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+ | Wie wichtig das Problem der Verdauungsendproduktbeseitigung ist, hängt stark davon ab wieviele ihr seid und wie die Umgebung um euer Haus beschaffen ist. Im nachfolgenden findet ihr ein paar unterschiedliche Möglichkeiten euer Geschäft zu verrichten. | ||
− | + | Gefahren birgt das Thema „Toilette“ vor allem in Bezug auf Infektionskrankheiten, jedoch unter Umständen auch für die Umwelt durch Verschmutzung des Grundwassers. Das kann jedoch bei einer kleinen Gruppe, die ihr Trinkwasser nicht gerade aus einer Quelle am Hang unterhalb der Grube bezieht, vernachlässigt werden. Auch die Gefahr der Infektionskrankheiten kann getrost vernachlässigt werden, wenn auf eine gewisse Hygiene acht gegeben wird. Hier ist die Installation einer festen Toilette wichtig! | |
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− | + | Ein „Donnerbalken“ oder Plumpsklo genügt eigentlich schon: nehmt z. B. eine Holzplatte (alte Tür?), schneidet ein (oder zur Geselligkeit besser zwei) runde Löcher von entsprechender Größe hinein und installiert sie auf vier Pfosten über einer tiefen Grube die ihr vorher aushebt. Den Sitzkomfort kann mensch mit einer aufgenagelten Klobrille erhöhen, diese kann mensch entweder günstig kaufen, oder noch günstiger sonst irgendwo "ausleihen". Bringt nun noch seitlich an den Pfosten Bretter an, damit nicht einer eurer Hunde reinfällt - und fertig ist das Klo. Bevor der Winter kommt oder Besucher, die um ihre Intimsphäre besorgt sind, sollte vielleicht noch ein Häuschen darum gebaut werden. (Als Materialien eignen sich die Bretter alter Paletten. Mit ihnen kann auch ein Flachdach gebaut werden, auf das dann zwei Schichten Plastikfolie kommt und obendrauf Grasnarbe.) | |
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− | + | Einfache Plumpsklos können allerdings eine echt eklige, stinkige Sache sein. Viellecht habt ihr es z. B. mit lehmigem Untergrund (der aber an anderer Stelle als Baumaterial dienen kann) zu tun und die Feuchtigkeit kann nicht versickern. Dazu kommt noch Wasser bei Regen. In der Grube steht die Brühe - das stinkt nicht nur, sondern ist auch ein Krankheitsherd. Also, baut bessser gleich ein richtiges Kompostklo! | |
+ | ===Kompostklo=== | ||
− | + | Der Donnerbalken wird dazu einfach etwas höher installiert (ca. 1.50 Meter hoch). Ein gutes Stück über dem Boden (mindestens ein halber Meter) wird nun ein möglichst feinmaschiger Zaun waagerecht gespannt, so dass er eine Ebene bildet. (Zäune, die eingerissen werden sollten, gibt es genug! Bei stillgelegten Kasernen z. B. lässt er sich meist ohne Konfrontation klauen) Damit der Kot nicht durchfällt, legt ihr am besten noch eine Schicht Stroh darauf. Das ganze wird wieder umbaut -sonst ist es eklig. Jedoch müssen einige Bretter auch wieder weggenommen werden können, falls mal eine Leerung ansteht. Wenn jetzt viele Leute diese Toilette benutzen, wird sich auf dem Zwischenzaun bald ein kleiner Berg finden. Am besten nach jedem Geschäft zwei Hände Sägemehl darüberstreuen, dann verrottet es besser und der nächste freut sich auch. Das Kompostklo wird in aller Regel nie zu feucht und damit zum Krankheitsherd, es kann jedoch von Vorteil sein, flüssige Geschäfte woanders zu erledigen. Dadurch, dass viel Luft dran kommt, kann es jedoch auch in Ruhe verrotten und wenn ihr den Inhalt nach einigen Monaten herausschaufelt und auf einen Haufen am Gartenrand bringt, wird es schon gar nicht mehr nach Scheisse, sondern nach Erde aussehen. Bevor ich es zum Düngen verwenden würde, würde ich aber noch einige Monate warten. Das kann sonst zum Beispiel auch ein Ãœbertragungsweg für Darmwürmer sein. | |
− | Die meisten besetzten Häuser sind in Städten. Oft gibt es auch hier einen Garten zur Verfügung, dieser ist jedoch meist wesentlich kleiner. Außerdem leben in urbanen Gebieten soviele Leute auf wenig Raum, dass Hygiene von weitaus größerer Bedeutung ist. | + | ===Urbane Toiletten=== |
− | Wenn eine größere Gruppe in der Stadt ein Plumpsklo betreibt, ist dies sicher ein Rechtfertigungsgrund für die Behörden, um einzuschreiten. Daher spielt die Toilettenproblematik hier nicht nur rein praktisch, sondern auch juristisch eine Rolle. Für zweiteres kann es zumindest vorrübergehend eine Lösung sein, wenn ihr öffentliche Toiletten in der Nähe | + | |
