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− | Widerstandskämpfer, geboren am 4.1.1903 in Hermaringen und am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet. Elser war schon seit 1938 der Ãœberzeugung, dass ein Krieg nur die Beseitigung der augenblicklichen Führung verhindert werden könnte. Elser wollte Hitler durch eine Bombe töten. Seit Jahren trafen sich am 8. November im Münchener Bürgerbräukeller die „alten Kämpfer“ des Putsches von 1923. Es war der 8. November 1939, Deutschland begann am 1. September den Krieg durch den Angriff auf Polen. Elser hatte im Pfeiler hinter dem Rednerpult eine Bombe installiert. Doch kurz bevor sie explodierte, hatte Hitler, früher als sonst, den Bürgerbräukeller verlassen. Zum gleichen Zeitpunkt war Elser durch aberwitzige Umstände verhaftet. Noch während Hitler seine Zuhörer gegen England aufstachelte, hatte Elser bei Kostanz versucht, unbemerkt in die Schweiz zugelangen. In seiner Jackentasche fanden die Zöllner eine Postkarte des Bürgerbräukellers, die den „illegalen Grenzgänger“ später zum Verdächtigen machte. Er wurde an die Gestapo nach München ausgeliefert und dort nach schweren Misshandlungen zu einem Geständnis gebracht. Die Gestapo suchte in endlosen Verhören nach den „Hintermännern“. Hitler und Himmler wollten nicht glauben, dass Elser allein gehandelt hatte; es musste Drahtzieher geben. Es gab sie aber nicht – ein Umstand, der später auch die Historiker verwirrte: Ein Handwerker, der keiner politischen Gruppe angehörte, ein einzelner, der früh erkannte, dass der Kriegstreiber Hitler nur mit Gewalt gestoppt werden kann, passte in keine ideologische Schublade. | + | Widerstandskämpfer, geboren am 4.1.1903 in Hermaringen und am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet. Elser war schon seit 1938 der Ãœberzeugung, dass ein Krieg nur die Beseitigung der augenblicklichen Führung verhindert werden könnte. Elser wollte Hitler durch eine Bombe töten. Seit Jahren trafen sich am 8. November im Münchener Bürgerbräukeller die „alten Kämpfer“ des Putsches von 1923. Es war der 8. November 1939, Deutschland begann am 1. September den Krieg durch den Angriff auf Polen. Elser hatte im Pfeiler hinter dem Rednerpult eine Bombe installiert, wozu er sich über Wochen nach der Sperrstunde im Bürgerkeller versteckt hielt um sich einsperren zu lassen um in Ruhe daran arbeiten zu können, mit einfachsten Werkzeugen eine selbstgebaute Bombe mit doppeltem Zeitzünder einzubauen. Doch kurz bevor sie explodierte, hatte Hitler, früher als sonst, den Bürgerbräukeller verlassen. Zum gleichen Zeitpunkt war Elser durch aberwitzige Umstände verhaftet. Noch während Hitler seine Zuhörer gegen England aufstachelte, hatte Elser bei Kostanz versucht, unbemerkt in die Schweiz zugelangen. In seiner Jackentasche fanden die Zöllner eine Postkarte des Bürgerbräukellers, die den „illegalen Grenzgänger“ später zum Verdächtigen machte. Er wurde an die Gestapo nach München ausgeliefert und dort nach schweren Misshandlungen zu einem Geständnis gebracht. Die Gestapo suchte in endlosen Verhören nach den „Hintermännern“. Hitler und Himmler wollten nicht glauben, dass Elser allein gehandelt hatte; es musste Drahtzieher geben. Es gab sie aber nicht – ein Umstand, der später auch die Historiker verwirrte: Ein Handwerker, der keiner politischen Gruppe angehörte, ein einzelner, der früh erkannte, dass der Kriegstreiber Hitler nur mit Gewalt gestoppt werden kann, passte in keine ideologische Schublade. |
Elser wurde als „Sonderhäftling des Führers“ ins KZ Sachsenhausen, später Dachau eingeliefert. Es war geplant, in nach dem Krieg in einem Schauprozess als ‚Kronzeuge’ zu verwenden. Am 9. April 1945 – kurz vor Kriegsende - wurde der schwäbische Schreiner im KZ Dachau hingerichtet. Erst Ende der 70er Jahren begann die Anerkennung Elser als Teil des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. | Elser wurde als „Sonderhäftling des Führers“ ins KZ Sachsenhausen, später Dachau eingeliefert. Es war geplant, in nach dem Krieg in einem Schauprozess als ‚Kronzeuge’ zu verwenden. Am 9. April 1945 – kurz vor Kriegsende - wurde der schwäbische Schreiner im KZ Dachau hingerichtet. Erst Ende der 70er Jahren begann die Anerkennung Elser als Teil des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. | ||
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Revision as of 11:21, 16 September 2006
Widerstandskämpfer, geboren am 4.1.1903 in Hermaringen und am 9.4.1945 im KZ Dachau ermordet. Elser war schon seit 1938 der Überzeugung, dass ein Krieg nur die Beseitigung der augenblicklichen Führung verhindert werden könnte. Elser wollte Hitler durch eine Bombe töten. Seit Jahren trafen sich am 8. November im Münchener Bürgerbräukeller die „alten Kämpfer“ des Putsches von 1923. Es war der 8. November 1939, Deutschland begann am 1. September den Krieg durch den Angriff auf Polen. Elser hatte im Pfeiler hinter dem Rednerpult eine Bombe installiert, wozu er sich über Wochen nach der Sperrstunde im Bürgerkeller versteckt hielt um sich einsperren zu lassen um in Ruhe daran arbeiten zu können, mit einfachsten Werkzeugen eine selbstgebaute Bombe mit doppeltem Zeitzünder einzubauen. Doch kurz bevor sie explodierte, hatte Hitler, früher als sonst, den Bürgerbräukeller verlassen. Zum gleichen Zeitpunkt war Elser durch aberwitzige Umstände verhaftet. Noch während Hitler seine Zuhörer gegen England aufstachelte, hatte Elser bei Kostanz versucht, unbemerkt in die Schweiz zugelangen. In seiner Jackentasche fanden die Zöllner eine Postkarte des Bürgerbräukellers, die den „illegalen Grenzgänger“ später zum Verdächtigen machte. Er wurde an die Gestapo nach München ausgeliefert und dort nach schweren Misshandlungen zu einem Geständnis gebracht. Die Gestapo suchte in endlosen Verhören nach den „Hintermännern“. Hitler und Himmler wollten nicht glauben, dass Elser allein gehandelt hatte; es musste Drahtzieher geben. Es gab sie aber nicht – ein Umstand, der später auch die Historiker verwirrte: Ein Handwerker, der keiner politischen Gruppe angehörte, ein einzelner, der früh erkannte, dass der Kriegstreiber Hitler nur mit Gewalt gestoppt werden kann, passte in keine ideologische Schublade.
Elser wurde als „Sonderhäftling des Führers“ ins KZ Sachsenhausen, später Dachau eingeliefert. Es war geplant, in nach dem Krieg in einem Schauprozess als ‚Kronzeuge’ zu verwenden. Am 9. April 1945 – kurz vor Kriegsende - wurde der schwäbische Schreiner im KZ Dachau hingerichtet. Erst Ende der 70er Jahren begann die Anerkennung Elser als Teil des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.