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Difference between revisions of "User:X/Es ist an der Zeit"

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K (Prolog)
(Worum gehts?)
 
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Wir haben die Magdeburger Montagsdemos gegen die Schrödersche Verhartzung erlebt. Es ist sicher nicht weiter verwunderlich, daß sie an den Erfolg der Leipziger Montagsdemos in der Honecker-Ära nicht heran reichten, der Leidensdruck wahr eben nicht entsprechend. Doch das Scheitern begründete sich auch aus dem Fehlen eines zweiten Moments, es fehlte die politische Vision. Man kann sicher sagen, daß wir unsere Vision 1989/90 auch nicht umsetzen konnten, daß sich unsere hart erkämpfte Freiheit unter dem Nakotikum der D-Mark schnell in Kohlplantagen verwandelte; aber die meisten Bürgerrechtler von damals hatten eine politische Vision von einer besseren Welt, von einem dritten Weg. Diese Vision gab uns Kraft und es war damals z.B. eine Selbstverständlichkeit für mich, daß man selbst nach 5 Stunden Schlaf nachts um 1:00 Uhr noch Flugblätter vervielfältigte.  
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Wir haben die Magdeburger Montagsdemos gegen die Schrödersche Verhartzung erlebt. Es ist sicher nicht weiter verwunderlich, daß sie an den Erfolg der Leipziger Montagsdemos in der Honecker-Ära nicht heran reichten, der Leidensdruck war eben nicht entsprechend. Doch das Scheitern begründete sich auch aus dem Fehlen eines zweiten Moments, es fehlte die politische Vision. Man kann sicher sagen, daß wir unsere Vision 1989/90 auch nicht umsetzen konnten, daß sich unsere hart erkämpfte Freiheit unter dem Nakotikum der D-Mark schnell in Kohlplantagen verwandelte; aber die meisten Bürgerrechtler von damals hatten eine politische Vision von einer besseren Welt, von einem dritten Weg. Diese Vision gab uns Kraft und es war damals z.B. eine Selbstverständlichkeit für mich, daß man selbst nach 5 Stunden Schlaf nachts um 1:00 Uhr noch Flugblätter vervielfältigte.  
  
 
Aber auch ich brauchte mehr als ein Jahrzehnt, bis ich zu meiner Vision zurück fand. (Daß ein Schlüsselerlebnis dabei der wikipedia-Artikel zum Anarchismus war, sei hier nur am Rande bemerkt.) Zu sehr war man verfangen, an den Symptomen des kapitalistischen Chaossystems herum zu doktern. Ja es braucht manchmal etwas Zeit bis man die ganze Tragweite des Spruches "Kapitalismus ist nicht reformierbar" erkennt.
 
