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Birma, Aufstände mit Toten gegen Militär-Junta und internationale Wirtschaftsinteressen

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In Birma schiesst die Militär-Junta auf Menschen - Informationsfluss gekappt - Teile des Militärs weigern sich zu schiessen - Reporter vermisst, zahlreiche Tote

Die zunächst durch Erhöhungen der Benzinpreise Mitte August ausgelöste Protestwelle hat sich ausgeweitet und so sehr an Kraft gewonnen, dass erneut Tausende auf den Straßen von Rangoon und in anderen Städten protestieren und dabei der Drohung der Militärs trotzen, mit Verhaftungen und Gewalt zu reagieren.

Am 27. September gingen über 100.000 Menschen in Rangoon auf die Straße. Andere Menschen in anderen Teilen der Welt tun es ihnen gleich. Sie fordern Freiheit vor der Militärregierung. Soldaten greifen während der Proteste Gruppen an, sie schießen auf Menschen in den Straßen. Die Polizei und Armee hat auf Demonstranten, die einem Verbot öffentlicher Versammlungen trotzten, geprügelt, verhaftet und beschossen. Auch Dutzende Oppositionsführer und Personen des öffentlichen Lebens befinden sich in Haft.

Die Junta, die 1988 bereits 3 000 Birmanen ermordet hat, hat sich nicht geändert. Geändert hat sich nur, dass es Birma gelungen ist, im Schatten des "Krieges gegen den Terror" aus dem Blickpunkt der Öffentlichkeit zu geraten. Wenn sich das Regime auch nicht gerade Achtung erworben hat, so ist es ihm doch gelungen, Nahrungsmittel- und andere Exporte zu steigern und dadurch wertvolle Devisen für das Militär einzunehmen (während es gleichzeitig die eigene Bevölkerung durch Requisitionen und Zwangsarbeit an den Rand des Hungertodes treibt). Der Tourismus, und insbesondere der Tourismus aus wohlhabenden Ländern, expandiert trotz wiederholter Boykottforderungen der Nationalen Liga für Demokratie. Accor hat das Land verlassen - zum Teil dank des Drucks der Gewerkschaften - doch andere Hotelgruppen, darunter Nikko und Orient Express, bauen ihre Niederlassungen aus und locken mit Sonderangeboten.

Triumph International produziert auf einem Grundstück, das sie von der Armee-Organisation UMEH mietet. Das Ziel der UMEH ist es, Devisen für die Militärs zu beschaffen. Trotz internationaller Appelle hält die Schweizer Wäschefirma Triumph an ihrem Standort Burma fest. Die exilierte burmesische Gewerkschaft FTUB fordert zum Rückzug aus Burma auf. Hunderte transnationaler Konzerne - auch Nestlé - sind in Birma nach wie vor aktiv.

ASEAN, die politische und wirtschaftliche Vereinigung südostasiatischer Länder, hat die Junta wirtschaftlich unterstützt und politisch gedeckt. Ungeachtet der Forderung der IAO, Maßnahmen gegen Zwangsarbeit zu treffen, ist Birma soeben vom ASEAN-Rat der Möbelindustrie im Rahmen der Bemühungen um die Entwicklung einer "ASEAN-Marke" beauftragt worden, "Arbeitsressourcen zu untersuchen".

Kategorie:news