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Difference between revisions of "Talk:Anarchismus und Marxismus"

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: Hm, ich bleibe mal bei der Aussage. Allerdings sehe ich MLer auch nicht als Marxisten, sondern als MLer. Daß Menschen, die sich auf Lenins Ideologie stützen, nicht viel mit Anarchismus am Hut haben, dürfte eigentlich klar sein. --[[Benutzer:X|X]] 21:50, 6. Jul 2006 (UTC)
 
: Hm, ich bleibe mal bei der Aussage. Allerdings sehe ich MLer auch nicht als Marxisten, sondern als MLer. Daß Menschen, die sich auf Lenins Ideologie stützen, nicht viel mit Anarchismus am Hut haben, dürfte eigentlich klar sein. --[[Benutzer:X|X]] 21:50, 6. Jul 2006 (UTC)
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== Widersprüche und Gemeinsamkeiten ==
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Um die Diskussion hier und auch bei Anna noch mal aufzugreifen: Ich denke die klassischen Begriffe sind durchaus überholt. Interessant ist aber durchaus wie sich die Ansätze des ''Modernen Anarchismus'' und des ''Modernen Kommunismus'' unterscheiden. Damit meine ich sozusagen die Nachfolger. Es gibt bestimmte Denkschulen. Ich denke auch wenn man gerade die frühen Ansätze zu Kommunismus ansieht (damit meine ich das, was ab dem Mittelalter auch aus dem Christentum heraus an Ideen kam), dann haben viele Ideen und Utopien eine ähnliche Zielvorstellung. Und in dieser langen Reihe gibt es zwei Utopien die sich eben überschneiden, aber eben genau so überschneiden wie der Liberalismus und der Anarchismus. Ich denke es ist zum einen natürlich am wichtigsten was ein Mensch tut. Das heisst ich kann mit JEDER kooperieren, die dazu bereit ist. Ich grenze mich da dann eher negativ ab zu Ideologien oder Menschen, die ich ablehne. Ich habe da durchaus keine Probleme mit modernen, aufgeschlossenen Sozialisten. Aber wenn es um eine ideologische Basis geht und den Streit um den richtigen Ansatz dann stellt sich schon sehr stark die Frage nach dem Ziel und dem Weg der beschritten werden soll. Der stellt sich natürlich genauso auch innerhalb der Anarchistinnen. Man findet oft Menschen, die sich näher sind in an sich konträren politischen Richtungen. Es ist immer richtig genau hinzuschauen und zu differenzieren. Meine Sichtweise ist dennoch die, das Ansätze, die vor allem aus dem traditionellen Kommunismus entwickelt wurden (und damit schließe ich auch so was wie die [[Undogmatische Linke]] mit ein) einen im Kern anderen Ansatz verfolgen. Solange man gemeinsam gegen Faschismus auf die Straße geht oder für selbstverwaltete Zentren wird man kaum einen Unterschied finden. Wenn es aber darum geht konkrete Wege aufzuzeigen für eine andere Gesellschaft, so sehe ich auch in der Neuen Linken heute doch eine Tendenz, staatliche Gebilde zu akzeptieren und eher zu versuchen eine Enthierarchisierung herbeizuführen - zum Teil würde ich auch unterstellen, das man aus strategischen Gründen eine Annäherung an den Anarchismus sucht - nicht zuletzt um auch eine Schnittstelle mit den Autonomen zu suchen. Die Idee dabei ist, das man gemeinsam stärker ist. Das ist sicher auch wahr. Aber wenn die Motivation doch eher strategischer Natur ist, so ist das Ziel nicht zuletzt auch eine Vereinnahmung - sprich man baut darauf, das die Annäherung dazu führt, das Anarchistinnen einen Teil ihrer Positionen aufgeben. Nun habe ich nix dagegen das man undogamtisch seine Positionen zur Diskussion stellt - dennoch denke ich, das