− | Ihr könnt auch mit FreundInnen, die in der Nähe wohnen, vereinbaren, dass ihr behauptet, deren Toilette zu benutzen. Praktisch ist das denen wohl eher nicht zuzumuten, weshalb es auch schwer sein wird, das gegenüber von Behörden zu | + | Die meisten besetzten Häuser sind in Städten. Oft gibt es auch hier einen Garten zur Verfügung, dieser ist jedoch meist wesentlich kleiner. Außerdem leben in urbanen Gebieten soviele Leute auf wenig Raum, dass Hygiene von weitaus größerer Bedeutung ist. Wenn eine größere Gruppe in der Stadt ein Plumpsklo betreibt, ist dies sicher ein Rechtfertigungsgrund für die Behörden, um einzuschreiten. Daher spielt die Toilettenproblematik hier nicht nur rein praktisch, sondern auch juristisch eine Rolle. |
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+ | Für zweiteres kann es zumindest vorrübergehend eine Lösung sein, wenn ihr öffentliche Toiletten in der Nähe auskundschaftet und behauptet, diese zu benutzen. Die Schattenparker (Wagenplatz) in Freiburg zum Beispiel gehen immer zur Toilette der JET-Tankstelle. Ihr könnt auch mit FreundInnen, die in der Nähe wohnen, vereinbaren, dass ihr behauptet, deren Toilette zu benutzen. | ||
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+ | Praktisch ist das denen wohl eher nicht zuzumuten, weshalb es auch schwer sein wird, das gegenüber von Behörden zu behaupten. | ||
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+ | ===Abwassersystem instandsetzen=== | ||
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+ | Rein praktisch gibt es natürlich auch hier wieder die Möglichkeit den alten Anschluss instandzusetzen. Vermutlich bedürfen die sanitären Anlagen lediglich Wasser für die Klospülung, was sich auch mit einem Eimer Wasser machen lässt, der mit Regenwasser gefüllt wird. Eventuell sind Rohre auszutauschen. Die gibt's in jedem Baumarkt und sie kosten nicht viel. Testet den Abfluss am besten mal kräftig mit Wasser aus: Wenn's im Zimmer drunter rauskommt, ist es dann nicht so schlimm wie mit Fäkalien. Und falls wirklich keine Leitung mehr aus dem Haus in das Abwassersystem führt (am besten mal nachts den weiterführenden Straßengulli aushebeln und im Haus 2 Eimer eingefärbtes Wasser auskippen) zieht euch wie Bauarbeiter an, organisiert euch Schutzhelme und niemand wird euch komisch angucken, wenn ihr am nächsten Montag morgens um 8 Uhr den Gehweg absperrt, (weiss/rotes Absperrband aus dem Baumarkt) aufpickelt und ein neues Rohr legt. Aber wie ihr an Baustellen sehen werdet, ist das Hauptabwasserrohr sehr tief und mitten unter der Straße. Euer Rohr kann höchstens in das des Nachbarhauses oder des Regenwasserablaufs gehen. Checkt das vorher genau aus! (Hier hilft das Grundbuchamt, bei dem ihr relativ unbürokratisch eine Straßenkarte mit den entsprechenden Rohrleitungen der einzelnen Häuser bekommen solltet.) | ||
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Latest revision as of 14:36, 3 June 2008
Klo[edit]
Wie wichtig das Problem der Verdauungsendproduktbeseitigung ist, hängt stark davon ab wieviele ihr seid und wie die Umgebung um euer Haus beschaffen ist. Im nachfolgenden findet ihr ein paar unterschiedliche Möglichkeiten euer Geschäft zu verrichten.
Gefahren birgt das Thema „Toilette“ vor allem in Bezug auf Infektionskrankheiten, jedoch unter Umständen auch für die Umwelt durch Verschmutzung des Grundwassers. Das kann jedoch bei einer kleinen Gruppe, die ihr Trinkwasser nicht gerade aus einer Quelle am Hang unterhalb der Grube bezieht, vernachlässigt werden. Auch die Gefahr der Infektionskrankheiten kann getrost vernachlässigt werden, wenn auf eine gewisse Hygiene acht gegeben wird. Hier ist die Installation einer festen Toilette wichtig!
Plumpsklo[edit]
Ein „Donnerbalken“ oder Plumpsklo genügt eigentlich schon: nehmt z. B. eine Holzplatte (alte Tür?), schneidet ein (oder zur Geselligkeit besser zwei) runde Löcher von entsprechender Größe hinein und installiert sie auf vier Pfosten über einer tiefen Grube die ihr vorher aushebt. Den Sitzkomfort kann mensch mit einer aufgenagelten Klobrille erhöhen, diese kann mensch entweder günstig kaufen, oder noch günstiger sonst irgendwo "ausleihen". Bringt nun noch seitlich an den Pfosten Bretter an, damit nicht einer eurer Hunde reinfällt - und fertig ist das Klo. Bevor der Winter kommt oder Besucher, die um ihre Intimsphäre besorgt sind, sollte vielleicht noch ein Häuschen darum gebaut werden. (Als Materialien eignen sich die Bretter alter Paletten. Mit ihnen kann auch ein Flachdach gebaut werden, auf das dann zwei Schichten Plastikfolie kommt und obendrauf Grasnarbe.)
