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Ethel Macdonald

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Ethel Macdonald wurde am 24.02.1909 in Bellshill nahe bei Glasgow geboren. In den nächsten Jahren geriet Schottland mehr und mehr in den Einfluss der Weltwirtschaftskrise. Arbeit war knapp und die wurde dann auch noch mies bezahlt. Ethel arbeitete als Kellnerin, engagierte sich in der Frauen - und ArbeiterInnenbewegung. 1931 lernte sie Guy Aldred kennen, Herausgeber anarchistischer Zeitungen in Glasgow und arbeitete mit ihm.

Im gleichen Jahr erhoben sich die Bergarbeiter in Oviedo, Asturien, an diesem Aufstand nahmen Anarchisten, Kommunisten und Sozialisten gleichermassen teil. Ethel MacDonald, inzwischen seit Jahren anarchistische Aktivistin, erkannte schnell die Bedeutung und hob die Wichtigkeiit hervor von dem, was da in Spanien geschah.

Der Militärputsch unter General Franco elektrisierte auch Ethel MacDonald. Sie schrieb dagegen an, verteilte Flugblätter und rief zu Aktionen auf. In fast jeder grösseren Stadt gab es Infostände, Gelder wurden gesammelt, Unterschriftenlisten erstellt und in einigen Fällen Menschen für die Internationalen Brigaden organisiert.

Die CNT in Barcelona brauchte einen englisch sprechenden Journalisten, der der Welt von der katalanischen Revolution berichtete. Ethel McDonald mit ihren Schreib-und Propagandafähigkeiten war da die ideale Wahl. Glasgows Anarchisten sammelten Gelder, die es Ethel und ihrer Partnerin Jenny Patrick ermöglichten, bis Perpignan zu kommen. Der Rest wurde getrampt und gehungert.

Barcelona war in diesen unglaublichen Monaten 1936/1937 das Zentrum der wohl radikalsten Revolution der Welt geworden. Ca. drei Millionen Frauen, Männer und Kinder waren beteiligt. Kommunen formten das Land um, Arbeiter übernahmen die Fabriken und die Polizei wurde durch zivile Selbstverteidigung ersetzt. 3/4 der katalanischen Wirtschaft waren kollektiviert. Ethel schrieb darüber und bald wurden ihre propagandistischen Fähigkeiten bemerkt. Das Radio war in diesen Tagen eine neue und wichtige Waffe geworden. Ethel wurde die Stimme der anarchistischen Rundfunkstation in Barcelona. Rund um die Welt gingen nun übers Radio die Geschehnisse in Spanien. Je mehr der faschistische Aufruhr in Spanien zunahm, umso leidenschaftlicher wurden Ethels Sendungen - und zog viele Freiwillige an.

Doch die neue Welt näherte sich im Mai 1937 dem Ende. Der Angriff auf das Fernsprechamt, eine Hochburg der Anarchisten, ging nicht von den Faschisten aus, sondern von der von den Kommunisten gestützen Regierung. Inmitten den Strassenkämpfen gelang es Ethel noch Bulletins aus dem Land zu bringen. Noch 4 Tage kämpften die Revolutionäre. Viele von ihnen wurden von ehemaligen Verbündeten festgenommen, andere gefoltert, viele ermordet.

Auch Ethel wurde inhaftiert. In der Gefängniszelle schrieb sie Nachrichten für andere Mitgefangene und schmuggelte diese zusammen mit ihren Berichten in Lebensmitteldosen hinaus. Einem Mitglied der englischen "Labour Party" gelang es dann, Ethel gegen Kaution aus dem Gefängnis zu holen. Aber sie verliess noch nicht gleich das Land, sondern tauchte ein in den praktischen Widerstand und verhalf dabei vielen GenossInnen zur Flucht.

Im Februar 1939 erkannten Großritannien und Frankreich das Francoregime an, Hitler, Mussolini und Stalin tranken zusammen Tee. Ethel flüchtete aus Spanien und setzte ihre Tätigkeiten in Europa fort. In Amsterdam und Paris erzählte sie von der spanischen Revolution und rief zum Kampf gegen den Faschismus auf. Später arbeitete sie wieder in Glasgow als Journalistin, aber auch als Druckerin und verteilte die Zeitungen auf der Strasse, auch hier ohne jegliche finanzielle Vergütung.

Am 1. Dezember 1960 starb Ethel MacDonald an Multipler Sklerose.


Weblinks[edit]

Obigen Text gibt es auch vertont: als Podcast von "radio chiflado" [2]

siehe auch:[edit]


Kategorie:AnarchistInnen