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Difference between revisions of "Talk:Das Kapital"

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: Also ich denke es gibt sicher eine bürgerliche Definition der Ökonomie - aber ich denke nicht das Ökonomie selbst bürgerlich ist, sondern etwas was der Mensch jenseits aller Systeme und Ideologien sein zigtausend Jahren betreibt: Der Umgang mit Ressourcen und Waren. Mit den Dienstleistungen ist es vielleicht anders. Aber jeder Mensch musste von jeher schauen, wie er überlebt und daher überlegen wie er wirtschaftet, für sich und/oder gemeinsam mit seiner Gruppe. Ich selbst denke aber auch das wir nicht die marxistischen Definitionen übernehmen sollten, weil man sich dadurch auch in eine klassische Diskussion begibt, die eigentlich auch nicht weiterführt. Man muss auch Begriffe überwinden um neues zu schaffen. Letztendlich hat Marx auch keine Lösungen angeboten, die zur Umsetzung taugen.--[[Benutzer:Vinci|Vinci]] 08:06, 2. Jul 2006 (UTC)
 
: Also ich denke es gibt sicher eine bürgerliche Definition der Ökonomie - aber ich denke nicht das Ökonomie selbst bürgerlich ist, sondern etwas was der Mensch jenseits aller Systeme und Ideologien sein zigtausend Jahren betreibt: Der Umgang mit Ressourcen und Waren. Mit den Dienstleistungen ist es vielleicht anders. Aber jeder Mensch musste von jeher schauen, wie er überlebt und daher überlegen wie er wirtschaftet, für sich und/oder gemeinsam mit seiner Gruppe. Ich selbst denke aber auch das wir nicht die marxistischen Definitionen übernehmen sollten, weil man sich dadurch auch in eine klassische Diskussion begibt, die eigentlich auch nicht weiterführt. Man muss auch Begriffe überwinden um neues zu schaffen. Letztendlich hat Marx auch keine Lösungen angeboten, die zur Umsetzung taugen.--[[Benutzer:Vinci|Vinci]] 08:06, 2. Jul 2006 (UTC)
  
:: Ich verstehe nicht, was Du mit "[[wirtschaft]]en" meinst. Sorry, aber "wirtschaften" ist so ein Ausdruck, bei dem ich Magenkrämpfe kriege. Ist es nicht so, daß man sich das, was man braucht, einfach nehmen sollte? "Wirtschaften" bedeutet doch schon wieder, daß es irgendwelche "Sachzwänge" gibt, die vorschreiben was Mensch zu tun oder zu lassen hat, weil es entweder "wirtschaftlich" oder "unwirtschaftlich" ist. Das kann es doch nicht sein.
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:: Ich verstehe nicht, was Du mit "[[Wirtschaft|wirtschaft]]en" meinst. Sorry, aber "wirtschaften" ist so ein Ausdruck, bei dem ich Magenkrämpfe kriege. Ist es nicht so, daß man sich das, was man braucht, einfach nehmen sollte? "Wirtschaften" bedeutet doch schon wieder, daß es irgendwelche "Sachzwänge" gibt, die vorschreiben was Mensch zu tun oder zu lassen hat, weil es entweder "wirtschaftlich" oder "unwirtschaftlich" ist. Das kann es doch nicht sein.
 
::: Du kriegst zu unrecht Magenkrämpfe. Das Problem ist, das Du und viele andere Leute akzetiert haben das der Kapitalismus die Begriffe definiert. Nehme mal als Beispiel eine Gruppe von Menschen, die während der warmen Jahreszeuten erntet und den Winter überstehen muss. Die muss dann Sachen einlagern die für alle reichen. Wenn man nur von der Hand in den Mund lebt, kann es böse enden. Es geht dabei nicht um Vorschriften. Auch kann man wenn man Saatgut ausbringt vorher berechnen wie groß die Fläche sein muss und wieviel Saatgut damit die Ernte ausreicht. Tut man das nicht wird die Fläche zu groß oder zu klein und entweder reicht die Ernte nicht oder man hat zu viel Überschüsse und hat zu viel Arbeit investiert. Dein Bild ist eher primivistisch geprägt - der Mensch als Jäger und Sammler, der nur an heute und nicht an morgen denkt - wobei ich denke das selbst Jäger und Sammler vorrausschauend wirtschaften mussten - sprich: wie lange reicht der Vorrat der Ernte/Beute - reicht er für alle - wieviel müssen wir fangen/sammeln. Ich plädiere daher dafür das wir selber die Begriffe positiv besetzen oder wenns sein muss auch neue Begriffe einführen, die uns besser passen - ander Notwendigkeit wirtschaftlich zu denken (das ist bei uns heutzutage in de Massenmedien leider gleichbedeutend mit neoliberal, Arbeistplatzabbau usw.) --[[Benutzer:Vinci|Vinci]] 09:40, 2. Jul 2006 (UTC)
 