Anarchistinnen, die aus Ãœberzeugung und vielleicht nach langem Ãœberlegen zu bestimmten Positionen angelangt sind (wie dem Ablehnen jeglicher Herrschaft) nicht den Fehler begehen sollten um Stärke zu erreichen diese ganz wesentlichen Positionen aufzugeben - sprich für "die Sache" Grundprinzipien zu opfern, ohne die der Anarchismus seine Einzigartigkeit verliert. Ähnliches gilt natürlich für andere Randbereich wie mit der Demokratie, Liberalen oder mit Libertariern. Ich denke es kann nur darum gehen das was man als Kern unserer Probleme erkannt hat zu identifizieren und zu bekämpfen. Kompromisse sind dabei auch möglich und notwendig um Teilziele zu erreichen. Ich denke das es z.B. nicht darum geht möglichst radikal-anarchisch zu wirken wenn man dabei dann zu viel aufs Spiel setzt oder auch nichts gewinnt. Umgekehrt ist es aber auch ein Fehler einen faulen Kompromiss nach dem anderen einzugehen, bis die eigenen Positionen immer weniger erkennbar und unterscheidbar von anderen sind. Am Ende solch eines Prozesses steht dann so was, was mit den GRÃœNEN passiert ist: durchaus gute Ideen - aber heute eine pseudo-"erfolgreiche" angepasste Partei ohne jegliches Profil. Insofern möchte ich dafür plädieren in der Praxis zu kooperieren mit Menschen, mit denen man eine Schnittmenge hat, insbesondere wenn es darum geht positive Erfahrung zu sammeln, die die Basis sein könnten für eine bessere Gesellschaft. Ich würde aber davor warnen sich in ein ideologisches Niemandsland zu begeben und an Bewegungen mitzuarbeiten, deren Ausrichtung entweder unklar ist, oder in Teilen den anarchistischen Grundprinzipien widerspricht. Weil dies bedeuten kann das man letztendlich vielleicht hilft ein System zu etablieren, das schlechter ist, als unser jetziges System. Und dazu finde ich es nicht verkehrt doch auch einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, v.a. zu Entwicklungen wie bei der [[Machno-Bewegung]] oder im Spanischen Bürgerkrieg. Heute ist nicht damals, aber die Geschichte kann uns auch zeigen, was passieren kann, wenn man zu vertrauensselig ist oder meint man zieht am gleichen Strang. Wer nicht wirklich von den anarchistischen Grundprinzipien überzeugt ist, ist vielleicht keine echte Anarchistin. Dann ist es vielleicht auch egal, wo man mitmacht. Ich bin sehr dafür immer alle eigenen Positionen radikal zu hinterfragen  - und ich wäre auch der Erste, der dem Anarchismus den Rücken kehren würde, wenn ich glauben würde er wäre falsch. Aber wenn ich von einer Idee überzeugt bin, dann versuche ich diese auch auf idealtypische Weise umzusetzen oder zu leben - und ich werde nicht Ideologien, die nur ähnlich klingen zum Erfolg verhelfen, wenn ich nicht hundertprozentig sicher bin, das diese auch mit  meinen und den anarchistischen Grundprinzipien vereinbar sind. Letztendlich sind Namen natürlich nur Schall und Rauch. Und man kann Anarchismus und Kommunismus auch so definieren, das sie im Grunde das gleiche sind. Das meine ich nicht. Ich rede hier nur von den unterscheidbaren theoretischen Ansätzen, nicht von Beschreibungen, die so allgemein gehalten sind, das jeder dazu ja sagen kann. Solche Ansätze gibt es zur Genüge - wie z.B. Anti-Hartz-IV - da konnten sogar Nazis einstimmen. Man sollte m.E. eher öfters als seltener nachhaken und Motivationen, Werte und Zielsetzungen anderer hinterfragen - vielleicht kann man somit auch andere Menschen von freiheitlicheren Ideen überzeugen.--[[Benutzer:Vinci|Vinci]] 22:17, 6. Jul 2006 (UTC)