Aber auch ich brauchte mehr als ein Jahrzehnt, bis ich zu meiner Vision zurück fand. (Daß ein Schlüsselerlebnis dabei der wikipedia-Artikel zum Anarchismus war, sei hier nur am Rande bemerkt.) Zu sehr war man verfangen, an den Symptomen des kapitalistischen Chaossystems herum zu doktern. Ja es braucht manchmal etwas Zeit bis man die ganze Tragweite des Spruches "Kapitalismus ist nicht reformierbar" erkennt.
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'''Zitat: Alexander Berkman'''
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Mit anderen Worten, die soziale Revolution kann nur durch das Mittel des Generalstreiks erfolgen. Der Generalstreik, richtig verstanden und sorgfältig ausgeführt, ist die soziale Revolution. Dessen wurde sich die britische Regierung viel schneller bewußt als die Arbeiter, als der Generalstreik im Mai 1926 ausgerufen wurde. »Das bedeutet Revolution«, sagte die Regierung in der Tat zu den Streikführern. Trotz der Armee und der Marine waren die Behörden angesichts dieser Situation machtlos. Sie können Leute mit Kugeln in den Tod, aber nicht zur Arbeit schicken. Die Arbeiterführer selbst waren bei dem Gedanken erschrocken, daß der Generalstreik wirklich Revolution bedeutete.</div>
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Diese kleine Textpassage geht mir seit Monaten nicht mehr aus dem Kopf und es bedurfte vielleicht mal wieder ein paar schlafarmer Nächte, in denen man wach lag und über die Probleme der Welt nachdachte.  Rio Reiser sang einst ''"Warum geht es mir so dreckig?"'' Ich würde nicht sagen, daß es mir dreckig geht, aber ich merke schon wie der Druck zunimmt und ich glaube nicht, daß ich eine Einzelerscheinung bin. Genau deshalb habe ich für mich heute entschlossen: ''Das Fass ist voll.''. Mir ist sehr wohl bewußt, daß das Werben für einen Generalstreik einem Schritt in die Grauzone des Gesetzes gleich kommt. Mal schauen, wieviel die Meinungsfreiheit in diesem Staate "wert" ist...
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==Entstehen des Streiks==
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Sicher wäre es einfacher, in Frankreich einen Genaralstreik ins Rollen zu bringen, aber auch in Deutschland gibt es eine revolutionäre Kultur, die es zu entfachen gilt, auch deshalb habe ich mit einem Erlebnis aus der Wende eingeleitet. Manche meinen, daß man abwarten sollte, bis eine Mehrheit der Bevölkerung den Glauben in die Institutionen verliert, doch ich vermute, daß jene damit einem gefährlichen Trugschluß unterliegen. Es ist kein Zufall, daß von Seiten der Herrschenden Organisationen wie z.B. die [[INSM]] ins Leben gerufen wurden, genauso wenig, wie es ein Zufall ist, daß Hartz gerade unter einer SPD-Regierung eingeführt wurde. Auf der Gegenseite ist man sich sehr wohl bewußt, wie man die Gefahr eines Geralstreiks minimieren kann.
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Es muß also darum gehen, diesem Trend entgegen zu wirken und die psychologische Kriegsführung von Seiten der Medien und des Staates zu entlarven.

Latest revision as of 10:40, 23 March 2006

Prolog[edit]

Ich erinnere mich an die Rufe, die sich in meine Erinnerung gleich einem Sprechchor einprägten, an die Aufforderung ich solle vor der gesammelten Demonstration sprechen. Wohl 400 Augenpaare waren auf mich gerichtet, aber ich schaute auf den Boden und versuchte so der Erwartungshaltung zu entfliehen. Ja ich hatte durch meine Artikel sicher eine gewisse Unruhe in die Penne gebracht, was mich wohl auch dazu bewogen hatte mir einige Stichpunkte im Vorfeld zu notieren. Aber nun wirklich vor der versammelten Mannschaft reden ..? Ich?

Mit schlackernden Knien trugen mich meine Füße in die Mitte des Kreises. Ich nahm meinen Stichpunktzettel, doch meine Hände zitterten so, daß ich nicht in der Lage war ihn wirklich zu nutzen. Aus dem Gedächtnis trug ich das vor, was mich und die meisten Anderen bewegte. Es folgten noch einige wenige Redner, bevor man wieder zum Tagesgeschäft überging.

Es vergingen wohl kaum 10 Tage, bis mir dieser Moment wieder von ganz unerwarteter Seite vor Augen geführt wurde. Ich schaltete das Radio ein und drehte den Regler auf den Kanal des staatlichen Jugendsenders DT64. Erstaunt vernahm ich Stimme des Moderators, der genau diese meine Punkte nannte. Ich weiß nicht, war es Zufall oder schrieb wirklich Jemand einen Brief an den Radiosender, jedenfalls erfasste mich ein seltsam unbekanntes Gefühl. Ich ein Schüler aus einer Provinzstadt hatte Forderungen erhoben, die nun potentiell an die Ohren von 17 Millionen Menschen dringen konnten.

Dies geschah vor nun mehr 17 Jahren. Ich schreibe dieses heute in der Hoffnung auf, daß Jemand anders in den kommenden Wochen und Monaten vielleicht ein ähnliches Erlebnis hat und sich dann an mein Erlebnis erinnert.