Einfache Plumpsklos können allerdings eine echt eklige, stinkige Sache sein. Viellecht habt ihr es z. B. mit lehmigem Untergrund (der aber an anderer Stelle als Baumaterial dienen kann) zu tun und die Feuchtigkeit kann nicht versickern. Dazu kommt noch Wasser bei Regen. In der Grube steht die Brühe - das stinkt nicht nur, sondern ist auch ein Krankheitsherd. Also, baut bessser gleich ein richtiges Kompostklo!
Kompostklo[edit]
Der Donnerbalken wird dazu einfach etwas höher installiert (ca. 1.50 Meter hoch). Ein gutes Stück über dem Boden (mindestens ein halber Meter) wird nun ein möglichst feinmaschiger Zaun waagerecht gespannt, so dass er eine Ebene bildet. (Zäune, die eingerissen werden sollten, gibt es genug! Bei stillgelegten Kasernen z. B. lässt er sich meist ohne Konfrontation klauen) Damit der Kot nicht durchfällt, legt ihr am besten noch eine Schicht Stroh darauf. Das ganze wird wieder umbaut -sonst ist es eklig. Jedoch müssen einige Bretter auch wieder weggenommen werden können, falls mal eine Leerung ansteht. Wenn jetzt viele Leute diese Toilette benutzen, wird sich auf dem Zwischenzaun bald ein kleiner Berg finden. Am besten nach jedem Geschäft zwei Hände Sägemehl darüberstreuen, dann verrottet es besser und der nächste freut sich auch. Das Kompostklo wird in aller Regel nie zu feucht und damit zum Krankheitsherd, es kann jedoch von Vorteil sein, flüssige Geschäfte woanders zu erledigen. Dadurch, dass viel Luft dran kommt, kann es jedoch auch in Ruhe verrotten und wenn ihr den Inhalt nach einigen Monaten herausschaufelt und auf einen Haufen am Gartenrand bringt, wird es schon gar nicht mehr nach Scheisse, sondern nach Erde aussehen. Bevor ich es zum Düngen verwenden würde, würde ich aber noch einige Monate warten. Das kann sonst zum Beispiel auch ein Übertragungsweg für Darmwürmer sein.
Urbane Toiletten[edit]
Die meisten besetzten Häuser sind in Städten. Oft gibt es auch hier einen Garten zur Verfügung, dieser ist jedoch meist wesentlich kleiner. Außerdem leben in urbanen Gebieten soviele Leute auf wenig Raum, dass Hygiene von weitaus größerer Bedeutung ist. Wenn eine größere Gruppe in der Stadt ein Plumpsklo betreibt, ist dies sicher ein Rechtfertigungsgrund für die Behörden, um einzuschreiten. Daher spielt die Toilettenproblematik hier nicht nur rein praktisch, sondern auch juristisch eine Rolle.
Für zweiteres kann es zumindest vorrübergehend eine Lösung sein, wenn ihr öffentliche Toiletten in der Nähe auskundschaftet und behauptet, diese zu benutzen. Die Schattenparker (Wagenplatz) in Freiburg zum Beispiel gehen immer zur Toilette der JET-Tankstelle. Ihr könnt auch mit FreundInnen, die in der Nähe wohnen, vereinbaren, dass ihr behauptet, deren Toilette zu benutzen.
Praktisch ist das denen wohl eher nicht zuzumuten, weshalb es auch schwer sein wird, das gegenüber von Behörden zu behaupten.
Abwassersystem instandsetzen[edit]
Rein praktisch gibt es natürlich auch hier wieder die Möglichkeit den alten Anschluss instandzusetzen. Vermutlich bedürfen die sanitären Anlagen lediglich Wasser für die Klospülung, was sich auch mit einem Eimer Wasser machen lässt, der mit Regenwasser gefüllt wird. Eventuell sind Rohre auszutauschen. Die gibt's in jedem Baumarkt und sie kosten nicht viel. Testet den Abfluss am besten mal kräftig mit Wasser aus: Wenn's im Zimmer drunter rauskommt, ist es dann nicht so schlimm wie mit Fäkalien. Und falls wirklich keine Leitung mehr aus dem Haus in das Abwassersystem führt (am besten mal nachts den weiterführenden Straßengulli aushebeln und im Haus 2 Eimer eingefärbtes Wasser auskippen) zieht euch wie Bauarbeiter an, organisiert euch Schutzhelme und niemand wird euch komisch angucken, wenn ihr am nächsten Montag morgens um 8 Uhr den Gehweg absperrt, (weiss/rotes Absperrband aus dem Baumarkt) aufpickelt und ein neues Rohr legt. Aber wie ihr an Baustellen sehen werdet, ist das Hauptabwasserrohr sehr tief und mitten unter der Straße. Euer Rohr kann höchstens in das des Nachbarhauses oder des Regenwasserablaufs gehen. Checkt das vorher genau aus! (Hier hilft das Grundbuchamt, bei dem ihr relativ unbürokratisch eine Straßenkarte mit den entsprechenden Rohrleitungen der einzelnen Häuser bekommen solltet.)