Revision as of 22:17, 6 July 2006

Ich finde es dennoch bedenklich zu behaupten, das diese Gegensätze historisch überholt sind. Ich würde sagen im Gegenteil: Die Lager, wie sie hier definiert werden sind überholt. Ganz offensichtlich gibt es da keine ungebrochenen Traditionen mehr. Es gibt zwar noch einzelne Gruppen mit Traditionsbewußtsein, doch was übrig geblieben sind, sind die groben Entwürfe, die gegeneinander stehen. Ich meinen Aigen jedenfalls ist Kommunismus und der marxistische Ansatz das genaue Gegenteil vom Marxismus. Ich sehe hier den Versuch Unterschiede zu verwischen. Natürlich gibt es auch innerhalb der Marxisten/Kommunisten wie der Anarchisten/Illegalisten/Liberalisten Unterschiede. Aber alles in einen Topf tun, umrühren und dann zu sagen, wenn Äpfel und Birnen Kmpott ergeben ist auch alles andere egal finde ich einfach nur undifferenziert. -- Vinci 17:17, 17. Jan 2005 (UTC)

Hm, ich bleibe mal bei der Aussage. Allerdings sehe ich MLer auch nicht als Marxisten, sondern als MLer. Daß Menschen, die sich auf Lenins Ideologie stützen, nicht viel mit Anarchismus am Hut haben, dürfte eigentlich klar sein. --X 21:50, 6. Jul 2006 (UTC)

