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Difference between revisions of "Talk:Eigentum"

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(Eigentum als Errungenschaft)
(Kropotkin)
 
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Um die Unterscheidung vielleicht noch mal an einem Beispiel plastisch zu machen, heute ist ein Spruch der Natur "Das darfst du nicht, weil das mir gehört." selbstverständlich. Spricht diesen Satz ein Hauseigentümer, so werden in der Konsequenz die Hausbesetzer von der Polizei geräumt. Es ist doch eigentlich offensichtlich, dass dies kein Zustand in einer künftigen anarchischen Gesellschaft sein kann. Die Formulierung müsste also künftig lauten "Wie können wir uns arangieren, damit beide Seiten von der Sache profitieren?". Ja mensch könnte den Sachverhalt so gar umkehren, denn wo drin soll z.B. das Vorrecht eines Erben gegenüber den Hausbewohnern bestehen? Nur der Eigentumstitel ermöglicht es ihm, die Leute aus ihren Wohnungen werfen zu lassen und wenn du das in Ordnung findest, haben wir nicht die gleichen Ziele, wie du es auf deiner Nutzerseite großartig angekündigt hast.  
 
Um die Unterscheidung vielleicht noch mal an einem Beispiel plastisch zu machen, heute ist ein Spruch der Natur "Das darfst du nicht, weil das mir gehört." selbstverständlich. Spricht diesen Satz ein Hauseigentümer, so werden in der Konsequenz die Hausbesetzer von der Polizei geräumt. Es ist doch eigentlich offensichtlich, dass dies kein Zustand in einer künftigen anarchischen Gesellschaft sein kann. Die Formulierung müsste also künftig lauten "Wie können wir uns arangieren, damit beide Seiten von der Sache profitieren?". Ja mensch könnte den Sachverhalt so gar umkehren, denn wo drin soll z.B. das Vorrecht eines Erben gegenüber den Hausbewohnern bestehen? Nur der Eigentumstitel ermöglicht es ihm, die Leute aus ihren Wohnungen werfen zu lassen und wenn du das in Ordnung findest, haben wir nicht die gleichen Ziele, wie du es auf deiner Nutzerseite großartig angekündigt hast.  
 
Wenn du mir jetzt entgegnen möchtest, dass es ja gar keine Polizei in der Anarchie gibt, so muss ich dich leider drauf aufmerksam machen, dass beispielsweise "Anarcho"kapitalisten keineswegs die Polizei abschaffen wollen, sondern sie wollen sie privatisieren und entschuldige, aber eine öffentlich kontrollierte Polizei ist mir allemal lieber als mafiöse Strukturen dubioser privater Sicherheitsdienste. Anders gesagt: Bevor ich zwischen Pest und Cholera wählen soll, wähle ich lieber gar nicht. Damit meine ich: Anarchie mit Eigentum endet in Barberei und dann bevorzuge ich den jetzigen Status quo und verzichte auf eine Gesellschaftsveränderung. Vielleicht hättest du Kropotkin gründlicher lesen sollen, dann wäre dir vielleicht aufgefallen, dass Anarchie und Kommunismus zwei Seiten der gleichen Medaille sind, das eine geht nicht ohne das andere. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts hat diese Aussage bereits bewiesen. --[[Benutzer:Eamr|Eamr]] 21:39, 11. Aug. 2008 (UTC)
 
