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VÃctor Jara (geboren am 28. September 1932 in Lonquén bei Santiago de Chile; ermordet am 16. September 1973 Santiago de Chile) war ein chilenischer Sänger und Musiker.
Biographie[edit]
VÃctor Jara hatte einen äußerst wichtigen Einfluss auf die Musik und die Kultur von Chile. Sein Leben und seine Musik spiegeln sein Land, die bewegte Zeit, in der er lebte und seine persönlichen Philosophien wider.
VÃctor Jara wurde in Lonquén, einer kleinen Stadt bei Santiago de Chile, geboren. Seine Eltern waren Landwirte – sein Vater Manuel arbeitete als einfacher Hilfsarbeiter, während seine Mutter Amanda einer Vielzahl von Jobs nachging, um Geld für die Familie zu verdienen.
VÃctor Jaras Vater hatte, wie so viele Arme, ein Alkoholproblem, was zur häufigen Misshandlung seiner Mutter führte. Nachdem der Vater die Familie verlassen hatte, kümmerte sich Amanda alleine um die Familie. Sie war ein sehr wichtiger Teil in VÃctors Leben. Sie sang und spielte Gitarre, was sie VÃctor beibrachte, ebenso die traditionelle chilenische Folklore. Die Zeit, die er mit seiner Mutter verbrachte, hatte einen großen Einfluss auf seinen musikalischen Werdegang. Nach dem Tod seiner Mutter brach er seine Ausbildung zum Buchhalter ab und wollte Theologie studieren, was aber nur zwei Jahre gut ging.
Den Glauben an die Religion verloren, kehrte er ohne Arbeit nach Lonquén zurück und begann sich mit einigen Freunden zusammen dem Studium der Folklore zu widmen. Während dieser Zeit entwickelte er Interesse am Theater und begann, Schauspielerei in der Schule des Theaters in der Universidad de Chile zu studieren. In diesen und den nachfolgenden Jahren nahm VÃctor Jara an unzähligen Theaterproduktionen teil (z. B. Carmina Burana). Als er zum ersten Mal Violeta Parra traf, begann er auch, Folklore weiter zu singen und zu studieren. Sie war eine begnadete Sängerin und Künstlerin, Inhaberin eines kleinen Cafés in Santiago und eine Bewunderin der traditionellen chilenischen Folklore. VÃctor half ihr in diesem Café und begann mehr und mehr zu singen.
Während dieser Zeit fing er auch an, sich in der chilenischen Politik zu engagieren. 1966 erschien seine erste Platte, „VÃctor Jara“. In den folgenden Jahren arbeitete er als Theaterdirektor weiter, widmete aber immer mehr Zeit seinen Liedern und seinen politischen Tätigkeiten. Ab 1970 verließ er das Theater und konzentrierte sich auf die Musik. Die Lieder von VÃctor Jara zeigen die einfachen Leute, ihr Leben und ihre Probleme in einer unbarmherzigen Arm-Reich-Gesellschaft. Wegen seiner großen Liebe für sein Land nehmen viele seiner Songs Probleme wie die gesellschaftliche Ungerechtigkeit oder politische Skandale in Angriff. VÃctor Jara zählt als einer der großen Vertreter der „Nueva Canción“ (Neues Lied) in Südamerika. Dies war eine große revolutionäre Bewegung in Südamerika, an der viele Künstler und Gelehrte teilnahmen. VÃctor Jaras politische Ideen waren wichtige Teile seiner Stücke. Er war wie viele progressive Sänger Südamerikas überzeugter Kommunist und Leiter der Artistenabteilung seiner Partei.
VÃctor Jara gab, zusammen mit anderen Sängern, Konzerte zugunsten von Salvador Allende und der Unidad Popular, einer Sammelbewegung links stehender Parteien. Am 11. September 1973, während des Putsches unter Augusto Pinochet gegen Allende, wurde VÃctor Jara bei seiner Arbeit in der technischen Universität festgenommen und fünf Tage lang, wie auch viele seiner Leidensgenossen, im Estadio Chile gefoltert. Seine Peiniger brachen ihm die Hände (Anmerkung: Viele glaubten, dass ihm die Hände abgehackt wurden, was jedoch seine Frau Joan Jara, die den Leichnam später sah, verneinte), damit er nicht mehr Gitarre spielen konnte. Sogar unter diesen schrecklichen Folterungen hob VÃctor Jara noch seine Stimme, um das Lied der Unidad Popular (Venceremos = Wir werden siegen) zu singen. Daraufhin wurde er brutal zusammengeschlagen und schließlich mit einem Maschinengewehr getötet und zu einem Massengrab getragen. Seine Frau bekam jedoch die Möglichkeit, ihn in Würde zu begraben. Sie verließ gleich danach Chile mit versteckten Aufnahmen ihres Mannes. 1994 gründete sie ihm zu Ehren die "Fundación VÃctor Jara".
Im September 2003, zum 30. Jahrestag seiner Ermordung, wurde das Estadio Chile offiziell in Estadio VÃctor Jara umbenannt.
Am 9. Dezember 2004, mehr als 31 Jahre nach der Ermordung Jaras, erhob der Richter Juan Carlos Urrutia in Santiago Anklage gegen den pensionierten Oberst Mario ManrÃquez Bravo. ManrÃquez Bravo sei während des Mordes an Jara der ranghöchste Offizier im Estadio Chile gewesen und somit verantwortlich für den Mord unter seinem Kommando.
Diskographie[edit]
- 1967 VÃctor Jara
- 1969 Pongo en tus manos abiertas
- 1970 Canto libre
- 1971 El derecho de vivir en paz
- 1972 La población
- 1973 Canto por travesura
- 1975 Presente (posthum veröffentlicht)
- 1993 Complete ( 8 LPs auf 4 CDs )
- 1996 Deja la Vida Volar („Lass das Leben fliegen“, „Best-of-CD“ )
Literatur[edit]
- Joan Jara, Das letzte Lied. Das Leben des Victor Jara, Wilhelm Goldmann Verlag, München, 2000.
Trivia[edit]
- Die Metalcore-Band Heaven Shall Burn besingt in ihrem Lied The Weapon they Fear VÃctor Jara.
- Die Band Simple Minds widmet Victor Jara ihren Song "Street Fighting Years" vom gleichnamigen Album (1989).
- Die spanische Band Ska-P besingt den "Unvergessenen" in ihrem Lied "Juan Sin Tierra".
- Auch die Gruppe Zupfgeigenhansel zeigte in den 70er Jahren ihre Solidarität mit Victor Jara in gleichnamigem Lied, das seine Lebensgeschichte erzählt.
- Ein vergleichbares Lied veröffentlichte der deutsche Liedermacher Hannes Wader 2001 auf seinem Album "Wünsche".
- Dean Reed verarbeitete die Biographie VÃctor Jaras in seinem Film "El Cantor" (1977).
- Freundeskreis erwähnt Jara in ihrem Lied "Leg Dein Ohr Auf Die Schiene Der Geschichte" (1997)
- Die argentinische Gruppe Los Fabulosos Cadillacs besingt ihn in ihrem Lied "El Matador".
- Die Schauspielerin und Sängerin Donata Höffer singt Mitte der 1980er Jahre einige der wichtigsten Lieder von Victor Jara. Begleitet wird sie u. a. von dem Gitarristen Hector Sandos.
- die österreichische Band "Die Schmetterlinge" besingen Victor Jara in einem Lied aus der "Proletenpassion" von Unger (1977).
Weblinks[edit]
- VÃctor-Jara-Stiftung (spanisch)