Widersprüche und Gemeinsamkeiten

Um die Diskussion hier und auch bei Anna noch mal aufzugreifen: Ich denke die klassischen Begriffe sind durchaus überholt. Interessant ist aber durchaus wie sich die Ansätze des Modernen Anarchismus und des Modernen Kommunismus unterscheiden. Damit meine ich sozusagen die Nachfolger. Es gibt bestimmte Denkschulen. Ich denke auch wenn man gerade die frühen Ansätze zu Kommunismus ansieht (damit meine ich das, was ab dem Mittelalter auch aus dem Christentum heraus an Ideen kam), dann haben viele Ideen und Utopien eine ähnliche Zielvorstellung. Und in dieser langen Reihe gibt es zwei Utopien die sich eben überschneiden, aber eben genau so überschneiden wie der Liberalismus und der Anarchismus. Ich denke es ist zum einen natürlich am wichtigsten was ein Mensch tut. Das heisst ich kann mit JEDER kooperieren, die dazu bereit ist. Ich grenze mich da dann eher negativ ab zu Ideologien oder Menschen, die ich ablehne. Ich habe da durchaus keine Probleme mit modernen, aufgeschlossenen Sozialisten. Aber wenn es um eine ideologische Basis geht und den Streit um den richtigen Ansatz dann stellt sich schon sehr stark die Frage nach dem Ziel und dem Weg der beschritten werden soll. Der stellt sich natürlich genauso auch innerhalb der Anarchistinnen. Man findet oft Menschen, die sich näher sind in an sich konträren politischen Richtungen. Es ist immer richtig genau hinzuschauen und zu differenzieren. Meine Sichtweise ist dennoch die, das Ansätze, die vor allem aus dem traditionellen Kommunismus entwickelt wurden (und damit schließe ich auch so was wie die Undogmatische Linke mit ein) einen im Kern anderen Ansatz verfolgen. Solange man gemeinsam gegen Faschismus auf die Straße geht oder für selbstverwaltete Zentren wird man kaum einen Unterschied finden. Wenn es aber darum geht konkrete Wege aufzuzeigen für eine andere Gesellschaft, so sehe ich auch in der Neuen Linken heute doch eine Tendenz, staatliche Gebilde zu akzeptieren und eher zu versuchen eine Enthierarchisierung herbeizuführen - zum Teil würde ich auch unterstellen, das man aus strategischen Gründen eine Annäherung an den Anarchismus sucht - nicht zuletzt um auch eine Schnittstelle mit den Autonomen zu suchen. Die Idee dabei ist, das man gemeinsam stärker ist. Das ist sicher auch wahr. Aber wenn die Motivation doch eher strategischer Natur ist, so ist das Ziel nicht zuletzt auch eine Vereinnahmung - sprich man baut darauf, das die Annäherung dazu führt, das Anarchistinnen einen Teil ihrer Positionen aufgeben. Nun habe ich nix dagegen das man undogamtisch seine Positionen zur Diskussion stellt - dennoch denke ich, das Anarchistinnen, die aus Überzeugung und vielleicht nach langem Überlegen zu bestimmten Positionen angelangt sind (wie dem Ablehnen jeglicher Herrschaft) nicht den Fehler begehen sollten um Stärke zu erreichen diese ganz wesentlichen Positionen aufzugeben - sprich für "die Sache" Grundprinzipien zu opfern, ohne die der Anarchismus seine Einzigartigkeit verliert. Ähnliches gilt natürlich für andere Randbereich wie mit der Demokratie, Liberalen oder mit Libertariern. Ich denke es kann nur darum gehen das was man als Kern unserer Probleme erkannt hat zu identifizieren und zu bekämpfen. Kompromisse sind dabei auch möglich und notwendig um Teilziele zu erreichen. Ich denke das es z.B. nicht darum geht möglichst radikal-anarchisch zu wirken wenn man dabei dann zu viel aufs Spiel setzt oder auch nichts gewinnt. Umgekehrt ist es aber auch ein Fehler einen faulen Kompromiss nach dem anderen einzugehen, bis die eigenen Positionen immer weniger erkennbar und unterscheidbar von anderen sind. Am Ende solch eines Prozesses steht dann so was, was mit den GRÜNEN passiert ist: durchaus gute Ideen - aber heute eine pseudo-"erfolgreiche" angepasste Partei ohne jegliches Profil. Insofern möchte ich dafür plädieren in der Praxis zu kooperieren mit Menschen, mit denen man eine Schnittmenge hat, insbesondere wenn es darum geht positive Erfahrung zu sammeln, die die Basis sein könnten für eine bessere Gesellschaft. Ich würde aber davor warnen sich in ein ideologisches Niemandsland zu begeben und an Bewegungen mitzuarbeiten, deren Ausrichtung entweder unklar ist, oder in Teilen den anarchistischen Grundprinzipien widerspricht. Weil dies bedeuten kann das man letztendlich vielleicht hilft ein System zu etablieren, das schlechter ist, als unser jetziges System. Und dazu finde ich es nicht verkehrt doch auch einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, v.a. zu Entwicklungen wie bei der Machno-Bewegung oder im Spanischen Bürgerkrieg. Heute ist nicht damals, aber die Geschichte kann uns auch zeigen, was passieren kann, wenn man zu vertrauensselig ist oder meint man zieht am gleichen Strang. Wer nicht wirklich von den anarchistischen Grundprinzipien überzeugt ist, ist vielleicht keine echte Anarchistin. Dann ist es vielleicht auch egal, wo man mitmacht. Ich bin sehr dafür immer alle eigenen Positionen radikal zu hinterfragen - und ich wäre auch der Erste, der dem Anarchismus den Rücken kehren würde, wenn ich glauben würde er wäre falsch. Aber wenn ich von einer Idee überzeugt bin, dann versuche ich diese auch auf idealtypische Weise umzusetzen oder zu leben - und ich werde nicht Ideologien, die nur ähnlich klingen zum Erfolg verhelfen, wenn ich nicht hundertprozentig sicher bin, das diese auch mit meinen und den anarchistischen Grundprinzipien vereinbar sind. Letztendlich sind Namen natürlich nur Schall und Rauch. Und man kann Anarchismus und Kommunismus auch so definieren, das sie im Grunde das gleiche sind. Das meine ich nicht. Ich rede hier nur von den unterscheidbaren theoretischen Ansätzen, nicht von Beschreibungen, die so allgemein gehalten sind, das jeder dazu ja sagen kann. Solche Ansätze gibt es zur Genüge - wie z.B. Anti-Hartz-IV - da konnten sogar Nazis einstimmen. Man sollte m.E. eher öfters als seltener nachhaken und Motivationen, Werte und Zielsetzungen anderer hinterfragen - vielleicht kann man somit auch andere Menschen von freiheitlicheren Ideen überzeugen.--Vinci 22:17, 6. Jul 2006 (UTC)