Wenn du mir jetzt entgegnen möchtest, dass es ja gar keine Polizei in der Anarchie gibt, so muss ich dich leider drauf aufmerksam machen, dass beispielsweise "Anarcho"kapitalisten keineswegs die Polizei abschaffen wollen, sondern sie wollen sie privatisieren und entschuldige, aber eine öffentlich kontrollierte Polizei ist mir allemal lieber als mafiöse Strukturen dubioser privater Sicherheitsdienste. Anders gesagt: Bevor ich zwischen Pest und Cholera wählen soll, wähle ich lieber gar nicht. Damit meine ich: Anarchie mit Eigentum endet in Barberei und dann bevorzuge ich den jetzigen Status quo und verzichte auf eine Gesellschaftsveränderung. Vielleicht hättest du Kropotkin gründlicher lesen sollen, dann wäre dir vielleicht aufgefallen, dass Anarchie und Kommunismus zwei Seiten der gleichen Medaille sind, das eine geht nicht ohne das andere. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts hat diese Aussage bereits bewiesen. --[[Benutzer:Eamr|Eamr]] 21:39, 11. Aug. 2008 (UTC)
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Persönlich angreifen musst du mich trotz unterschiedlicher Auffassungen trotzdem nicht.
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Vom Anarcho-Kapitalismus hab ich auch mit keinem Wort gesprochen. Den lehne ich auch ab, eben weil dieser es bejaht, das zB. Boden zu Eigentum werden kann. Ich finde aber, dass nur eine Sache die zu erwirtschaften ist, und das ist Boden nicht, als Eigentum gelten kann.
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Das Haus und der Garten bleiben natürlich nur so lange Eigentum, solange diese auch genutzt werden. Hier könnte es jetzt Verwirrungen mit dem Begriff des Besitztes geben. Für mich bedeutet aber Besitzt lediglich die Verfügungsgewalt über eine Sache während ich sie nutze. Wenn ich als (m)ein Haus nicht als mein Eigentum betrachten darf, sondern es nur besitze, muss ich, sobald ich es verlasse, damit rechnen, dass sich andere daran zu schaffen machen. Das Eigentum bedeutet in diesem Fall, dass ich mir um ein Haus, was ich bzw ein Kollektiv für meine Nutzung erschaffen habe, keine Sorgen machen muss. Ich halte das für völlig legitim, solange mein Eigentum nicht dazu dient zu mono- oder oligopolisieren - bzw. andere zu unterdrücken und ohne Arbeit meinen Lebensunterhalt zu beschaffen.
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Solange jeder Mensch die Chance dazu hat, und wie es so schön heißt "gibt es ja genug für alle", und es nicht für unterdrückerische Handlungen genutzt wird, find ich an Eigentum nichts negatives.
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Zu der Sache mit der Hausbesetzung: Ich glaube wir brauche nuns jetzt nicht über den Wert einer Besetzung streiten. Da sind wir uns sicherlich einig ;) Wenn ein Haus besetzt wird, ist das ein Ausdruck eines Bedüfrnisses, welches nicht befriedigt wird. Schuld daran ist (wie sollte es auch anders sein) der staatliche Kapitalismus. Er schützt dieses Haus, auch wenn es nicht mehr benutzt wird (!) und seit Jahren verfällt, vor sinnvoller Nutzung, aufgrund der Möglichkeit nicht zu erarbeitenden Boden als Eigentum zu betrachten. Demzufolge sind Hausbesetzungen etwas sinnvolles und notwendiges!
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Anarchie ohne Eigentum endet also in Barberei, weil sich die Bedürfnisse des einzelnen Menschens denen eines Kollektives (dieses könnten wir wahlweise zB auch "volk" oder "Mehrheit" nennen...) unterzuordnen haben. Damit verneineich nicht die Möglichkeit für kommunistische Kollektive die Möglochkeit einzuräumen, das diese ohne Eigentum auskommen. Hängt ja auch immer vom Menschen ab.
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Und was bedeutet, ich hätte Kropotkin gründlicher lesen sollen? Ich hab ehrlichgesagt fast nichts von ihm gelesen. Aber was der gute Herr geschrieben hat, kann auch nicht unbedingt als Wahrheit angesehn werden, oder? Vielleicht solltes du auch einfach lieber mehr John Henry Mackay und Uwe Timm lesen!?
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Jaja, die glorreiche Geschichte des eurupäischen Anarchismus im 20. Jh... ;)

Latest revision as of 14:50, 12 August 2008

Eigentum als Errungenschaft[edit]

Ich denke man sollte nicht aus den Augen verlieren, das Eigentum im Sinne von Privateigentum zu einem bestimmten Zeitpunkt auch eine echte Errungenschaft war. Ein Recht, was den Herrschenden abgetrotzt wurde. Denn in früheren zeiten gehörte den Herrschern ALLES - Güter un auch Menschen (Leibeigenschaft, etc.). Insofern war es durchaus positiv, das einfache Bürger ebenso Eigentum erwerben konnten wie z.B. Adlige. Damit will ich nicht das privateigentum von heute verteidigen - aber wenn man dieses Aspekt auslässt versteht man nicht die Geschichte. Ausserdem bewahrt es einen ggf. auch vor der Versuchung einer Zwangskollektivierung oder - Enteignung von Menschen "für die Sache". --Vinci 15:23, 16. Jun 2006 (UTC)