Worum gehts?[edit]

Kein Gerede nur die Tat... (wizo)

Wir haben die Magdeburger Montagsdemos gegen die Schrödersche Verhartzung erlebt. Es ist sicher nicht weiter verwunderlich, daß sie an den Erfolg der Leipziger Montagsdemos in der Honecker-Ära nicht heran reichten, der Leidensdruck war eben nicht entsprechend. Doch das Scheitern begründete sich auch aus dem Fehlen eines zweiten Moments, es fehlte die politische Vision. Man kann sicher sagen, daß wir unsere Vision 1989/90 auch nicht umsetzen konnten, daß sich unsere hart erkämpfte Freiheit unter dem Nakotikum der D-Mark schnell in Kohlplantagen verwandelte; aber die meisten Bürgerrechtler von damals hatten eine politische Vision von einer besseren Welt, von einem dritten Weg. Diese Vision gab uns Kraft und es war damals z.B. eine Selbstverständlichkeit für mich, daß man selbst nach 5 Stunden Schlaf nachts um 1:00 Uhr noch Flugblätter vervielfältigte.

Aber auch ich brauchte mehr als ein Jahrzehnt, bis ich zu meiner Vision zurück fand. (Daß ein Schlüsselerlebnis dabei der wikipedia-Artikel zum Anarchismus war, sei hier nur am Rande bemerkt.) Zu sehr war man verfangen, an den Symptomen des kapitalistischen Chaossystems herum zu doktern. Ja es braucht manchmal etwas Zeit bis man die ganze Tragweite des Spruches "Kapitalismus ist nicht reformierbar" erkennt.

Zitat: Alexander Berkman

Mit anderen Worten, die soziale Revolution kann nur durch das Mittel des Generalstreiks erfolgen. Der Generalstreik, richtig verstanden und sorgfältig ausgeführt, ist die soziale Revolution. Dessen wurde sich die britische Regierung viel schneller bewußt als die Arbeiter, als der Generalstreik im Mai 1926 ausgerufen wurde. »Das bedeutet Revolution«, sagte die Regierung in der Tat zu den Streikführern. Trotz der Armee und der Marine waren die Behörden angesichts dieser Situation machtlos. Sie können Leute mit Kugeln in den Tod, aber nicht zur Arbeit schicken. Die Arbeiterführer selbst waren bei dem Gedanken erschrocken, daß der Generalstreik wirklich Revolution bedeutete.

Diese kleine Textpassage geht mir seit Monaten nicht mehr aus dem Kopf und es bedurfte vielleicht mal wieder ein paar schlafarmer Nächte, in denen man wach lag und über die Probleme der Welt nachdachte. Rio Reiser sang einst "Warum geht es mir so dreckig?" Ich würde nicht sagen, daß es mir dreckig geht, aber ich merke schon wie der Druck zunimmt und ich glaube nicht, daß ich eine Einzelerscheinung bin. Genau deshalb habe ich für mich heute entschlossen: Das Fass ist voll.. Mir ist sehr wohl bewußt, daß das Werben für einen Generalstreik einem Schritt in die Grauzone des Gesetzes gleich kommt. Mal schauen, wieviel die Meinungsfreiheit in diesem Staate "wert" ist...

Entstehen des Streiks[edit]

Sicher wäre es einfacher, in Frankreich einen Genaralstreik ins Rollen zu bringen, aber auch in Deutschland gibt es eine revolutionäre Kultur, die es zu entfachen gilt, auch deshalb habe ich mit einem Erlebnis aus der Wende eingeleitet. Manche meinen, daß man abwarten sollte, bis eine Mehrheit der Bevölkerung den Glauben in die Institutionen verliert, doch ich vermute, daß jene damit einem gefährlichen Trugschluß unterliegen. Es ist kein Zufall, daß von Seiten der Herrschenden Organisationen wie z.B. die INSM ins Leben gerufen wurden, genauso wenig, wie es ein Zufall ist, daß Hartz gerade unter einer SPD-Regierung eingeführt wurde. Auf der Gegenseite ist man sich sehr wohl bewußt, wie man die Gefahr eines Geralstreiks minimieren kann. Es muß also darum gehen, diesem Trend entgegen zu wirken und die psychologische Kriegsführung von Seiten der Medien und des Staates zu entlarven.