte Tank & Raststätten (auf Karten oft als "TR" eingezeichnet) die besten Orte, um sich absetzen zu lassen und die Reise fortzusetzen
- Es ist sinnig, bereits beim Tankvorgang zu fragen - dein Gegenüber hat dann mehr Zeit zum Überlegen oder z.B. zum Umsortieren von Gepäck. Es passiert gar nicht so selten, dass aus „Hmmm, weiß nicht“ noch ein „Ja“ wird
- Den umgekehrten Fall gibt es leider auch ... d.h. bis zur tatsächlichen Abreise einfach weiter fragen, statt sich nachher zu ärgern, weil irgendwer es sich noch anders überlegt hast
- Kennzeichen müssen nix bedeuten - es kann eigentlich nie schaden, alle Leute zu fragen und sich nicht selbst zu beschränken. Wenn du wen doof findest, kannst du immer noch entscheiden, nicht mitzufahren
- Wenn du keinen Erfolg damit hast, Leute für dein eigentliches Ziel zu finden: einfach nach kurzen Distanzen zu fragen (z.B. zur nächsten Raststätte) kann die Mitnahmechance erhöhen
- Wer wie ein „klassisches“ Pärchen aussieht (dazu muss mensch es nicht sein ...), hat angeblich höhere Chancen, mitgenommen zu werden
- Wenn du unbedingt Schilder benutzen willst: präzise und gut erkennbar sollte, kreativ darf es sein
- Um die erste Hürde des Gegenüber zu überbrücken kann es hilfreich sein die Straßenkarte in der Hand zu halten. Die Leute denken dann im ersten Moment, dass du nach dem Weg fragen möchtest und sind dann offener für ein Gespräch.
- Für Perfektionistische: Wenn ihr etwas mehr Gepäck habt, dann überlege dir, wie du es hinstellst. Ein wilder Haufen Rucksäcke und Taschen schreckt viele ab. Wenn ihr es dagegen ordentlich hinstellt und einige Stücke hinter dem Rucksack versteckt, glauben die Leute eher, dass Platz dafür in ihren Autos ist.
Während der Fahrt
Klar, manchmal hat mensch keine Lust zu reden oder ist zu fertig. Aber grundsätzlich hat es neben dem reinen Zeitvertreib viele Vorteile, sich während der Fahrt zu unterhalten: Gespräche mit „schrägen“ oder etablierten Leuten können spannend sein, gerade weil für kurze Zeit sehr unterschiedliche Lebenswelten aufeinander treffen. Oft ergeben Gespräche zudem neue Handlungsmöglichkeiten, z.B. dass du weiter mitgenommen wirst als anfangs verabredet, du einen Pennplatz in einer anderen Stadt findest usw. Wichtig ist dennoch, auf dem eigenen Plan zu bestehen, wie du dich fortbewegst (z.B. von Raste zu Raste) ... du entscheidest, was sinnvoll ist, um dein Ziel zu erreichen.
Trampen per Zug
Grundsätzlich ist das Bahntrampen einfacher, da Züge deutlich offener und anonymer sind als ein Auto und daher die Schwelle niedriger ist, andere mitzunehmen. Wenn du per Zug trampen willst, solltest du einfach am Gleis fragen, ob Leute mit Wochenendticket unterwegs sind. Falls SchaffnerInnen dort zugegen sind, kann das Bemühen um Unauffälligkeit helfen, weil es manche gibt, die nachher auf Stress aus sind und die Fahrgemeinschaft nicht anerkennen. Wenn du lange Wartezeit hast und es nicht zu früh ist, kann es Sinn machen, vor dem Bahnhof zu fragen, ob dir irgendwer ein nicht mehr gebrauchtes Wochenendticket schenkt.
Alles Tramp-Wissen für alle
All diese Tipps und schlechten Ratschläge spielen nur einen Ausschnitt aus Tramp-Erfahrungen wieder, die gesammelt und ausgewertet wurden. Vieles ist verbesserbar, manches vielleicht schon morgen völliger Unsinn. Deshalb ist es wichtig, ein kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zu organisieren ... auch unabhängig von persönlichen Netzwerken, die nur eine begrenzte Transparenz ermöglichen. Ein Baustein ist dieser Text - ein anderer das Tramper-Tipps-Wiki unter http://deu.anarchopedia.org/index.php/Tramp-Ratgeberin oder die Tramp-Datenbank http://hitchbase.com. Auf diesen Webseiten können alle Menschen ihre Informationen über gute Tramp-Start- bzw. Endpunkte eingeben und beschreiben, wie diese per ÖPNV oder sonstigen Fortbewegungsmitteln erreichbar sind. Denkbar ist, diese Seiten als Grundlage für Tramp-Broschüren o.Ä. zu verwenden, damit nicht nur InternetbenutzerInnen was davon haben. Na dann mal gute Fahrt ...
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Kategorie:Gratis-Mobilität Kategorie:Trampen Kategorie:Praxis Kategorie:Selbstorganisation