Ich gehe zwar davon aus, dass du diesen Spruch heute nicht mehr bringen würdest, möchte deshalb trotzdem noch einen Kommentar anfügen, damit dies hier nicht unwidersprochen stehen bleibt... Zum einen gab es eine Zeit vor dem Feudalismus, die in deinem Spruch völlig ausgeblendet wird, zum anderen ist es natürlich so, wenn dem Herrscher alles gehörte, dass es dann natürlich auch sein Eigentum war. Was du hier einforderst, ist also nichts weiter als eine Umverteilung und dient in keiner Weise dazu, das Konstrukt des Eigentums irgendwie argumentativ zu untermauern. Aber so frage ich dich, warum willst du etwas umverteilen, was an sich ja schon eine geschichtliche Perversion der Zivilisation ist? Ist es nicht einfacher, das Eigentum abzuschaffen, bevor mensch die Streitigkeiten schlichten muss, wer nun gerecht behandelt worden ist und ob irgendwer vielleicht zuviel bekommen hat? --Eamr 22:48, 11. Aug. 2008 (UTC)

Der Wurm im Eigentum?[edit]

Was ist denn nun der Wurm im Eigentum? Ich denke

  1. Die ungerechte Verteilung
  2. der Rechtsschutz für Eigentum und damit der Schutz sich beliebig viel Eigentum anhäufen zu können.
  3. Am anderen Ende gibt es keinen "Armutsschutz" - d.h. wer kein Eigentum hat wird zum Bittsteller, aber es gibt soviel ich weiss kein Recht auf eine "eigene Scholle" oder einen Mindestbesitz.

Das heisst das der Umverteilung von unten nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Ich denke wenn jeder Mensch auf der Welt gleich viel Eigentum hätte, so wäre das schon eine bessere Welt.

Ein weiterer Wurm im Eigentum ist, das ein kollektiv doch meist besser und gerechter wirtschaftet. D.h. naturgemäß kann ein Einzelner von einem Schicksalsschlag (Ernteausfälle) hart getroffen werden. Ein Kollektiv könnte solidarisch diese Ausfälle ausgleichen. Das funtkioniert aber nur dann wenn der Einzelne auf "Bereicherung" verzichtet, zum Wohle eines Kollektivs. --Vinci 15:23, 16. Jun 2006 (UTC)


Hier werden m.E. Eigentum und Besitz durcheinander geworfen, dies sollte so nicht stehen bleiben. Möglicherweise resultiert dies aus Übersetzungsfehlern. --X 15:42, 16. Jun 2006 (UTC)

Kropotkin[edit]

Folgendes Aussage von Benutzer Zebragerät habe ich aus dem Artikel entfernt:

Wenn Kropotkin aber beispielsweise schreibt: "Wenn sein Häuschen dazu hinreicht, um seiner Familie ein Obdach zu geben, so möge er es weiter bewohnen, wir haben keineswegs etwas dagegen; möge er auch weiterhin den vor seinen Fenstern gelegenen Garten kultivieren", so ist das eindeutig eine Anerkenung des Privateigentums.

Begründung: Kropotkins Spruch sagt nichts über das Eigentum, sondern über den Besitz bzw. das Nutzungsrecht. Diese Unterscheidung kennt selbst das bürgerliche Gesetzbuch. Eigentum hingegen ist ein rechtliches Konstrukt, welches ein einklagbares Recht darstellt und eine alleinige Verfügungsgewalt selbst gegen die Interessen des Restes der Menschheit ermöglicht. Wenn du also der Meinung bist, auf deinem Grundstück ein Atomkraftwerk errichten zu müssen, so ist dies unter der Rahmenbedingung des Eigentums ohne weiteres möglich. Genau so gut könntest du auch den Zugang zu seltenen Ressourcen verhindern, nur hat dies nichts mit Herrschaftsfreiheit sprich Anarchie zu tun. --Eamr 21:03, 11. Aug. 2008 (UTC)