::: Du kriegst zu unrecht Magenkrämpfe. Das Problem ist, das Du und viele andere Leute akzetiert haben das der Kapitalismus die Begriffe definiert. Nehme mal als Beispiel eine Gruppe von Menschen, die während der warmen Jahreszeuten erntet und den Winter überstehen muss. Die muss dann Sachen einlagern die für alle reichen. Wenn man nur von der Hand in den Mund lebt, kann es böse enden. Es geht dabei nicht um Vorschriften. Auch kann man wenn man Saatgut ausbringt vorher berechnen wie groß die Fläche sein muss und wieviel Saatgut damit die Ernte ausreicht. Tut man das nicht wird die Fläche zu groß oder zu klein und entweder reicht die Ernte nicht oder man hat zu viel Überschüsse und hat zu viel Arbeit investiert. Dein Bild ist eher primivistisch geprägt - der Mensch als Jäger und Sammler, der nur an heute und nicht an morgen denkt - wobei ich denke das selbst Jäger und Sammler vorrausschauend wirtschaften mussten - sprich: wie lange reicht der Vorrat der Ernte/Beute - reicht er für alle - wieviel müssen wir fangen/sammeln. Ich plädiere daher dafür das wir selber die Begriffe positiv besetzen oder wenns sein muss auch neue Begriffe einführen, die uns besser passen - ander Notwendigkeit wirtschaftlich zu denken (das ist bei uns heutzutage in de Massenmedien leider gleichbedeutend mit neoliberal, Arbeistplatzabbau usw.) --[[Benutzer:Vinci|Vinci]] 09:40, 2. Jul 2006 (UTC)
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::::Im Prinzip stimme ich Vinci zu, aber um die Abgrenzung nochmal deutlich zu machen, denn auch in der Anarchie wird es Wirtschaft geben müssen, Folgendes: Stell Dir vor, 1.000 Menschen wollen Tomaten essen, es sind aber nur 100 Tomaten da. Dann können sich zwar 100 Leute bedienen, aber 900 Menschen gehen leer aus und dann ist gegenüber dem jetzigen System nichts gewonnen. Wirtschaften bedeutet viel mehr, wie Vinci bereits schrieb, Voraussicht im Handeln und zwar Handeln im Sinne des Anpflanzen der Tomaten etc. und nicht im Sinne von Tauschen. Es geht also um eine Bedürfnisproduktion für die Menschen und nicht für den Markt und in diesem Punkt stimmen Anarchie und Kommunismus auch völlig überein. Der Unterschied ist hier vielleicht eher der Natur, ob die Menschen dies aus freien Stücken tun oder ob dafür Planvorlagen vorgegeben werden müssen. Aus diesem Grunde ist auch ein friedliches Nebeneinander von Anarchie und (Räte-)Kommunismus möglich, aber nicht mit dem Kapitalismus oder dem Sozialismus, solange letzterer auf Warentausch fixiert ist. Denn der Warentausch ist nur in Verbindung mit einem Eigentumsbegriff sinnvoll und für die Sicherung dessen wird immer eine staatsähnliche Struktur benötigt. --[[Benutzer:X|X]] 14:14, 2. Jul 2006 (UTC)

Latest revision as of 14:57, 2 July 2006

Sollten sich Anarchisten wirklich mit bürgerlichen Themen wie "Ökonomie" beschäftigen? Wenn ich Marx lese, dann kann ich auch gleich Adam Smith lesen. Marx behauptet doch mit seiner Theorie des historischen Materialismus auch nichts anderes als die Neoliberalen: nämlich, daß es "ökonomische" Zwänge oder Gesetzmäßigkeiten gibt, denen sich niemand entziehen kann. Die Linke krankt doch daran, daß sie im Grunde die gleichen Defintionen und Begriffe wie die bürgerliche Ökonomie verwendet.

Dem sollten wir eine anarchistische Theorie entgegensetzen.

Also ich denke es gibt sicher eine bürgerliche Definition der Ökonomie - aber ich denke nicht das Ökonomie selbst bürgerlich ist, sondern etwas was der Mensch jenseits aller Systeme und Ideologien sein zigtausend Jahren betreibt: Der Umgang mit Ressourcen und Waren. Mit den Dienstleistungen ist es vielleicht anders. Aber jeder Mensch musste von jeher schauen, wie er überlebt und daher überlegen wie er wirtschaftet, für sich und/oder gemeinsam mit seiner Gruppe. Ich selbst denke aber auch das wir nicht die marxistischen Definitionen übernehmen sollten, weil man sich dadurch auch in eine klassische Diskussion begibt, die eigentlich auch nicht weiterführt. Man muss auch Begriffe überwinden um neues zu schaffen. Letztendlich hat Marx auch keine Lösungen angeboten, die zur Umsetzung taugen.--Vinci 08:06, 2. Jul 2006 (UTC)
Ich verstehe nicht, was Du mit "wirtschaften" meinst. Sorry, aber "wirtschaften" ist so ein Ausdruck, bei dem ich Magenkrämpfe kriege. Ist es nicht so, daß man sich das, was man braucht, einfach nehmen sollte? "Wirtschaften" bedeutet doch schon wieder, daß es irgendwelche "Sachzwänge" gibt, die vorschreiben was Mensch zu tun oder zu lassen hat, weil es entweder "wirtschaftlich" oder "unwirtschaftlich" ist. Das kann es doch nicht sein.
Du kriegst zu unrecht Magenkrämpfe. Das Problem ist, das Du und viele andere Leute akzetiert haben das der Kapitalismus die Begriffe definiert. Nehme mal als Beispiel eine Gruppe von Menschen, die während der warmen Jahreszeuten erntet und den Winter überstehen muss. Die muss dann Sachen einlagern die für alle reichen. Wenn man nur von der Hand in den Mund lebt, kann es böse enden. Es geht dabei nicht um Vorschriften. Auch kann man wenn man Saatgut ausbringt vorher berechnen wie groß die Fläche sein muss und wieviel Saatgut damit die Ernte ausreicht. Tut man das nicht wird die Fläche zu groß oder zu klein und entweder reicht die Ernte nicht oder man hat zu viel Überschüsse und hat zu viel Arbeit investiert. Dein Bild ist eher primivistisch geprägt - der Mensch als Jäger und Sammler, der nur an heute und nicht an morgen denkt - wobei ich denke das selbst Jäger und Sammler vorrausschauend wirtschaften mussten - sprich: wie lange reicht der Vorrat der Ernte/Beute - reicht er für alle - wieviel müssen wir fangen/sammeln. Ich plädiere daher dafür das wir selber die Begriffe positiv besetzen oder wenns sein muss auch neue Begriffe einführen, die uns besser passen - ander Notwendigkeit wirtschaftlich zu denken (das ist bei uns heutzutage in de Massenmedien leider gleichbedeutend mit neoliberal, Arbeistplatzabbau usw.) --Vinci 09:40, 2. Jul 2006 (UTC)
Im Prinzip stimme ich Vinci zu, aber um die Abgrenzung nochmal deutlich zu machen, denn auch in der Anarchie wird es Wirtschaft geben müssen, Folgendes: Stell Dir vor, 1.000 Menschen wollen Tomaten essen, es sind aber nur 100 Tomaten da. Dann können sich zwar 100 Leute bedienen, aber 900 Menschen gehen leer aus und dann ist gegenüber dem jetzigen System nichts gewonnen. Wirtschaften bedeutet viel mehr, wie Vinci bereits schrieb, Voraussicht im Handeln und zwar Handeln im Sinne des Anpflanzen der Tomaten etc. und nicht im Sinne von Tauschen. Es geht also um eine Bedürfnisproduktion für die Menschen und nicht für den Markt und in diesem Punkt stimmen Anarchie und Kommunismus auch völlig überein. Der Unterschied ist hier vielleicht eher der Natur, ob die Menschen dies aus freien Stücken tun oder ob dafür Planvorlagen vorgegeben werden müssen. Aus diesem Grunde ist auch ein friedliches Nebeneinander von Anarchie und (Räte-)Kommunismus möglich, aber nicht mit dem Kapitalismus oder dem Sozialismus, solange letzterer auf Warentausch fixiert ist. Denn der Warentausch ist nur in Verbindung mit einem Eigentumsbegriff sinnvoll und für die Sicherung dessen wird immer eine staatsähnliche Struktur benötigt. --X 14:14, 2. Jul 2006 (UTC)