Um die Unterscheidung vielleicht noch mal an einem Beispiel plastisch zu machen, heute ist ein Spruch der Natur "Das darfst du nicht, weil das mir gehört." selbstverständlich. Spricht diesen Satz ein Hauseigentümer, so werden in der Konsequenz die Hausbesetzer von der Polizei geräumt. Es ist doch eigentlich offensichtlich, dass dies kein Zustand in einer künftigen anarchischen Gesellschaft sein kann. Die Formulierung müsste also künftig lauten "Wie können wir uns arangieren, damit beide Seiten von der Sache profitieren?". Ja mensch könnte den Sachverhalt so gar umkehren, denn wo drin soll z.B. das Vorrecht eines Erben gegenüber den Hausbewohnern bestehen? Nur der Eigentumstitel ermöglicht es ihm, die Leute aus ihren Wohnungen werfen zu lassen und wenn du das in Ordnung findest, haben wir nicht die gleichen Ziele, wie du es auf deiner Nutzerseite großartig angekündigt hast. Wenn du mir jetzt entgegnen möchtest, dass es ja gar keine Polizei in der Anarchie gibt, so muss ich dich leider drauf aufmerksam machen, dass beispielsweise "Anarcho"kapitalisten keineswegs die Polizei abschaffen wollen, sondern sie wollen sie privatisieren und entschuldige, aber eine öffentlich kontrollierte Polizei ist mir allemal lieber als mafiöse Strukturen dubioser privater Sicherheitsdienste. Anders gesagt: Bevor ich zwischen Pest und Cholera wählen soll, wähle ich lieber gar nicht. Damit meine ich: Anarchie mit Eigentum endet in Barberei und dann bevorzuge ich den jetzigen Status quo und verzichte auf eine Gesellschaftsveränderung. Vielleicht hättest du Kropotkin gründlicher lesen sollen, dann wäre dir vielleicht aufgefallen, dass Anarchie und Kommunismus zwei Seiten der gleichen Medaille sind, das eine geht nicht ohne das andere. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts hat diese Aussage bereits bewiesen. --Eamr 21:39, 11. Aug. 2008 (UTC)


Persönlich angreifen musst du mich trotz unterschiedlicher Auffassungen trotzdem nicht.

Vom Anarcho-Kapitalismus hab ich auch mit keinem Wort gesprochen. Den lehne ich auch ab, eben weil dieser es bejaht, das zB. Boden zu Eigentum werden kann. Ich finde aber, dass nur eine Sache die zu erwirtschaften ist, und das ist Boden nicht, als Eigentum gelten kann. Das Haus und der Garten bleiben natürlich nur so lange Eigentum, solange diese auch genutzt werden. Hier könnte es jetzt Verwirrungen mit dem Begriff des Besitztes geben. Für mich bedeutet aber Besitzt lediglich die Verfügungsgewalt über eine Sache während ich sie nutze. Wenn ich als (m)ein Haus nicht als mein Eigentum betrachten darf, sondern es nur besitze, muss ich, sobald ich es verlasse, damit rechnen, dass sich andere daran zu schaffen machen. Das Eigentum bedeutet in diesem Fall, dass ich mir um ein Haus, was ich bzw ein Kollektiv für meine Nutzung erschaffen habe, keine Sorgen machen muss. Ich halte das für völlig legitim, solange mein Eigentum nicht dazu dient zu mono- oder oligopolisieren - bzw. andere zu unterdrücken und ohne Arbeit meinen Lebensunterhalt zu beschaffen.

Solange jeder Mensch die Chance dazu hat, und wie es so schön heißt "gibt es ja genug für alle", und es nicht für unterdrückerische Handlungen genutzt wird, find ich an Eigentum nichts negatives.

Zu der Sache mit der Hausbesetzung: Ich glaube wir brauche nuns jetzt nicht über den Wert einer Besetzung streiten. Da sind wir uns sicherlich einig ;) Wenn ein Haus besetzt wird, ist das ein Ausdruck eines Bedüfrnisses, welches nicht befriedigt wird. Schuld daran ist (wie sollte es auch anders sein) der staatliche Kapitalismus. Er schützt dieses Haus, auch wenn es nicht mehr benutzt wird (!) und seit Jahren verfällt, vor sinnvoller Nutzung, aufgrund der Möglichkeit nicht zu erarbeitenden Boden als Eigentum zu betrachten. Demzufolge sind Hausbesetzungen etwas sinnvolles und notwendiges!

Anarchie ohne Eigentum endet also in Barberei, weil sich die Bedürfnisse des einzelnen Menschens denen eines Kollektives (dieses könnten wir wahlweise zB auch "volk" oder "Mehrheit" nennen...) unterzuordnen haben. Damit verneineich nicht die Möglichkeit für kommunistische Kollektive die Möglochkeit einzuräumen, das diese ohne Eigentum auskommen. Hängt ja auch immer vom Menschen ab.

Und was bedeutet, ich hätte Kropotkin gründlicher lesen sollen? Ich hab ehrlichgesagt fast nichts von ihm gelesen. Aber was der gute Herr geschrieben hat, kann auch nicht unbedingt als Wahrheit angesehn werden, oder? Vielleicht solltes du auch einfach lieber mehr John Henry Mackay und Uwe Timm lesen!? Jaja, die glorreiche Geschichte des eurupäischen Anarchismus im 20. Jh... ;)